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Interview: REKKORDER in Mali- Veranstaltungen geselliger Art oder the hottest tour on earth

Rekkorder ist eine Rockband aus Hamburg, die sich leidenschaftlich dem Alternative Rock / Metal hingibt, der mit genug Hard

Interview: REKKORDER in Mali- Veranstaltungen geselliger Art oder the hottest tour on earth

Rekkorder ist eine Rockband aus Hamburg, die sich leidenschaftlich dem Alternative Rock / Metal hingibt, der mit genug Hard Rock / Crossover sowie lupenreinem Metal durchzogen ist, doch niemals die eingängige Melodie verliert. Bandgründung wird mit 2015 datiert, 2016 erschien das einfach geniale Album „Breaking Silence“ und die Hanseaten fegten bis dato erfolgreich über viele Bühnen der Republik. Natürlich gab es auch hier einige Drehungen auf dem Bandkarussell, doch die aktuelle Besetzung ist inzwischen sehr tight eingespielt, bastelt an neuen Songs und wird demnächst in Mali einige Konzerte geben. Richtig gelesen, Mali. West-Afrika. Unter dem Motto REKKORDER GOES MALI 2018, wird die Band einige Camps der UN Friedensmission besuchen und die Soldaten & Helfer auf „Veranstaltungen geselliger Art“ (Soldatendeutsch) bestens unterhalten. Im letzten Jahr lief bereits so eine Aktion, die Band war auch schon vor Ort, doch die Gigs mussten kurzfristig durch den Tod von 2 Piloten bei einem Hubschrauberabsturz gecancelt werden. Dieses Jahr wird alles gut und noch besser, und die logistische Hau-ruck-Aktion nimmt ihren Lauf… Ich darf die (für mich) hottest tour on earth begleiten und sprach mit Gitarrist Bernd über das Unternehmen REKKORDER GOES MALI 2018. Lest selbst…

Hi Bernd, ich bin schon sehr aufgeregt, sehr gespannt was kommt, was mich erwartet…das wird ein Abenteuer. Wie siehst Du das? Lass uns besser vorn anfangen, wer ist aktuell bei Rekkorder aktiv?

Hi Totti… Singen tut nach wie vor Nina, Antonio ist am Bass, Niclas an den Drums und Nils und ich an den Gitarren.

Ist „Breaking Silence“ das 1. und einzige Album?

Ja, doch wir arbeiten seit geraumer Zeit an neuen Songs. Es gibt auch schon einige, die wir bereits vorproduziert haben, aber da sind noch die Drums und der Bass von den Vorgängern drauf. Das gehen wir an, wenn wir aus Mali zurück kommen. Es ist noch genug zu tun. Es gibt zig bereits aufgenommene Ideen, usw…Veröffentlichung ist nächstes Jahr angepeilt, aber wohl erst in der 2. Jahreshälfte.

Wie kam es eigentlich zu der Idee, nach Mali zu fliegen um dort mal für ein bißchen Abwechslung zu sorgen?

Darum hat sich das Management gekümmert. Wir sind ja im letzten Jahr bereits dort gewesen doch am Tag unserer Ankunft, ist ja ein Hubschrauber aus technischen Gründen abgestürzt, 2 Piloten tot und ein Rockkonzert dazu, passt nicht wirklich zusammen. Das haben wir natürlich verstanden und so fiel der Gig aus. Unverrichteter Dinge verließen wir dann 4 Tage später wieder Mali.

Schade.

Kurz danach kam ein Anruf, ob wir uns vorstellen können, dass 2018 nochmal zu machen, und da haben wir natürlich sofort JA gesagt. Und nun geht es los, für ´ne gute Woche. Wir werden dieses Mal auch an 2 Standorten spielen, in einem internationalen Camp im Süden und in einem Camp im Norden des Landes.

Gibt es in jedem Camp nur einen Gig?

Im Süden ist es tatsächlich nur 1 Gig, im Norden sind es 2 Gigs die wir spielen. Einen etwas kleineren Indoor-Gig und später etwas Größeres „Open-Air“, natürlich in diesem Camp. Wir werden sehen, wie das vor Ort aussieht…

Sind das die bisherigen einzigen Auslandserfahrungen mit Band die ihr gemacht habt, bzw. noch machen werdet?

Ja, bisher ja. Aber wir arbeiten dran, dass sich das ändert. Das Management versucht uns natürlich im nahegelegenen Ausland unterzubringen, doch ist das letztendlich auch immer eine Kostenfrage.

Ihr seid bereits vor Ort gewesen…und ich stelle mir das irgendwas spannend, aufregend aber auch irgendwie beängstigend und beklemmend vor. Doch meine Aufregung überwiegt bisher alles. Zumal ich auch noch nicht in Mali war…

Also beklemmend fand ich es nicht…nur sehr heiß, hahaha…besonders im wüstenmäßigen Süden des Landes sind nun mal durchschnittlich 40°C tagsüber, also noch etwas wärmer als hier die Tage… Man kommt mit der Hitze aber relativ gut klar, weil es auch sehr trocken ist und das für uns hergerichtete Bandzelt, wurde auch gut klimatisiert, so dass wir auch alle recht gut dort nachts geschlafen haben. Was auch sehr interessant war: der Austausch mit dort stationierten oder durchfahrenden Soldaten. Informationen aus 1. Hand vor Ort, wie die Leute da so drauf sind, wie sie über die eine und andere erlebte Situation denken. Auch wenn wir im letzten Jahr nicht spielen konnten, war es ein lohnenswerter Blick in eine Welt, die man so als Zivilist, nie kennenlernen wird. Wir sind dort aus meiner Sicht, gut aufgenommen worden und haben uns auch sicher gefühlt. Man kam mit Einigen ins Gespräch, andere waren eher verschlossen, aber jeder Mensch ist ja auch anders drauf.

Um nochmal auf die nächtliche Situation zu kommen: da stehen in diesen Zelten tatsächlich Klimageräte?

Ja. Es kühlt auch nicht stark ab, aber es ist auch nicht brutal heiß. Und auch sonst gab es nix zu meckern. Es gab Feldbetten, auf denen Matratzen lagen und leichtes Bettzeug. Und alle von uns haben gesagt, dass sie lange nicht mehr so gut geschlafen haben.

Wie sieht es denn so mit den Annehmlichkeiten in der Wüste aus, gibt es zum Beispiel WLan oder ähnliches?

Theoretisch ja, praktisch hatten wir aber Probleme, weil unser Aufenthalt in diesem Transitcamp nicht geplant war, wir aber wg. dem Absturz nicht weg kamen. Wir fanden letztendlich eine günstige Lösung mit holländischen Einheiten… Im nördlichen Camp besteht eine bessere Telekommunikationsstruktur. Ich habe bereits mit denen gemailt und telefoniert und von der Qualität war das schon „Ortsgespräch“, das war wirklich schon sehr gut.

Du sagtest eben, „holländische Einheiten“…

Ja. Wie gesagt, wir „strandeten“ in diesem Transitcamp, unweit des Flughafens…und sollten ja ursprünglich weiter, was ja abgesagt wurde. Auch diesmal geht es zuerst im Süden in dieses internationale Camp, in dem europäische Einheiten, aber auch amerikanische Einheiten unterwegs sind. Es ist eine UN Mission, daher die internationale Beteiligung.

Gibt es Ärger, wenn ich das jetzt so alles aufschreibe???

Hahaha…Nein, keine Angst. Wir plaudern hier nicht über irgendwelche, uns sowieso nicht bekannten Interna…alles kann offiziell im Internet nachgelesen werden.

Wie sieht euer Programm für die Damen und Herren in der Wüste aus, gibt es Besonderheiten in der Setlist?

Eigentlich haben wir unser „Festival-Set“ im Gepäck…wir wollten noch ein paar Coversongs dazu packen, haben es aber aus allen Gründen der Welt nur auf einen gebracht. Ein Song wird dabei sein, der schon auf dem Debüt landen sollte, doch unser voriger Drummer nicht mehr geschafft hat, einzuspielen. Nun landet er etwas überarbeitet auf dem kommenden Album.

Wie angefixt ist eigentlich die Band auf die Gigs in Mali, gab es auch kritische Töne oder waren alle sofort Feuer und Flamme wie ich?

Anfangs gab es schon ein wenig Bedenken, die aber beseitigt werden konnten. Man muss es ja auch mal so sehen: so eine Geschichte wird den meisten Menschen gar nicht angeboten und das ist einfach was besonderes! Etwas spannendes. Muss man sich überlegen, ob man im Leben was spannendes tun will oder chillig auf der Couch „Bauer sucht Frau“ gucken will…in der Band haben alle Bock auf spannende Geschichten.

Es gibt ja ´ne Menge Tagesfreizeit in diesem Camp, was man nicht verlassen darf. Was tut man in der Zeit?

Akustikgitarre greifen, lesen,…aber wieviel Freizeit bleibt, müssen wir erstmal sehen, denn wir müssen ja unseren Kram auch noch aufbauen, das kostet auch ein wenig Zeit…wir wollen ein bißchen mit „Go-Pros“ filmen und müssen mal gucken, wo man die Kameras so überall befestigen kann…ein bißchen Fotoshooting…ich denke, langweilig wird uns nicht werden, wir kriegen die Zeit da schon rum.

Die Spannung und Aufregung steigt von Tag zu Tag in mir…

Im letzten Jahr hat es allen gut gefallen, und das schweißt auch so´n bißchen zusammen. Man ist ja recht intensiv ein paar Tage zusammen und die Kontakte entwickelten sich in der Zeit prächtig. So eine Aktion bringt auf jeden Fall was! Irgendwie eine Mischung aus Abenteuer- und Klassenfahrt und als 1. Ansprechpartner vor Ort, fühle ich mich ein bißchen wie der Lehrer, hahaha…

Zum Glück sind meine Flegeljahre rum, hehe… Wie läuft das mit der täglichen Hygiene?

Es gibt natürlich Duschen, usw….ist ein bißchen wie Festival, aber alles im erträglichen Stil.

Wieviele nicht angenehme Krabbeltierbegegnungen gab es denn?

Bestimmt wird es welche geben und man denkt ja auch an Skorpione, wenn man Wüste hört…aber es sind halt auch viele Menschen unterwegs und die Tiere bleiben dem ja eigentlich lieber fern. Es ist auch sehr trocken dort, ich denke, in den feucht-wärmeren Gebieten, gibt es mehr davon zu sehen, aber wir hatten unsere Ruhe.

Was aber noch wichtig zu erwähnen ist: in den Camps herrscht absolutes Alkoholverbot!

Das klingt für mich nur logisch und stört mich kein bißchen…

Naja, ist nicht schön, bei dem Wetter habe ich auch mal ein bißchen Bierdurst, hahaha…werde mir das aber auch problemlos mal die Woche verkneifen können. Ich kann das auch voll und ganz verstehen. Die Camps sind bewacht, da laufen sehr viele Menschen mit scharfen Waffen rum…da passt Alkohol einfach nicht dazu!  Wegen Suff, sollte einfach nichts passieren, das ist sehr gut so! Die Sicherheit hat da wirklich die höchste Priorität. Und sollte sich in letzter Sekunde irgendwas negatives in dem Camp, bzw. auch in der Nähe ereignen, wird diese Aktion in der selben Sekunde auch gnadenlos gecancelt. Niemand will ein Desaster riskieren!

Was steht denn sonst noch bei Euch in diesem Jahr so an?

Bis jetzt nix festes, vielleicht im Herbst noch ein paar Gigs…doch eigentlich liegt der Fokus klar auf die Arbeiten zum kommenden Album. Außerdem müssen wir unbedingt gegen ein sehr großes Manko arbeiten: wir haben noch kein einziges Musikvideo! Ist halt Mist, wenn jemand mal fix bei Youtube gucken will, wer oder was Rekkorder sind…und kein vernünftiger Clip am Start ist. Seit Jahren reden wir von, haben auch mal was angefangen, dann hat sich die Besetzung geändert und wir konnten die Aufnahmen in die Tonne treten…

Ein Clip für ´nen neuen Song?

Ich denke, es macht mehr Sinn, wenn wir einen bereits bekannten Song dafür nehmen.

Ich bedanke mich. Ich fühle mich jetzt noch sicherer und freue mich sehr, wenn es dann am kommenden Montag endlich losgeht.

 

Rekkorder sind:

Nina Lucia Medina Munoz: Vocals
Bernd Bloedorn: Guitar
Nils Henning Deitmers: Guitar
Antonio Munoz-Manero: Bass
Niclas von Henko: Drums

Rekkorder im Netz:

Rekkorder Goes Mali – https://www.facebook.com/events/184671975478553/

Rekkorder FB – https://www.facebook.com/rekkorder/

Rekkorder HP – http://www.rekkorder.de/