Allgemein Live Musik Reviews

Anthrax „For All Kings Tour 2019“, Support: Alien Weaponry, 26.06.2019, Hannover, Capitol

Es ist immer schön, wenn Bands, die eigentlich hauptsächlich im Sommer auf Festivaltour sind auch auf kleinen Bühnen Zwischenstation

Anthrax „For All Kings Tour 2019“, Support: Alien Weaponry, 26.06.2019, Hannover, Capitol

Es ist immer schön, wenn Bands, die eigentlich hauptsächlich im Sommer auf Festivaltour sind auch auf kleinen Bühnen Zwischenstation machen. Wie z. B. Anthrax, die nicht nur auf Festivals spielen, sondern auch Slayer auf deren Abschiedstournee begleiten. Die Hannoveraner Fans hat es gefreut ihre Helden wiederzusehen und das gut besuchte Capitol zeugte davon.

Los ging es Punkt 20 Uhr mit Alien Weaponry aus Neuseeland. Als Intro diente ein traditioneller Haka und zeigte gleich, dass man ein etwas anderes Konzert erwarten durfte. Denn viele Songs der Band sind in der Sprache der Ureinwohner verfasst. Außergewöhnlich, aber nicht störend. Im Gegenteil. Die Fans erschienen zahlreich vor der Bühne und feierten und feuerten die Band an. Die ersten Moshpits entstanden. 45 Minuten gaben die Jungs (allesamt Teenager!) von anderen Ende der Welt alles um das Capitol in eine Sauna zu verwandeln. Es gelang ihnen. Der Sound war gut und sie hatten sogar eigenes Licht dabei. Respektabler Auftritt. Die Fans verlangten nach mehr, was leider nicht erfüllt wurde. Sehr sympathische Jungs. Dürfen gerne wiederkommen.

Setlist:

PC Bro

Holding My Breath

Nobody Here

The Things That You Know

Te Ara

Ahi Ka

Kai Tangata

Raupatu

Rū Ana Te Whenua

Nach einer halbstündigen Umbaupause war des dann soweit: die Metalkings von Anthrax legten los. Erst ein kleines Warmspielen mit 3 Riffs vom Pantera-Song „Cowboys From Hell“, um dann mit „Caught In A Mosh“ so richtig Gas zu geben. Mosh war das Stichwort. Die Fans ließen sich nicht lange bitten und verwandelten den Innenraum in einen Moshpit. Ganz gut das dass Konzert nicht ganz ausverkauft war. So blieb allen Fans mehr Platz ohne in den Pit gezogen zu werden. Die Tour hätte den Namen „Every Night – All The Hits“ verdient gehabt. Anthrax spielten fast ausschließlich Klassiker aus allen Dekaden wie „Medusa“, „I Am The Law“ und „Madhouse“. Das übliche halt. Wieder neu im Set: „Now It’s Dark“. Zuletzt vor 27 Jahren live gespielt. Man merkte allerdings schon ein paar Verunsicherungen bei der Darbietung. Die Band spielte den Song sehr konzentriert.

Angetrieben von Scott Ians harten Riffs rockten sich Anthrax durch ihren Set. Während Ian für die Power zuständig war, Charlie Benante für das an ein präzises Uhrwerk erinnernde Schlagzeugspiel, Jonathan Donais als Ruhepol mit ausgezeichnetem Gitarrenspiel, waren Frank Bello und Joey Belladonna die Anheizer. Nicht das das nötig gewesen wäre bei den Temperaturen. Aber Laune machte es allemal

Die 75 Minuten vergingen leider wie im Flug. Viele Fans wünschten sich noch wenigstens eine weiter Zugabe nach „Antisocial“ und „Indians“, wurden aber enttäuscht.

Der Sound stimmt wie so oft erst nach dem 3. Song, dann war auch Joeys Gesang deutlicher zu verstehen. Das Licht überzeugte mit vielen hellen Farben, zum Glück nicht wie bei anderen Konzerten, wo die Band im Halbdunkel spielt. Einzig und allein das Merchandise war dieses Mal optisch wie preislich leider eine Enttäuschung.

Was kann man noch über Anthrax schreiben? Seit über 35 Jahren gibt es sie und gehören zu Recht zu den BIG 4. Sie liefern.

Fazit: die Fans kamen auf ihre Kosten. Ich sehe sie immer gerne. Besonders in Hannover. Ich bin auch das nächste Mal wieder dabei.

Bericht geschrieben von Jens-Peter Topp

Setlist:

Caught in a Mosh (with „Cowboys from Hell“ intro)

Got the Time (Joe Jackson cover)

Madhouse

Be All, End All

Breathing Lightning

I Am the Law

Medusa

Now It’s Dark

Efilnikufesin (N.F.L.)

In the End

A.I.R.

Encore:

Antisocial (Trust cover)

Indians