Opeth (S) – In Cauda Venenum
Schon vor der eigentlichen Veröffentlichung war hier und da zu lesen, dass Opeth wohl nie wieder zu alter Stärke,
Schon vor der eigentlichen Veröffentlichung war hier und da zu lesen, dass Opeth wohl nie wieder zu alter Stärke, zumindest wenn man an alten Tagen des Death Metal festhält, zurückfinden werden. Mikael Åkerfeldt, Mastermind und Lenker, hat sich vor ein paar Jahren dazu entschieden dem Death Metal abzuschwören und sich dem Prog zuzuwenden. Viele bissige Kommentare hat er sich seitdem gefallen lassen müssen und wird sich wohl auch diesmal einigen provokanten Kommentaren nicht entziehen können.
Denn auch „In Causa Venenum“ ist kein einfaches Werk geworden. Einfach mal nebenbei hören? Vergesst es sofort wieder. Auch „In Causa Venenum“ ist ein dermaßen vielschichtiges Werk geworden, dass man schon ein paar Durchläufe benötigt, um sich der innewohnenden Kraft und dem Ausdruck der Scheibe auch nur im Ansatz gewahr zu werden. Wer also nach wie vor erwartet, dass Opeth zurück in alte Zeiten fallen, kann direkt aufhören zu lesen. „In Causa Venenum“ bringt die bereits von den Vorgängern bekannten progressiven 70er Jahre mit der Energie des Metals, der diesmal übrigens deutlich mehr vorhanden ist als bei den bisherigen Prog-Werken, zusammen und birgt doch wieder so viele unterschiedliche Momente in sich. Seien es leichte orientalische Klänge oder Reminiszenzen an Pink Floyd und Co.. Alles ist erlaubt und alles ist auch vorhanden. Das zeichnet das Album erneut aus, macht den Zugang allerdings auch in manchen Momenten nicht gerade einfach. Schnell kann selbst bei geneigten Prog-Fans, die in ihrem eigenen Universum aufgehen, eine Herausforderung daraus werden sich das Album zu erschließen. Selbst mit massivem Kopfhörereinsatz entdeckt man immer wieder neue Parts, taucht man tief hinab in Åkerfeldts Kosmos. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich bei den ersten zwei/drei Durchläufen überfordert war und deshalb mich erstmal leichteren Alben hingegeben habe. Das aber ist ja letztlich genau das, was man als Künstler erreichen möchte. Sich mit der Musik, dem lyrischen Inhalt und den Strukturen auseinandersetzen, sich mit dem Werk beschäftigen und einfach die Welt um sich herum völlig vergessen. Wer sich das zutraut und mit den Ausflügen und Entwicklungen Åkerfeldts klar kommt, wird hier ein Album entdecken, das nicht von diesem Stern zu sein scheint. Neben der englischen Variante erscheint das Album auch in schwedischer Sprache.
Fazit: Fast schon ein Kraftakt und eine echte Herausforderung und gerade deswegen genial.
- Garden Of Earthly Delights 3:28
- Dignity 6:35
- Heart In Hand 8:29
- Next Of Kin 7:08
- Lovelorn Crime 6:34
- Charlatan 5:29
- Universal Truth 7:29
- The Garroter 6:45
- Continuum 7:22
- All Things Will Pass 8:33
Label: Nuclear Blast
VÖ: 27.09.2019
Laufzeit: 67:52 Min.
Herkunft: Schweden
Stil: Prog-Rock
Webseite: http://www.opeth.com/
Facebook: https://www.facebook.com/Opeth/