200 STAB WOUNDS – „Manual Manic Procedures“
Genre: Old Schools Death Metal, dreckig, siffig, simpel, böse – Yeah! Ich könnte es mir kurz machen und sagen:
Genre: Old Schools Death Metal, dreckig, siffig, simpel, böse – Yeah!
Ich könnte es mir kurz machen und sagen: Bandname plus Albumtitel plus Cover. Noch Fragen. Nein. Nun ja, richtig falsch läge ich damit nicht, aber das wäre am Ende des Tages dann doch zu wenig Ehre für die vier Gentlemen aus Cleveland im schönen Ohio. Bei aller Schönheit scheint dort doch einiges im Argen zu liegen, denn ansonsten ist kaum zu erklären, mit welcher Wut in ihren Bäuchen da das Innere geifernd und blökend nach außen gekotzt wird.
Und die Musik? Ja, die kann was. Denn die Band besitzt eine unglaublich beeindruckende Gabe: Reduktion. Da sitzt jede Note an genau ihrem Platz, das wird keine Note zu viel gespielt und jeder noch so kurze Moment der Ruhe hat seine Berechtigung. Das ist große Kunst, aus Noten die pure Essenz des Death Metal zu abstrahieren und kurze, knackige Songs wie „Gross Abuse“ oder „Ride the Flatline“ zu komponieren. Und dabei wirkt rein gar nichts gehetzt, verkürzt oder gar langweilig. Im Gegenteil, die Lieder sind bei allem Fokus abwechslungsreich, interessant gestaltet mit Tempowechseln und schicken Gimmicks wie verdammt sicken Soli (der herrlich schräge Beginn von „Release the Stench“ oder auch „Ride the Flatline“). Dazu gibt es einen Sound, der schön schmutzig und fies daherkommt, aber dabei weder verwaschen noch sumpfig klingt. Und zum Schluss: Ich bin der Erste, der böse Worte verliert bei superkurzen Alben, aber in diesem Fall schweige ich still und genieße. Denn hier fehlt mal absolut gar nichts.
Fazit: 200 STAB WOUNDS hauen uns mit „Manual Manic Procedures“ eine herrlich ranzige Schlachtplatte Old School Death Metal um die Ohren. Das ist schmackhaftes Futter für Fans von Autopsy, Asphyx, Obituary oder Dismember. Und sich hoffe, dass Mr. Barnes genau zuhört, wie kraftvoll und frisch solche Musik heute klingen kann. Eine alles zermalmende Walze aus Riffs, Riffs und Riffs, fett groovend und voller Magie. Das ist Musik, bei der sich niemand dagegen wehren kann, dass sich im Gesicht ein breites Lächeln breit macht. Jawoll. Und nun: Hören und genießen!
Liederliste:
- Hands of Eternity (4:43)
- Gross Abuse (1:50)
- Manual Manic Procedures (2:43)
- Release the Stench (2:31)
- Led to the Chamber / Liquified (3:09)
- Flesh from Within (3:11)
- Defiled Gestation (4:24)
- Ride the Flatline (2:49)
- Parricide (4:06)
Label: Metal Blade Records
Laufzeit: 29:26 min
VÖ: 28.06.2024
Quelle & © Bilder/Info/Clips: 200 Stab Wounds, Metal Blade Records