One Desire (SF) – Midnight Empire
Als Drummer Ossi Sivul im Jahr 2012 den Grundstein für One Desire legte, hatte er den Traum mit seiner
Als Drummer Ossi Sivul im Jahr 2012 den Grundstein für One Desire legte, hatte er den Traum mit seiner Musik die Welt zu verändern. Dass es sicherlich nur ein Wunschdenken war, ist klar. Doch bereits mit dem Debüt, das 2017 erschein, konnte er eine erste eindrucksvolle Duftmarke setzen. Mit Sänger André Linman, Gitarrist Jimmy Westerlund und Bassmann Jonas Kuhlberg hat er ein schlagkrätiges Team um sich geschart.
„Midnight Empire“ ist die logische Fortsetzung des Debüts, glänzt aber mit einem ausgereifteren Songwriting. Was auf dem Debüt noch ein wenig unrund klang, hat sich nun in Richtung Perfektion entwickelt. Klassische AOR-Hymnen, die in den achtziger Jahren aufgrund ihrer Eingängigkeit den Äther unsicher gemacht hätten und bei MTV in Dauerschleife gelaufen wären, stehen auf dem Programm. Dabei muss das Album gegen die Alben von H.E.A.T. und Eclipse ankommen, die beide in diesem bzw. letzten Jahr kleine Meisterwerke veröffentlich haben. Ganz so locker kann es das dann zwar nicht, stehen doch ein paar Momente, die ein wenig kitschig wirken, dem im Weg. Zum Glück treten diese nur sehr sporadisch auf und verhelfen dem Album zu ein paar Ducrhläufen mehr um sich dann letztlich auch festzufressen. Denn wer einen Song wie „Shadowman“ zum Opener hat, kann eigentlich nichts mehr falsch machen. Für die Hook in „Killer Queen“ würden andere Bands alles geben, während es dieser treibende Beat in „After You’re Gone“ ist, der die ganze Bandbreite des Albums offenbart und zeigt, dass melodischer Hardrock oder Melodic Rock derzeit eine Renaissance erlebt. Und das durchaus zu recht, denn können wir derzeit nicht alle ein wenig Fröhlichkeit gebrauchen? Dieses Lebensgefühl, das einst eine unbeschwerte Zeit symbolisierte, kehrt mit diesem Album wieder zurück. Das wird besonders in den AOR-Momenten deutlich, bei denen die Gitarre ein wenig in den Hintergrund tritt und diese herrlich schmeichelnden Chorpassagen zu Tage fördern, wie in der großartigen Ballade „Rio“. Irgendwie erinnert mich dann ein Song, wie der knackige Rocker „Battlefield Of Love“ auch an Brother Firetribe, die das gleiche Terrain beackern.
Man muss der Band zugestehen, dass sie einen gewaltigen Satz seit ihrem Debüt gemacht hat und es ist zu bedauern, dass die geplante Tour mit Night Flight Orchestra dem Virus geschuldet nicht stattfinden konnte. Trösten wir uns mit einem Album, das am Ende des Jahres sicherlich mit um den Thron im Melodic Rock streiten wird.
Fazit: Eine irre Steigerung zum Debüt mit mächtig Hitpotential.
- Shadowman
- After You’re Gone
- Down And Dirty
- Godsend Extasy
- Through The Fire
- Heroes
- Rio
- Battlefield Of Love
- Killer Queen
- Only When I Breathe
Label: Frontiers Records
VÖ: 22.05.2020
Laufzeit: 51:32 Min.
Herkunft: Finnland
Stil: Melodic Rock
Webseite: https://www.onedesire.net/
Facebook: https://www.facebook.com/OneDesireBand/