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Blind Guardian Twilight Orchestra (D) – Legacy Of The Dark Lands

Schon manche Band hat sich schon vorgenommen einmal etwas ganz Aussergewöhnliches zu erschaffen. Ein Werk, das für die Band

Blind Guardian Twilight Orchestra (D) – Legacy Of The Dark Lands

Schon manche Band hat sich schon vorgenommen einmal etwas ganz Aussergewöhnliches zu erschaffen. Ein Werk, das für die Band ungewöhnlich ist und einmal ein ganz anderes Licht auf das musikalische Schaffen wirft. Doch der Weg von der Idee bis zum fertigen Album kann dann, wie im Fall der Blinden Gardinen, auch schon mal schlappe 20 Jahre in Anspruch nehmen. Die Band ist bekannt dafür, jahrelang über ihren ausgefeilten Konzeptalben zu brüten, um sich dann jedes Mal aufs Neue in Sachen Epik, Bombast und Tiefgang zu übertreffen. Doch wie geht man mit einem völlig anderen Konzept um, einem Konzept, das in seiner schwelgerischen Opulenz alles bisher Dagewesene der Band in den Schatten stellt. Dieses Werk ist tatsächlich das sagenumwobene, von langer Hand geplante und vor Ewigkeiten begonnene Orchester-Monumentalwerk einer der erfolgreichsten, legendärsten und prägendsten deutschen Metalbands. Schwer zu glauben und doch wahr: Eines der ambitioniertesten – und möglicherweise auch größenwahnsinnigsten – Projekte der Metalgeschichte ist Wirklichkeit geworden. „Ich bin sehr erleichtert, dass wir dieses Werk tatsächlich vollendet haben“, so Gitarrist André Olbrich. „Auf diesen Moment habe ich viele, viele Jahre gewartet.“

Damit haben Blind Guardian ein Fantasy Epos erschaffen, das mit der Unterstützung des Prague Filmharmonic Orchestra in Prag aufgenommen wurde und eine völlig neue Klanglandschaft dabei entstehen ließ. 23 Jahre in der Entstehung sind eine mehr als lange Zeit, die sich aber nun mit Veröffentlichung des Werks endlich zu rentieren scheint. Es ist kein normales Blind Guardian Album. Das aber soll und darf man auch nicht erwarten, auch wenn es viele Trademarks der Band beinhaltet, wie die Band ja bereits mit ihrem Magnum Opus „Nightfall In Middle Earth“ bewiesen hat. So ganz kann man sich dann von seinen eigenen Wurzeln wohl doch nicht verabschieden. Doch es ist viel mehr als ein reines Album. Es ist orchestral, bietet Textpassagen, knallt wuchtig und hat mit einem Metalalbum so wenig zu tun, wie Schlager mit Death Metal. Gitarren? Fehlanzeige. Okay, nicht ganz. Ein paar akustische gibt es dann schon noch. Der Entstehungsprozess des Albums, die komplette Herangehensweise ist ein völlig andere gewesen als gewohnt. Das Einlassen auf ein Orchester, die völlige Loslösung bereits bekannter Konzepte und dabei ein, ja nennen wir es ruhig so, klassisches Album einzutüten. Die Energie des Metals schwebt trotzdem über dem Album, vor allem wenn man an Werke von Richard Wagner denkt, der im Herzen wohl auch Metaller wäre, wenn er heute leben würde. Blind Guardian wird sich wohl oder übel damit zwischen die Stühle setzen, wird einige Fans vielleicht auch vergraulen. Das aber darf man mit solch einem Opus auch, ist es doch eher für Fans mit offenen Ohren und Herzen, die sich auch gerne mal abseits des Üblichen bedienen wollen. Zu erwähnen wäre noch, das das Album neben dem Orchester lediglich mit Hansi Kürsch und André Olbrich die Hälfte der Blind Guardian Besetzung vorzuweisen hat, was aber ein Stück weit auch logisch ist.

Fazit: Ein Opus, kein Album.

  1. 1618 Ouverture 2:37
  2. The Gathering 1:22
  3. War Feeds War 5:05
  4. Comets And Prophecies 1:12
  5. Dark Cloud’s Rising 5:11
  6. The Ritual 0:52
  7. In the Underworld 5:50
  8. A Secret Society 0:25
  9. The Great Ordeal 4:55
  10. Bez 0:22
  11. In the Red Dwarf’s Tower 7:03
  12. Into the Battle 0:26
  13. Treason 4:21
  14. Between the Realms 0:48
  15. Point of No Return 6:37
  16. The White Horseman 0:50
  17. Nephilim 5:06
  18. Trial And Coronation 0:27
  19. Harvester of Souls 7:17
  20. Conquest Is Over 1:21
  21. This Storm 4:47
  22. The Great Assault 0:27
  23. Beyond the Wall 7:07
  24. A New Beginning 0:47

 

Label: Nuclear Blast

VÖ: 08.11.2019

Laufzeit: 75:15 Min.

Herkunft: Deutschland

Stil: Symphonic Metal

Webseite: https://www.blind-guardian.com/

Facebook: https://www.facebook.com/blindguardian/

 

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