Roger Taylor (UK) – Outsider
Roger Taylor hat schon während seiner Zeit als Drummer von Queen auch immer mal wieder Solo-Alben veröffentlicht. Daneben gab

Roger Taylor hat schon während seiner Zeit als Drummer von Queen auch immer mal wieder Solo-Alben veröffentlicht. Daneben gab es mit The Cross auch noch eine eigene Band. Beides war relativ erfolgreich und so konnte er auch zahlreiche Hits verzeichnen, die ihn als Songwriter und vor allem als Sänger etablieren konnten. Sein letztes Album „Fun On Earth“ erschien 2013, konnte den Erfolg seiner Vorgänger aber nur bedingt erreichen. Da derzeit alle Aktivitäten mit Queen & Adam Lambert pandemiebedingt auf Eis liegen, hatte er ausreichend Zeit sich auf sich selbst zu besinnen und dabei ein neues Album entstehen zu lassen.
Schon die erste Single „Isolation“, die vor knapp einem Jahr erschien, deutete darauf hin, dass das Album anders ausfallen wird, als seine anderen Alben davor. Nachdenklich, fast schon melancholisch, blickt Taylor dabei auf eine Welt im Wandel, reflektiert sein eigenes Leben. Deshalb klingt das Album auch erwachsener, trägt ein wenig den Herbstblues in sich und schafft es doch auch immer wieder sich von den eigenen vorgegebenen Fesseln zu lösen. Von viel Optimismus, Authentizität und Leidenschaft getragen, bringt Taylor Sequenzen zum Vorschein, die eine vermutlich besonders durch die Pandemie ausgelöste Offenheit zum Vorschein bringen, die ansonsten eher im Verborgenen geblieben wären. Musikalisch betrachtet machen ruhige, leise und nachdenkliche Töne einen Großteil des Albums aus. Doch in eben jenen steckt eine Kraft, eine Aussage mit dem groß geschrieben JA zum Leben und vermittelt dadurch neben Tiefgang auch Optimismus, den wir wohl alle gebrauchen können. Insgesamt mag Roger Taylor auf diesem Album zwar ruhiger als sonst klingen, seinen Hang zur vertonten Sinnesfreude und hart rockendem Hedonismus lebt er stellenweise doch aus: So zum Beispiel im Lied „I Know I Know I Know“. „Das ist eine bluesige Entschuldigung für einen sehr menschlichen Fehltritt“, so der Musiker. „Und ob das autobiografisch ist? Ich glaub, das sollte jeder für sich entscheiden.“ Der Erzähler der mit harten Riffs daherkommenden Blues-Rocknummer „More Kicks“ zeigt hingegen keine Reue, sondern feiert die eigene Jugend und seinen unstillbaren Durst. „Das ist eine bluesige Anti-Entschuldigung“, fügt er lachend hinzu. Ganz klar der lauteste und druckvollste Song auf Outsider, dreht Roger zum Schluss richtig auf und prügelt wie ein Wahnsinniger auf sein Instrument, das Schlagzeug, ein. „Oh ja, ich kann immer noch richtig hart draufhauen“, grinst er. „Allerdings mache ich dieses Eindreschen inzwischen mit etwas mehr Feingefühl. Vielleicht nicht ganz so hart, dafür technisch versierter.“ „Outsider“ ist kein müdes oder seelenloses Spätwerk, sondern viel mehr ein klares Statement eines versierten Künstlers, der auch mit der Erfahrung von mehr als 50 Jahren im Musikbusiness noch immer etwas zu sagen hat.
Fazit: Ruhiger und bedächtiger, dafür aber berührender und authentisch.
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Tides
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I Know, I Know, I Know
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More Kicks (Long Day’s Journey Into Night… Life)
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Absolutely Anything
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Gangsters Are Running This World
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We’re All Just Trying To Get By – Featuring K T Tunstall
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Gangsters Are Running This World – Purple Version
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Isolation
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The Clapping Song
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Outsider
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Foreign Sand – English Mix
Label: Nightjar Productions/Universal Music
VÖ: 01.10.2021
Laufzeit: 47:06 Min.
Herkunft: United Kingdom
Stil: Rock
Webseite: https://www.queenonline.com
Facebook: https://www.facebook.com/RogerTaylor/