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DR. LIVING DEAD! – „Cosmic Conqueror“

DR. LIVING DEAD! – „Cosmic Conqueror“ Label: Century Media Laufzeit: 41:33 min VÖ: 27.10.2017 Genre: Gute-Laune-Kreuz-über-kommt-einem-verdammt-bekannt-vor-Thrash Hallo Leute, das

DR. LIVING DEAD! – „Cosmic Conqueror“

DR. LIVING DEAD! – „Cosmic Conqueror“

Label: Century Media

Laufzeit: 41:33 min

VÖ: 27.10.2017

Genre: Gute-Laune-Kreuz-über-kommt-einem-verdammt-bekannt-vor-Thrash

Hallo Leute, das ist nun mal eine Premiere, meine erste Review aus dem Krankenhaus. Und das kam so: Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit im Auto die neue DR. LIVING DEAD! reingeschmissen und schon nach den ersten Takten von „Coffin Crusher“ übernimmt der Thrashgod meinen Körper. Ich bange, ich muss! bangen!, ich kann nicht anders. Und dann wird es schwarz um mich. Ich erwache irgendwo im Nirgendwo, Kopf über, und alles schmerzt. Aber da ist diese Musik. Es drischt und gangshoutet und die Gitarren reißen alles mit, auch mich und meinen geschundenen Körper. Ich singe, nein, schreie mit, aber keine Sau hält an, so dass ich da in meinem verdammten Blut liege, DR. LIVING DEAD! höre und denke, komm doch, Du verdammter Tod, ich mach Dich fertig! Bis mir einfällt, dass mich DR. LIVING DEAD! freundlich moshend eines Besseren belehrt hat: „Can’t Kill The Dead“!

Endlich höre ich die Sirene, es wird auch Zeit, die Scheibe ist schon das vierte Mal durchgelaufen. Vom Bangen und Mitgrölen bin ich platt und ausgetrocknet, meine geronnene Spucke verklebt mir das Gesicht, aber ich glaube, ich grinse verdammt glücklich. Der Sanitäter sieht groß und kräftig aus, und ich sehe mit Erschrecken, dass er DR. LIVING DEAD! aus meinem Auto klaut. Der Arsch. Er ist großer Fan, und so verzeihe ich ihm schließlich. Er mir aber leider nicht, als ich ihm erzähle, dass der Klargesang Dr. Manias eher suboptimal klingt, weil er jedes Mal ein riesiges Loch in die Aggression der Stücke reißt („Coffin Crusher“, „Terror Vision“, „Moment of Clarity“) und seine Aggrostimme deutlich mehr her macht. Auch freut es ihn nicht, dass ich die beiden eher langsamen (nun ja,  gemächlichen) Songs „Moment of Clarity“ und „Cyber Crime“ nicht gerade für, ähem, fette Reißer und zudem „Cyber Crime“ für einen der echt miesesten letzten Songs als Abschluss einer Scheibe halte, die mir je untergekommen sind. Ich versuche noch, ihm klar zu machen, dass die Platte vor unglaublicher Spielfreude nur so bebt, dass die Produktion verdammt authentisch, livehaftig, brachial schneidend und superb klingt, dass „The Summoning“ für mich der beste Song ist, den DR. LIVING DEAD! je auf die verdammte Welt losgelassen haben – und dass ich den Bass liebe, weil er verdammt eigen und interessant und mit verdammt gute Linien die Songs (Hört Euch verdammt nochmal das unglaubliche Ende von „Survival Denied“ an, oder „Infiltrator/Exterminator“!) und den Sound unverwechselbar macht. Ich sehe noch eine große fleischige Faust auf mich niedergehen, dann wird es wieder wohltuend schwarz in mir und um mich herum.

Ich erwache in einem Krankenbett. Und sehe in die wunderbaren Augen der Schwester, um die Stirn trägt sie ein Bandana und auf ihrem Schild steht „Schwester Muir“. Ich weiß, hier bin ich richtig, und als sie mir erklärt, dass sie mir jetzt noch einen wunderbar metallischen Einlauf macht, bevor Schwester Araya die Nachtschicht übernehmen wird, bin ich wieder glücklich und zufrieden. Da kommt der Sanitäter herein. Er schaut etwas betreten, dann entschuldigt er sich bei mir. Er heißt Kevin (oder Kerry, so ganz genau verstehe ich ihn nicht mit dem Verband um den Kopf) König und er schmeißt mir DR. LIVING DEAD! auf die Ohren, und so kann ich bei Thrashgranaten wie dem Titelsong und „Disease To Exist“ die Rezi zu Ende schreiben. Und Leute, ich erzähle Euch die Wahrheit. Wirklich!

Fazit: Mit DR. LIVING DEAD! überlebt man jeden Autounfall. Das ist Gute-Laune-Thrash vom feinsten, mit kleinen Abstrichen, dabei keine pubertäre Blödelei, sondern bis in jede Pore glaubwürdig, ernsthaft, energetisch und voller Substanz. So, gleich kommt der Kerry König, und dann geht es ab zu DR. LIVING DEAD!. Wir sehen uns! Verdammt!

Tracklist

1. Coffin Crusher (3:56)
2. Can’t Kill The Dead (3:04)
3. The Summoning (3:50)
4. Terror Vision (4:07)
5. Cosmic Conqueror (2:37)
6. Disease To Exist (5:16)
7. Into The Eye (2:52)
8. Survival Denied (3:18)
9. Moment Of Clarity (4:19)
10. Infiltrator/Exterminator (4:49)
11. Cyber Crime (3:21)