Steve Hackett (GB) – The Night Siren
Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, das Hackett heute schneller und präziser arbeitet, als jemals zuvor. Liegt das am Alter,
Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, das Hackett heute schneller und präziser arbeitet, als jemals zuvor. Liegt das am Alter, dass er der Meinung ist, seinen Fans noch so viel geben zu wollen (und auch zu können) bevor die Reise ins Nirvana ansteht oder ist das einfach nur kreativer Output en masse, der unters Volk gebracht werden muss? Allerdings ist „The Night Siren“ auch das immerhin 25. Studioalbum und alleine deswegen gebührt ihm besondere Zuwendung.
Sein letztes Album „Wolflight“ zeigte den Ex-Genesis Gitarristen von seiner rockigen und verspielten Seite, was er auch auf seinen Live-Scheiben deutlich herausstellte. Selbst die Tour war von rockigen Tönen geprägt. Auf „The Night Siren“ scheint er sich nun wieder quasi neu erfunden zu haben, denn diesmal gibt es folkige Klänge, die teilweise fast schon einen orientalischen Touch besitzen. Auch der Prog findet diesmal ein wenig mehr statt, wodurch ein Song wie „Behind The Smoke“ in einigen Momenten fast schon an „Kashmir“, die Großtat von Led Zeppelin, erinnert. Das aber scheint zum Gesamtkonzept des Albums zu gehören, denn für sein neues Album hat er die Welt bereist, sich Musiker aus z.b. Aserbaidschan zur Seite geholt, um damit Songs zu schaffen, die man von ihm in dieser Form nicht gewohnt ist. Das geht zwar teilweise zu Lasten des Flußes, der doch manchmal ein wenig gestört wirkt und das Album nicht wie aus einem Guß erscheinen lässt. Es hat aber auch zur Folge, dass man sich dadurch mit den Songs auseinandersetzen muss, denn gerade diese fehlende Einheit macht den Reiz aus. Auch wenn es anfangs noch ungewohnt wirkt, so entwickelt sich das Album mehr und mehr zu einem Dauerbrenner im heimischen Player und gehört damit zum Besten, was der Mann bisher geschaffen hat.
Auch im Alter kann man sich noch neue musikalische Wege suchen. Respekt!
Fazit: Ein weiteres Album des Hackett’schen Kosmos, das man sich ein Stück weit erarbeiten muss, um seine volle Pracht zu offenbaren.
- Behind The Smoke
- Martian Sea
- Fifty Miles From The North Pole
- El Nino
- Other Side Of The Wall
- Anything But Love
- Inca Terra
- In Another Life
- In The Skeleton Gallery
- West To East
- The Gift
Label: Inside Out Music
VÖ: 24.03.2017
Laufzeit: 57:45 Min.
Herkunft: England
Stil: Prog Rock
Webseite: http://www.hackettsongs.com/
Copyright des Titelbildes: Facebook/Steve Hackett