Allgemein Musik Reviews

BODY COUNT – Bloodlust

BODY COUNT  – (US) – Bloodlust Länge: 41 Min. VÖ: 31.03.17 Label: Century Media Was für ein Brett, der

BODY COUNT  – Bloodlust

BodyCD

BODY COUNT  – (US) – Bloodlust
Länge: 41 Min.
VÖ: 31.03.17
Label: Century Media

Was für ein Brett, der „Alte Sack“ und seine Kollegen können es noch. Ja, wie damals als 1992 das Debüt erschien. Die Welt des Crossover, des Rap-Metal war eine ganz andere, wie ausgetauscht. Kein Discoabend ohne „Body Count“! Gewalt, Waffen, Polizei, Leichen, Korruption und Rassismus waren an der Tagesordnung, genau u.a. derartigen Themen hatten sich Ice-T, Ernie C und Co. gewidmet und der „Publicity“ den Mittelfinger ausgestreckt; brutal, aggressiv und voller wahren Stories. Und leider hat sich an den Themen nicht viel verändert, die Szene, das Leben auf den Straßen dieser Welt, vor allen Dingen in den Gegenden der Bandmember ist weiterhin wie damals. Traurig genug, aber anscheinend liefert das erneut viel Stoff, aus denen Knaller, vielleicht sogar Hits werden.

Doch schwelgen wir nochmal in der Vergangenheit. Das zweite Werk ließ damals nicht lange auf sich warten, da das Debüt eben eingeschlagen wie eine Eins. Nach dem dritten Werk „Violent Demise“ von 1997 war dann mal Ruhe im Karton, Ice-T ging mal wieder in die Rap-Szene und Schauspielerei. Erst neun Jahre später meldete sie sich zurück, „Murder 4 Hire“ hieß das Werk und die darauf folgende Tour hat gezeigt, dass sie es weiterhin drauf haben – auch wenn sie dennoch überwiegend die Hits der 90er präsentieren (metalglory.de hat berichtet). Weitere acht Jahre mussten jedoch ins Land ziehen, um einen Nachfolger „Manslaughter“ willkommen heißen zu dürfen. Und dies war eben schade in doppelter Hinsicht. Zum einen, weil Body Count einmal mehr gezeigt haben, dass sie genügend Stoff haben, um überzeugend draufhauen zu können, aber sich eben dafür acht Jahre Zeit lassen mussten bzw. gelassen haben. Und zum anderen, weil das Album kaum beachtet bzw. promotet worden ist und so für Aufsehen hätte sorgen können; von einer ausgiebigen Tour will ich gar nicht sprechen?! Ob es an dem fragwürdigen Coverartwork lag, mag ich nicht wirklich beurteilen wollen, die Songs hatten es allemal in sich, u.a. „99 Problems –Rock Mix“, „Pop Bubble“, „Institutionalized 2014“ sowie „Get A Job“.

Nun denn, immerhin schien „Manslaughter“ ein gewisser Ansatzpunkt geworden zu sein, um den kreativen Prozess anzuregen. Denn keine drei Jahr später sind Body Count wieder da. Und bei den heutigen politischen Themen, der Polizeigewalt, den Waffen, Korruptionen und Rassismus-Auseinandersetzungen als auch Präsidentschaftswahlen der USA, haben sie auch wieder viel zu sagen.

Der Titel diesmal „BLOODLUST“ – und könnte nicht passender ausgefallen sein. Brutal, provokativ mit typischen Trademarks Body Counts des Thrash/Hardcore/Punk/Rap-Crossover Metal ausgestattet; und natürlich gibt es Coversong als auch Gastbeiträge.
Songs wie der Titeltrack oder „Walk With Me…“ (mit Lamb Of God-Shouter) gehen ab wie ein Zäpfchen, direkt in die Fresse und das wird auch bereits mit dem Opener „Civil War“ klargestellt, auf welche Reise und Geschichten man sich diesmal einstellen muss; übrigens zupft hier Dave Mustaine mit am Stück. Vor allen Dingen durch den krassen Refraineinsatz bekommt das Stück coolen, bösartigen Effekt. Nicht minder „hituntauglicher“ wird es bei den beiden drauffolgenden Songs oder gar dem etwas schleppenden „Here I Go Again“ (kein Coversong!). Auf die Pauke gehauen wird dann dennoch zwischendurch (u.a. „All Love Is Lost” zusammen mit Max Cavalera) und vor allen Dingen auch zum Schluss. Und da wäre ich beim einzigen Manko, das Album ist etwas zu kurz geraten und Ice-T, so sehr man die Sachen auch bei Body Count wohl braucht, hätte sich die Ansprachen bei „No Live Matter“ als auch dem Covermedley „Raining Blood/Postmortem“ durchaus sparen können. Oder jene Ansätze nicht direkt im Track verschmelzen lassen. Aber nun, wie erwähnt, man kennt es ja von ihm.
Selbstverständlich hat er das Fluchen nicht verlernt und wenn vordergründig die „FUCKs“ nicht minder weniger gworden sind im Vokabular, wirkt es dennoch „jung“ und wutentbrannt. Denn, sollte es so kommen, dass dieser fast 60jährige noch die Kids „vom Smartphone weglocken“ kann, dann gnade denen Gott: Geballte Power, Wut & pure Aggression mit politischen & sozialkritischen Statements. Für mich ist das Werk zwar derzeit nicht besser als der Vorgänger „Manslaughter“, aber es knallt dennoch ordentlich und besitzt auch coole Hits.
Mit Body Count ist zu rechnen! Wird Zeit, dass sie sich wieder auf die Bretter begeben und nicht ausschließlich irgendwelche (großen) Festivals besuchen.

“Bloodlust” erscheint als:
Special Edition CD Digipak, Gatefold black LP+CD, Gatefold transp. orange LP+CD, Gatefold lilac LP+CD, Gatefold transp. red LP+CD, Gatefold white LP+CD, Gatefold transp. blue LP+CD, Digital album!!!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Tracklist:

  1. Civil War (ft. Dave Mustaine) (04:27)
  2. The Ski Mask Way (03:36)
  3. This Is Why We Ride (05:28)
  4. All Love Is Lost (ft. Max Cavalera) (03:37)
  5. Raining Blood / Postmortem (04:34)
  6. God, Please Believe Me (01:25)
  7. Walk With Me… (ft. Randy Blythe) (03:08)
  8. Here I Go Again (03:33)
  9. No Lives Matter (04:26)
  10. Bloodlust (03:35)
  11. Black Hoodie (03:30)

Line-Up:
Ice-T – Vocals
Ernie C – Guitar, backing vocals
Juan Garcia – Guitar, backing vocals
Vincent Price – Bass, backing vocals
Ill Will – Drums
SeanE Sean – Samples, backing vocals