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COLDSPOT – „Sieben“

COLDSPOT – „Sieben“ Label: Eigenveröffentlichung Laufzeit: 45:46 VÖ: 11.11.2017 Genre: harter Groove Metal mit verdammt fetten Riffs Die Bonner

COLDSPOT – „Sieben“

COLDSPOT – „Sieben“

Label: Eigenveröffentlichung

Laufzeit: 45:46

VÖ: 11.11.2017

Genre: harter Groove Metal mit verdammt fetten Riffs

Die Bonner Herren COLDSPOT waren mir bisher unbekannt. Mit ihrem zweiten Album „Sieben“ (nach „Heldenlos“ 2009 und der EP „Hope Against Reality“ 2013) haben sie sich nun allerdings äußerst positiv und hartnäckig in meinem CD-Player einnisten können.

Zunächst überzeugt die Produktion. Alles klingt schön warm und natürlich, ohne dass es an Druck und Brachialität fehlt (Das Mastering hat Dan Swanö erledigt.). Instrumenten wie Stimme steht ausreichend Raum zur Entfaltung zur Verfügung, und so wirkt das Gesamtbild sehr ausgewogen und harmonisch. Besonderer Augenmerk wird auf die Rhythmusgeber gelegt. Das Schlagzeug klingt organisch und agiert jederzeit songdienlich, indem es die Lieder mit ebenso klar strukturierten wie äußerst eigenständigen Rhythmen nach vorne peitscht oder im Midtempo fett grooven lässt. Der Bass geht nicht wie so oft neben den Gitarren unter, sondern setzt mit einem wunderbar trockenen Sound verdammt wuchtige Akzente und macht den Riffs ordentlich Feuer unter dem Allerwertesten („Paradise“). Musikalisches Prunkstück von COLDSPOT sind die Gitarren. Die Rhythmusarbeit ist unglaublich abwechslungsreich und detailverliebt, hier gibt es im Minutentakt eines: fette Riffs, die sägend, hart, scharf und massiv alles niederwalzen. Das ist so durchdacht wie präzise und jederzeit kreativ. Darauf werden immer wieder tolle Melodielinien („About Life and Death“, „Words I Said“, „Sieben“) und wenige, aber geschmackvolle Soli („Still Alone“, „Hell Is Breaking Loose“) gesetzt. Das hält die Songs im Detail jederzeit spannend und frisch. Sänger Danny agiert zwischen einem heiseren und kratzigen Shouten und einem abgehackten, energischen Sprechgesang. Das passt sich gut in die Lieder ein, und auch, wenn ich mir in manchen Momenten etwas mehr Aggressivität wünsche, eines zeigt der Danny jederzeit: pure Leidenschaft, Gespür für die Lieder, und ganz viel Hingabe. Und was will ich mehr?!

Es ist als Kompliment zu werten, dass es mir überaus schwer fällt, COLDSPOT in eine der gängigen Schubladen zu stecken. Zu hören gibt es Heavy Metal, und zwar der harten, schwer groovenden Art. Aber es gibt auch Geschwindigkeit, und immer wieder ragt das alles mit einem stoischen wie eindringlichen Growlen, brutalen Riffs und abgefahrenen Soli weit hinein in den Death Metal („Still Alone“, „Hell Is Breaking Loose“). „Sieben“ wirkt in sich geschlossen und sehr kompakt, es gibt keine Ausfälle, aber auch nicht den einen Überhit (Aber das wird noch, da bin ich sicher!). All dies macht COLDSPOT nicht nur einzigartig, sondern sorgt dafür, dass „Sieben“ beim Hören richtig Spaß macht und auch über längere Zeit bei der Stange hält.

Fazit: COLDSPOT legen mit ihre Zweitling „Sieben“ ein Album vor, dass nicht nur vor fetten Riffs und guten Songs strotzt, sondern vor allem beweist, wie harte Musik mit viel Herz, Seele, Begeisterung und Inbrunst von Fans für Fans gemacht wird. Hört rein, COLDSPOT haben jede Sekunde Eurer Aufmerksamkeit verdient!

Tracklist

1. About Life and Death (5:03)
2. Paradise (4:40)
3. Still Alone (3:25)
4. Words I Said (5:26)
5. Hell Is Breaking Loose (6:46)
6. The Same (5:15)
7. Sieben (3:59)
8. Resolution (4:37)
9. Rain (6:35)