NEAERA – „All Is Dust“
Genre: Alte Recken des Modern Melodic Death Metalcore! Bei NEAERA könnten die wichtigsten Fragen nach allen Jahren voller Musik,
Genre: Alte Recken des Modern Melodic Death Metalcore!
Bei NEAERA könnten die wichtigsten Fragen nach allen Jahren voller Musik, einer langen Pause und ihre Rückkehr in die harte Welt lauten: Haben uns die Herren nach 20 Jahren noch etwas zu sagen? Ist ihr Schaffen heute noch irgendwie relevant? Für mich selbst reduziert sich das allerdings auf die Worte: Machen NEAERA auch heute noch Spaß?
Meine Antwort: Für alle, die solche Musik lieben, verdammt JA! Alle Trademarks sind vorhanden: eine unglaublich verdichtete Wall of Sound, übereinandergestapelte Gitarrenspuren, aggressiver Gesang aus Screams, Growlen und wütendem Bellen, ein wuchtiges Schlagzeug, Tempowechsel. Über allem schwebt dabei eine düstere und unheilvolle Atmosphäre, am besten nachzuhören im verdammt brachialen und unheilvollen „In Vain“. Hier zeigt auch Herr Benjamin Hilleke, dass er mal so gar nichts verlernt hat und er während der Pause zu Recht schmerzlich vermisst worden ist.
Musikalisch gibt es grundsätzlich kaum bis keine Überraschungen. Das ist so gut wie schlecht. Neben bei aller Hassbatzerei und purer Gewalt sogar eingängigen Gewalteruptionen wie „Swords Unsheathed“ oder „All Is Dust“ gibt es den ein oder anderen Song, der das hohe Aggressionslevel bestätigt – aber mehr eben auch nicht. Gerade hinten heraus hat sich bei „Render Fear Powerless“ und „Dividers“ das Thema dann doch leicht erschöpft, vielleicht wäre da etwas mehr Knackigkeit und Kürze besser gewesen. Das allerdings ist reines Jammern auf hohem Niveau und schmälert den Hörgenuss für Fans in keinster Weise. Auch der Sound kommt gewohnt fett und erwartbar ziemlich komprimiert daher, aber das ist in diesem Genre eben beileibe keine Überraschung.
Fazit: Wo NEAERA draufsteht, da ist zum Glück auch NEAERA drin. Mit „All Is Dust“ zeigen uns die Herrschaften, dass sich auch heute noch etwas zu sagen haben, wenn es um modernen und brutalen Death Metalcore geht. Das Album vereint alles das, was sich Fans wünschen und erwartet haben. Neben derbem Groove und melodischen Leads überragt vor allem der Gesang von Benjamin Hilleke. Überhits gibt es dieses Mal keine, und die Zeit wird zeigen, ob „All Is Dust“ den test of time besteht. Gewohnt hochklassig ist das aber allemal.
Liederliste:
- Antidote to Faith (4:30)
- Pacifier (5:38)
- All Is Dust (4:46)
- Swords Unsheathed (4:39)
- Per Aspera (4:32)
- Edifier (4:50)
- In Vain (Veil cover) (4:50)
- Render Fear Powerless (4:04)
- Dividers (4:57)
- Into the Hollow (4:58)
Label: Metal Blade Records
Laufzeit: 47:44 min
VÖ: 28.06.2024
Quelle & © Bilder/Info/Clips: Neaera, Metal Blade Records