Neal Morse Band (USA) – The Great Adventure
Nach dem Erfolg des Vorgängers „The Similitude Of A Dream“, das nicht zu unrecht von vielen als Meisterwerk
Nach dem Erfolg des Vorgängers „The Similitude Of A Dream“, das nicht zu unrecht von vielen als Meisterwerk betitelt wurde, liegt die Messlatte für ein neues Album des Workaholics Neal Morse und seiner Band natürlich extrem hoch. Doch wie bereits in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, kann Morse neben seinem Talent einfach geniale Songs zu schreiben, vor allem auf seine Band zurückgreifen, die ihm den Rücken stärkt und schon lange nicht einfach nur die Begleitband eines Musikers ist.
Wer „The Similitude Of A Dream“ noch im Ohr hat, wird erstaunt feststellen, dass “ The Great Adventure” wie die logische Fortsetzung klingt. Ein wenig organischer, teils ein wenig voluminöser und auch härter klingt das Album, weist aber sämtliche Trademarks auf, die man von Morse und seiner Mannschaft gewohnt ist. Den Hang zu Beatleesken Harmonien hat er schon immer gehabt, nur treten diese auf dem mit über 100 Minuten spannenden Werk deutlich mehr zum Vorschein als zuvor. Der Promotext lässt sich im Folgenden darüber aus: “Let the great adventure now begin…” – Lass das große Abenteuer beginnen: Die Schlusszeile von THE SIMILITUDE OF A DREAM hat sich als erstaunlich prophetisch bewiesen. Das neue Album ist in der Tat ein perfektes Begleitwerk zu dem in TSOAD in Auszügen nacherzählten litererarischen Klassikers The Pilgrim’s Progress von John Bunyan. Es hat alles, was Fans von einem Album von THE NEAL MORSE BAND erwarten dürfen – und mehr: Rock, Metal, Elemente aus Klassik und Jazz, einige Killermelodien, und das alles makellos umgesetzt von einigen der größten Rockmusikern dieses Planeten.
Neal Morse dazu: “Diese Band hört nicht auf, mich zu verblüffen. Ich muss gestehen, dass es etwas beängstigend war, nach einem so speziellen Album wie THE SIMILITUDE OF A DREAM, das auch live so großartig angekommen ist, einen Nachfolger anzugehen. Aber ich glaube, dass THE GREAT ADVENTURE eine ungeheure Wirkung haben wird. Dieses neue Doppelalbum hat alle meine Erwartungen erfüllt. Ich habe es gestern Abend durchgehört, und am Ende standen mir die Tränen in den Augen.”
Mike Portnoy kann dem nur zustimmen: “Was kann nach einem epischen Konzept-Doppelalbum noch kommen??? Na klar, ein weiteres episches Konzept-Doppelalbum! Hahaha. Ich wusste immer, dass es schwer oder sogar unmöglich werden würde, THE SIMILITUDE OF A DREAM zu toppen, weil ich dieses Album so sehr schätze. Aber jetzt …. es haut mich wirklich um, was wir hier erreicht haben. Wir haben einen ultimativen Gefährten für TSOAD geschaffen.”
“Es gibt Dinge, mit denen man sich nicht anlegen sollte,” fährt Randy George fort. “Mit THE SIMILITUDE OF A DREAM haben wir uns etwas ganz Besonderes erschlossen. Ich war sicher, dass der Nachfolger völlig anders werden würde, aber man muss seinem Herzen folgen – und der Musik. THE GREAT ADVENTURE ist für mich ein kleines Wunder. Es ähnelt SIMILITUDE im Hinblick auf Konzept und Form, aber es ist stärker und tiefer in seinem Klang! Es ist ein kraftvolles Werk, und ich freue mich darauf, es live zu spielen!”
Wie es der Albumtitel andeutet, war auch der kreative Prozess ein großes Abenteuer. Anders als andere Alben von Morse, die häufig innerhalb von Wochen geschrieben und arrangiert wurden, haben die Weltklasse-Musiker diesmal fast ein Jahr damit verbracht, das Album zu vollenden, und haben dabei eine große Fülle von hochwertigem Material geschaffen. Dabei wurden radikale Entscheidungen getroffen: Einige bereits vollendete Songs und Charaktere mussten gehen, neue Verbindungen und Ideen wurden komponiert und eingebaut – und das alles kurz vor Toresschluss im Aufnahmestudio. “Es war eine Menge Arbeit und Überarbeitung”, berichtet Morse. “Aber einige der erfolgreichsten und weitreichendsten Alben, mit denen ich zu tun hatte, sind so entstanden, ich denke da an SOLA SCRIPTURA und SNOW von Spock’s Beard.”
Was hier nach einem der üblichen „wir haben uns diesmal selbst übertroffen, wir haben das beste Album in unserer Geschichte abgeliefert“ klingt, ist hier auch anscheinend genauso gemeint und hat nichts mit Größenwahn oder dem Mangel an Selbsteinschätzung zu tun, sondern ist eben die logische Fortsetzung, die inhaltlich auf dem gleichen Buch basiert. Was also lag da näher, das Konzept weiterzuverfolgen? Es ist kein Abklatsch, nicht der Versuch sich in alten Strukturen zu vergraben, sondern klingt dabei frisch und unverbraucht, lässt Raum für Interpretationen und öffnet erneut den Morseschen Klangkosmos für seine Fans und solche, die es nun endlich einmal werden wollen. Wie das Material live ankommt, kann man sich auf der anstehenden Tour im Frühjahr anschauen und sich dann auch von den Qualitäten der Band überzeugen. Bis dahin gibt es neues Meisterwerk zu bestaunen. Nicht mehr und erst recht nicht weniger!
Fazit: Wer hätte gedacht, dass auch das neue Werk dermaßen intensiv und eindringlich rüber kommt? Richtig… jeder.
- Overture
- The Dream Isn’t Over
- Welcome To The World
- A Momentary Change
- Dark Melody
- I Got To Run
- To The River
- The Great Adventure
- Venture In Black
- Hey Ho Let’s Go
- Beyond The Borders
- Overture 2
- Long Ago
- The Dream Continues
- Fighting With Destiny
- Vanity Fair
- Welcome To The World 2
- The Element Of Fear
- Child Of Wonder
- The Great Despair
- Freedom Calling
- A Love That Never Dies
Label: Radiant Records
VÖ: 25.01.2019
Laufzeit: 103:53 Min.
Herkunft: USA
Stil: Prog Rock
Webseite: http://www.nealmorse.com/
Facebook: https://de-de.facebook.com/nealmorse/