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Vandenberg (NL) – 2020

Am Anfang stand Teaser. Eine Band, der keine lange Lebensdauer widerfahren war, dafür aber immerhin ein Album veröffentlichen konnte,

Vandenberg (NL) – 2020

Am Anfang stand Teaser. Eine Band, der keine lange Lebensdauer widerfahren war, dafür aber immerhin ein Album veröffentlichen konnte, auf dem Adriaan „Adje“ van den Berg sein Können bereits demonstrieren durfte. 1982, ein knappes Jahr nach Veröffentlichung des Teaser-Albums, stand mit Vandenberg die neue Band in den Startlöchern. Drei Alben brachte die Formation hervor, die inzwischen alle als Kleinode des niederländischen Hardrocks gelten. Nach dem Ausstieg von Sänger Bert Heerink kurz nach Veröffentlichung des dritten Albums „Alibi“ (1985), folgte Adrian Vandenberg dem Ruf von David Coverdale und wurde festes Mitglied bei Whitesnake. Als Songwriter stand er Coverdale auch nach dem Aus von Whitesnake des Öfteren zur Seite und spielte mit Manic Eden 1994 ein grandioses Hardrock-Album mit mächtigem Hendrix- und Bluestouch ein. Danach wurde es ein wenig stiller um den blonden Gitarristen, der mit seiner bluesgetränkten Spielweise deutliche Akzente setzen konnte. Erst 2014 kehrte er mit Vandenberg’s Moonkings zurück ins internationale Geschehen, spielte mit seiner Band etliche Shows und schien wieder Gefallen gefunden zu haben allabendlich auf der Bühne zu stehen. Ein weiteres Studiowerk folgte 2017, dem sich 2018 noch ein Unplugged-Album anschließen sollte. Anfang diesen Jahres ließ er schliesslich die Katze aus dem Sack: er trug sein Baby Moonkings zu Grabe und verkündete zugleich, dass er Vandenberg mit runderneuerter Mannschaft wieder reaktivieren wollte.

Das Ergebnis liegt nun mit dem simplen Titel „2020“ vor. Wer nun aber ein zweites „Heading For A Storm“ oder gar „Alibi“ erwartet, wird vermutlich ein wenig enttäuscht zurückbleiben, denn Vandenberg klingt heute wie eine härtere und vor allem mit deutlicher Bluesschlagseite versehene Variante des einstigen niederländischen Flagschiffs. Bei den beteiligten Akteuren auch kein Wunder, stehen dem Gitarristen doch mit Randy van der Elsen am Bass und Koen Herfst am Schlagzeug zwei mehr als gestandene Recken des internationalen Hardrockkomitees zur Seite, während Meistersänger Ronny „Ich singe überall“ Romero einen gewohnt großartigen Job abliefert, den Songs mit seiner eindringlichen Stimme aber auch ein wenig seinen ganz eigenen Stempel aufdrückt. Stellenweise erinnert er an die Götterstimme von Ronnie James Dio, dann wieder an Steve Lee und damit zwei inzwischen leider von uns gegangenen Sängern, die deutliche Spuren im Universum des Hardrocks und Metals hinterlassen haben. Zudem sind mit Rudy Sarzo am Bass und Brian Tichy hinter den Kesseln noch zwei alte Bekannte des Meisters vertreten, die beide ein amtliches Gastspiel abliefern. Doch was nützt das alles, wenn die Songs nicht stimmen? Damit sind wir dann auch wieder bei der erwähnten Neuausrichtung angelangt. „2020“ klingt wie ein breitbeiniges Monument, ein klares Statement mit kraftvoller Aussage, das nichts beschönigen möchte. Amtlich druckvoll produziert ist „2020“ ein Album geworden, das anfangs noch nicht wirklich zu gefallen weiß, sich aber mehr und mehr ins Gehör schraubt – Breitwandsound inklusive. Man muss sich ein wenig lösen von der vorgefassten Meinung, der hohen Erwartungshaltung, wird dann aber ein Werk sein Eigen nennen dürfen, das sich schon mal auf einen Platz im Jahresendpoll freuen darf. Lediglich auf die Neueinspielung des alten Klassikers „Burning Heart“ hätte man verzichten können und dafür lieber noch ein, zwei neue Songs dem Fan kredenzen sollen.

 

Fazit: Druckvoll produzierter bluesgetränkter Hardrock mit Chartpotential.

  1. Shadows Of The Night
  2. Freight Train
  3. Hell And High Water
  4. Let It Rain
  5. Ride Like The Wind
  6. Shout
  7. Shitstorm
  8. Light Up The Sky
  9. Burning Heart 2020
  10. Skyfall

 

Label: Mascot Records

VÖ: 29.05.2020

Laufzeit: 42:02 Min.

Herkunft: Niederlande

Stil: Hardrock

Webseite: http://vandenbergband.com/

Facebook: https://www.facebook.com/vandenbergband/

 

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