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APOPHYS – “Devoratis”

APOPHYS – “Devoratis” Label: Ultimate Massacre Productions Laufzeit: 36:13 min VÖ: 22.01.2018 Genre: technischer Death Metal der Extraklasse APOPHYS

APOPHYS – “Devoratis”

APOPHYS – “Devoratis”

Label: Ultimate Massacre Productions

Laufzeit: 36:13 min

VÖ: 22.01.2018

Genre: technischer Death Metal der Extraklasse

APOPHYS veröffentlichen mit „Devoratis“ ihr Zweitwerk nach dem 2015 erschienenen Debüt „Prime Incursion“. Mir waren die Herren bisher unbekannt, diesen Zustand haben sie allerdings nachhaltig verändert.

In acht Songs (nebst einem Zwischenspiel) servieren uns APOPHYS technischen Death Metal der obersten Güteklasse. Die Gitarren agieren souverän und fast aufreizend lässig in allen erdenklichen Variationen, von flirrendem Überschall über schwer stampfende Grooves und punktgenau abgestoppte Riffs bis zu wunderbar melodischen Leadgitarren. Garniert werden diese Riffmassive von tollen Soli, die den brutalen Charakter immer wieder aufbrechen und gekonnt musikalische Kontrapunkte setzen. Am Schlagzeug sitzt Michiel van der Plicht, der auch bei God Dethroned überragende Arbeit abliefert. Es geht hier nicht um die Qualität, die komplexen Doublebass Figuren, die rhythmisch überaus spannenden Betonungen und die stilvoll gesetzten Breaks. Es geht hier um kompositorische Klasse, um die Verschmelzung von Gitarren und Schlagzeug zu einem tödlichen Organismus. Riffs und Drums bilden eine Einheit, in der beide ihre Aufgabe haben: Die Gitarren liefern spannende und anspruchsvolle Riffs im Sekundentakt, das Schlagzeug unterstreicht die Komplexität der Strukturen und hält gleichzeitig die in sich verschobenen Teile mit stoischer Strenge zusammen. Wunderbar dazu passt der Gesang, der die Brachialität der Musik und die Substanz des inhaltlichen Konzeptes durch ein zumeist tiefes Growlen noch verstärkt. Mit gedoppelten Passagen, aggressivem Shouten und versiert eingesetztem Klargesang werden auch hier geschickt Akzente gesetzt. Das alles wird in einem zeitgemäßen Sound lebendig, transparent und kraftstrotzend verpackt.

All diese Einzelteile fügen APOPHYS zu knackig kurzen Songs zusammen, in denen es ihnen gelingt, Kompaktheit und Komplexität zu interessanter und wuchtiger Musik zu vereinen, die bei allem instrumentalem wie kompositorischem Muskelspiel nie zum reinen Riffporno verkommt. Da gibt es ultraschnelle, in sich verflochtene Überschallgeschosse („The Verdict“, „Matters Unresolved“) ebenso wie massive Nackenbrecher, die sich plötzlich zu rasenden Stürmen erheben, um sich dann wieder auf sich selbst zu besinnen („Xiux – The Parasite“, „What We Will Be“). Und mit „Children Of The Stars“ und seinem eindringlichen Refrain gelingt ihnen ein veritabler Kracher. All dies genau macht APOPHYS aus, ihre Gabe, technisch höchst anspruchsvolle Lieder zu erschaffen, die dennoch eingängig und nachvollziehbar sind – wenn man denn diese Art von Musik mag und gewillt ist, sich tief hinein fallen zu lassen. Die vom Label genannten Vader, Hate Eternal, Dying Fetus, Misery Index, Cattle Decapitation sind dabei gute Hinweise, was passiert, wenn man “Devoratis” auflegt.

Fazit: APOPHYS zeigen mit „Devoratis“ überzeugend, wie man modernen und technischen Death Metal mit Spaß und Emotionalität vereint! In jedem Ton zeigen sich große kompositorische Klasse und Liebe zur Musik. Zukünftig noch ein paar mehr Kracher vom Schlage „Children Of The Stars“, dann werden sich tonnenschwere Felsbrocken zu einem mächtigen Gebirge erheben.

 

Tracklist:

  1. Children Of The Stars (4:38)
  2. The Verdict (3:42)
  3. Xiux – The Parasite (5:33)
  4. Matters Unresolved (3:07)
  5. Deadlock (3:35)
  6. Respite (Interlude) (2:49)
  7. What We Will Be (5:31)
  8. Retaliate (3:24)
  9. Occasus (3:54)