Silver Horses (I) – Tick
Kann eine Band auch ohne ihren Vorzeigesänger überzeugen? Dieser Frage müssen sich die Italiener zwangsläufig stellen, veredelte doch Tony
Kann eine Band auch ohne ihren Vorzeigesänger überzeugen? Dieser Frage müssen sich die Italiener zwangsläufig stellen, veredelte doch Tony Martin ihr Debüt, das im letzten Jahr nochmals neu aufgelegt wurde. Zu hören gab es Bluesrock mit Hang zum Hardrock, der ordentlich Dampf auf der Tube hatte und die Band erneut in den Fokus rücken konnte. Nun also der Nachfolger ohne Tony Martin. Kann das gut gehen?
Um diese Frage direkt zu beantworten: Ja, kann es. Die Band um Gitarrero Gianluca Galli scheint sich hier freigeschwommen zu haben und veröffentlicht ein Werk, das schlicht und einfach von seiner Attitüde leben kann. Es atmet den Blues ein und den Hardrock wieder aus. Parallelen zu Deep Purple, Whitesnake oder auch Rainbow sind da durchaus erkennbar, schmälern aber die Songs der Band nicht. Die Italiener kupfern nicht ab, sondern satteln ihr Pferd richtig rum auf. Sie erfahren zudem Unterstützung von Stefan Berggren (Company of Snakes) und auch Tony darf bei zwei Songs seine Stimmbänder strapazieren. Die Songs an sich leben vom Blues, fallen aber diesmal einen kleinen Zacken härter aus als noch auf dem Debüt. Das steht der Band aber gut, auch wenn einige Songs beim ersten Durchlauf vor sich hinzuplätschern scheinen. Doch reißt man die Regler erstmal auf, entwickelt sich die Scheibe zu einem tollen Rockalbum mit fast schon Suchtpotential. Lediglich das strunzdoofe Cover hätte man sich ersparen sollen, denn ein Cover muss ansprechen und die auf dem Album enthaltene Musik auch transportieren. Wer die Band nicht kennt, kommt beim Anblick des Covers durchaus auf die Idee, es handele sich um eine Kinder-CD oder auch um eine neue Alternative-Combo mit Hang zu psychedelischen Ausflügen. Schade, aber das Cover der ersten Scheibe war auch schon keine Meisterleistung. Da benötigen die Jungs einfach einmal ein glückliches Händchen, um die richtige Auswahl zu treffen.
Traut euch an das Album heran, auch wenn Tony Martin seine Stimmbänder nur bei zwei Songs strapaziert. Es lohnt sich wirklich!
Fazit: Ein einfach schnörkellos gutes Blues-/Hardrock Album.
- Heat And Snow
- Hang My Head In Shame
- Life Don’t Come Easy
- Before The Rain
- I Don’t Want To Say Goodbye
- Marrakech
- The Sailor
- Devil’s Desert
- Rising Sun
- King Of Yesterday
- Sin City
- My Bad
Label: 7hard
VÖ: 21.04.2017
Laufzeit: 51:30 Min.
Herkunft: Italien
Stil: Hardrock
Webseite: https://www.facebook.com/Silver-Horses-199282543431302/