KVELERTAK, SIBIIR, 28.03.2018, Rostock Mau
Die meisten Fotos findet Ihr in der Galerie! Nähe ist durch nichts zu ersetzen! Was so klugscheißerisch klingt, ist

Die meisten Fotos findet Ihr in der Galerie!
Nähe ist durch nichts zu ersetzen!
Was so klugscheißerisch klingt, ist doch so einfach und so wahr! Das gilt nicht nur für Musiker und Bands – sondern vor allem auch für die, die ihnen ihr Leben und künstlerisches Überleben sichern, die Fans, UNS!
Der Beweis: KVELERTAK! Ich liebe diese Band, und viele mit mir, und es ist ein durch größtes Talent erarbeitetes Glück, nein!, Verdienst!, dass auch Menschen ihre Musik lieben, die im Musikbusiness was zu sagen haben. Denn genau das bringt sie seit Jahren auf große Bühnen und in volle Hallen, und womit: Mit Recht! Ich selbst habe KVELERTAK schon mehrfach gesehen, und sie haben als Vorband stets ihre Chance zu nutzen gewusst. Und doch weiß ich seit gestern, wieder!, das Musik nicht von Videowänden, Arenen, Sitzplätzen und VIP-Tickets lebt, sondern von Schweiß, Nähe, Grölen, behaarten Männerachseln, Enge, Enthusiasmus, Abklatschen mit dem Sänger, seine Augenfarbe wirklich erkennen, Gesprächen am Merchandise, Liebe!
Und KVELERTAK schenken uns genau das, ihr Leben, ihre Existenz, ihren Schweiß, ihre Gedanken, ihre Musik! Und wie! Vom ersten Moment an haben sie uns im Griff, als Herr Erlend Hjelvik mit der erhofften Eulenmaske die Bühne betritt. Wir wissen, das macht er nur noch für uns, er ist damit eigentlich schon durch, aber diese eine erste Minute, da hat er uns schon, da springt er über seinen Schatten und zeigt damit, dass er uns liebt. Den Herren sieht man zu jeder Sekunde an, dass sie Spaß haben, dass sie das lieben, was sie da tun. Mit breitem Grinsen und emotionaler Spielfreude reiten sie auf ihren Fans durch die Zeit, lassen sich auf deren Schultern tragen (Herr Nygaard) und über ihren Köpfen schweben (Herr Hjelvik ). Alles ist laut, spontan, ungeplant, wild. Das zeigt sich spätestens dann, als Herr Hjelvik plötzlich auf das Absperrgitter springt, die Balance verliert, nach hinten überkippt und glücklicherweise kurz vor dem Aufprall noch aufgefangen wird. Das macht ein Konzert zu einem Gig, einen Gig zu einem Event, und ein Event zu knappe zwei Stunden des Lebens, die man nie wieder vergessen wird. Dazu bei trägt der Sound, der die Instrumente fein filetiert und neben Schlagzeug, Bass und dem wie immer ungestümen Gesang Herrn Hjelviks jeder der drei Gitarren seinen Platz einräumt.
Und Rostock? Gibt ihnen alles zurück, und noch viel mehr. Das Mau ist für Rostocker Verhältnisse sensationell gut gefüllt. Die Fans tragen die Herren auf Händen und in ihren Herzen, singen lauthals mit, klatschen ab, tanzen, pogen, crowdsurfen, hüpfen, krakeelen, haben eine verdammt gute Zeit. Und für mich steht es 1:1, habe ich doch letztens noch beim Konzert von Eskimo Callboy geschwärmt, wie viele sehr junge Menschen für gute Musik zu begeistern sind. Denn das gilt auch für KVELERTAK, denen es spielend gelingt, an einem Mittwoch in Rostock eine Flutwelle aus Alt und Jung, Weise und Ungestüm zu erzeugen!
Fazit: KVELERTAK sind groß! Nicht nur in ihrer Musik, sondern vor allem in ihrem Sein, Leben, Auftreten, Musizieren! Ich bin beim nächsten Mal wieder dabei. Versprochen. Und ich weiß, ich bin nicht der Einzige!
Hendrik
P. S. 1. Was haben sie gespielt?! Hier habt Ihr:
P.S. 2. Als Vorband sind SIBIIR zu sehen, anscheinend (ich habe im Weltweitnetz gelinst) nicht zum ersten Mal. Die Herren machen fett groovende harte Musik mit extrem angepisster Stimme, das geht in Richtung Hardcore mit einem Schuss Crust und Black. Sie spielen schwere Riffs, manchmal für meinen Geschmack etwas zu lang ausgewalzt und ausschweifend, aber das atmet immer Schwere, Gefühle und Motivation. Es dauert nicht lange, und die Reihen vor der Bühne wiegen sich im Takt und geben ihren Nacken das, was sie wollen und brauchen. Ich werde SIBIIR auf jeden Fall im Auge behalten, denn eines muss man ihnen lassen. Ausdauer und Energie haben sie, und sie bereiten KVELERTAK ein gut bestelltes Feld.