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Vice (D) – Veni Vidi Vici

Erinnert sich jemand von unseren Lesern noch an die Münchener Band Vice, die mit ihrem knallbunten Erstwerk „Made For

Vice (D) – Veni Vidi Vici

Erinnert sich jemand von unseren Lesern noch an die Münchener Band Vice, die mit ihrem knallbunten Erstwerk „Made For Pleasure“ (1988) für einiges Gelächter sorgte? Gelächter allerdings mehr wegen des besagten bunten Covers und weniger wegen der Musik. Party Power Rock knallte da recht ordentlich aus den Speakern, doch mit ihrem Zweitwerk „Second Excess“ war davon kaum mehr etwas übrig und die Band schlug eine deutlich härtere Marschrichtung ein, die allerdings den Party-Faktor nicht außen vor ließ. Das Songwriting war einfach um Längen besser und hatte nicht mehr dieses Unbekümmerte „Wir-machen-mal-ne-Platte“ Feeling. Doch aufgrund einiger Querelen mit der Plattenfirma und eben besagtem Stilwechsel, verabschiedete sich die Band unter diesem Namen ins Nirvana, konnte aber unter dem Banner Wet Paint mit dem grandiosen „Shhh…“ noch ein Album einspielen, das beide Seiten miteinander verstand zu verbinden. Nun also sind sie wieder da oder viel mehr Ur-Gitarrist Chris „Yps“ Limburg mit neuer Mannschaft.

 

Was eigentlich ein gelungenes Comeback hätte werden können, scheitert am eigenen Anspruch und den dahinter steckenden Erwartungen. Das Album versucht zwar gleich am Anfang verloren geglaubten Boden gut zu machen, indem es mit der Neuinterpretation von „Hot Summer Night Party“ vom Debüt startet, doch kann dem Druck nicht stand halten. Vielleicht liegt es aber auch einfach nur daran, dass ich den Song damals rauf und runter gedudelt habe und von daher mit der Neuinterpretation nichts anfangen kann. Ansonsten gibt sich die Band erwachsen, rockt ordentlich, hat aber leider auch mit Sänger Mario „Mitch“ Michel einen Sänger in ihrer Reihe, der nicht so richtig zum Sound passen will. Seine raue Stimme würde sich in einer anderen Stilrichtung sicher besser machen. Doch er trifft die Töne, hat ein angenehmes Timbre und kann sich von daher auch hören lassen. Ein Pluspunkt allerdings ist das Songwriting, das einerseits so richtig „back to the 80s“ geht und trotzdem auch aktuelleren Strömungen nicht komplett verschlossen gegenüber steht. Ob man jedoch nun unbedingt „The Joker“ von Steve Miller auf diese Art covern muss, lass ich einmal unkommentiert dahingestellt.

 

Fazit: Kein Knaller. Vielleicht war die Erwartungshaltung aber auch einfach nur zu groß.

 

  1. Hot Summer Night Party
  2. Dirty Mind
  3. Where Do I Belong (Album Mix)
  4. You Bother
  5. Only Love Can Heal The World
  6. Open Eyes
  7. The Joker
  8. Turn It Up
  9. Not What It Seems
  10. My Way
  11. Where Do I Belong (Jungle Mix)

 

Label: Pride & Joy Music

VÖ: 17.11.2017

Laufzeit: 41:12 Min.

Herkunft: Deutschland

Stil: Hardrock

Webseite: http://www.vice-live.com/

Facebook: https://www.facebook.com/vicerock/

 

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