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VADER – 40 Years Of The Apocalypse – Support: Vomitory, Skaphos, Warside in Hamburg, MS Stubnitz am 23.09.2023 & 01.10.23 in Hengelo, Metropool

Ein Jubiläum auf einem Schiff: Das hat schon was. Allerdings ist es keine Ausflugsfahrt, denn das (Kultur-)Motorschiff Stubnitz steht

VADER – 40 Years Of The Apocalypse – Support: Vomitory, Skaphos, Warside in Hamburg, MS Stubnitz am 23.09.2023 & 01.10.23 in Hengelo, Metropool

Ein Jubiläum auf einem Schiff: Das hat schon was. Allerdings ist es keine Ausflugsfahrt, denn das (Kultur-)Motorschiff Stubnitz steht am Anleger im Hafen-City von Hamburg. Zu feiern gibt es dennoch etwas, nämlich „40 Years of Total Chaos“ der polnischer Panzerbrigade VADER – um ihren charismatischen Bandkopf & Bandgründer-Urgestein Piotr -Peter- Wiwczarek!

So cool das Konzert mit allen vier beteiligten Bands auch gewesen sein mag, ganz besonderer Dank & Respekt gilt an dieser Stelle der Roadcrew (ob Techniker, Sound, Licht oder „Kofferträger“), die es eben geschafft hat alles in diesem Schiff aufzubauen und für wuchtgeladenen-ordentlichen Sound zu sorgen. Denn auch wenn das Licht während der Shows zu wünschen übrig ließ, so hat der Sound es doch herausgerissen. Zudem fehlten auch die gewohnten Pyro-Feuer-Effekte, die Vader gern bei ihrer seit September begonnenen „40 Years Of The Apocalypse-Tour 2023“ auf polnischem Boden eingesetzt hatten, aber selbst dafür musste man Verständnis aufbringen, wenn es eben diese Location ist. Viel Platz, um sich auf der Bühne auszutoben, gab es nämlich nicht. Egal.

WARSIDE hatte es nicht einfach, schließlich war der Andrang am Eingang (also am Ufer -fester Boden unter den Füßen), noch ziemlich groß, da hatten die Franzosen ihren heftigen Death-Thrash mit melodischem Touch und einigen Growls für gut eine halbe Stunde bereits im Gange.
Einige, die bereits vor der Bühne sich versammelt hatten, zollten dennoch Respekt und feierten die Band ab. Die Mehrheit nutzte die Chance noch draußen das Gespräch zu suchen und/oder am Merchstand sich mit Vader-Shirts, Vinyl, etc. einzudecken; zu moderaten Preisen.
Die kurze Umbaupause für SKAPHOS war überraschend – wieder eine Topleistung der Band und Crew-, schließlich nutzen diese Mannen viel Bühnendeko, um ihren bösartigen Black-Death-Metal vorzustellen. Die gute halbe Stunde haben sie ordentlich nutzen können, schließlich wurde der Hauptsaal des unteren Decks des Schiffs voller. Sicherlich werden auch Morbid Angel zu den Favoriten der Band gehören, aber auch Rotting Christ sind nicht weit weg, wenn man sich dem Sound der Franzosen widmet.


VOMITORY hatten ebenfalls einen schnellen Umbau vorzuweisen und stellten an dem Abend klar, dass es hier für gut 45 Minuten um brutalen Death Metal ging. Gewohnt konzentriert und aggressiv als auch groove-lastig präsentierten sich die Schweden. Abgefeiert wurden sie natürlich auch; schließlich ist deren typischer Bolt-Thrower-Style mit dem heftigen Sweden Death Metal sehr gut vermittelbar, wenn eine Piraten-Meute auf ein Schiff aufspringt. Begeistertes Publikum.

   

         

Erst gegen 22:30 war es dann soweit.
Das bekannte Intro erklang und VADER legten mit dem Klassiker „Decapitated Saints“ los. Allen „Problemchen“ der kleinen Bühne (vielen Rohren, Pfosten überall drum herum) zum Trotz, das Quartett ließ sich nichts anmerken. Sie hatten sichtlich Spaß an der Sache und wirkten wie das perfekt eingespielte Team und dies nicht nur aufgrund der Tatsache, dass sie eh seit etlichen Jahren zusammen schon agieren, sondern auch weil sie seit einigen Wochen genau diese Jubiläums-Tour absolvieren. Denn wenn es etwas zu feiern gibt, so wurde auch dementsprechend die Setlist ausgestattet: angefangen bei den Klassikern der ersten Demotapes (u.a. „The Wrath“, „Decapitated Saints“), über das Debüt („Dark Age“) oder die 00er Jahre („Dark Transmission“, „Epitaph“) bis hin zum letzten Werk (u.a. „Shock and Awe“) alles dabei.

 

Doch nicht nur die dunkelste Setlist war das „coole“ an der Sache des speziellen Schiffs-Gigs, kein Geringerer als Mauser war auch hier zu Gast, um seinen Beitrag zur Jubiläumstour abzugeben.
Wir erinnern uns, der Gitarrist, der ab „Black to the Blind“ (1996) bis „XXV“ (2008) sehr aktiv war und einiges mit komponiert hatte. Ihm hat es nämlich so gut bei dieser Tour in Polen gefallen, dass er einige Tage für die Europa-Tour nachgebucht hat – oder sagen wir: Peter und Co. hat diese spezielle Idee sehr gut ins Set gepasst. Denn die Songs mit Mauser und somit drei Gitarren im Set (leider noch weniger Platz auf der Schiffsbühne), angefangen bei „Black To The Blind“ bis „Helleluyah“ wirkten auch viel kraftvoller & wuchtiger. Das ganze hatte schon das gewisse Etwas. Und man merkte der Band an, dass sie es absolut genießen.
Peter ließ es sich nicht hier und da ein paar deutsche Ansprachen, als auch polnische neben den üblichen englischen Hinweisen loszuwerden, aber „Gott ist tot“ im Refrain von „Helleluyah (God is dead)“ zu bringen, hatte auch seinen Charme:-). Sicherlich fehlten bei dieser Show die bereits erwähnten Pyro-Effekte oder vor allen Dingen zwei, drei Songs mehr, denn die knapp 75 Minuten waren alles andere als ausreichend. Aber gemessen daran, wie cool hier alles doch noch funktioniert hatte, kann man eher wenig meckern.

In Hengelo, im sehr gut gefüllten Metropool hatten VADER sehr leichtes Spiel. Große Bühne, geiles Licht, cooler Sound und ein Publikum, welches dieses Jubiläum ordentlich abfeiert. 
Zuvor durften auch hier die Supportbands ran. Dabei am meisten gepunktet haben VOMITORY.  Wucht, präzise und voller Überzeugung haben die Schweden ihren Death Metal auf die Niederländer abgefeuert. 
Und VADER hatten sichtlich sehr viel Spaß, nachdem sie die beiden Intro-Tracks „Run To The Hills“ und  „Ace Of Spades“ und das obligatorische Vader-Intro für den „Einmarsch“ genutzt hatten. Setlist sah nämlich auch hier nicht anders aus, natürlich samt Beteiligung von Mauser, der weiterhin bei den Gigs bis zur Londoner Show dabei sein sollte. 
Bei „This Is the War“ gab es ein wunderbares Wechselspiel der Gitarrensoloparts und überhaupt, unabhängig von der coole Art und Weise die alten und neuen Songs zu performen, was allemal überwog war deren gute Laune. Handshakes mit den Fans, zahlreiche Plektrons im Publikum, zufriedener Gesichter überall und anschließend in der coolen Rockbar, im unteren Trakt des Metropool-Gebäudes – haben sich so einige versammelt, um den Abend Revue passieren zu können.

Zwei besondere Gigs, die es eben in sich hatten. Gerne wieder.

Die weiteren Tourdaten der „40 Years Of The Apocalypse-Tour 2023“:

 27.09. Dortmund – Junkyard 

28.09. NL Helmond – Cacaofabriek
29.09. B  Antwerp –  Kavka Zappa
30.09. NL Leiden – Gebr.de Nobel
01.10. NL Hengelo – Metropool
03.10. UK Wolverhampton – KK’s Steel Mill
04.10. IRE Dublin – Opium
05.10. IRE Belfast – Limelight
06.10. UK Glasgow – Slay
07.10. UK Manchester – Rebellion
08.10. UK London – Underworld
10.10. CH Geneve – L’Usine
11.10. CH Seewen – Gaswerk
12.10. IT Milano – Slaughter Club
13.10. IT Rome – Traffic
14.10. IT San Dona di Piave – Revolver
15.10. AT Graz – Explosiv

 

Setlist von VADER
– MS Stubnitz, Hamburg vom 23.09.23 –
-Iron Maiden/Motörhead-Songs als Anheizer-Intro-
Intro
Decapitated Saints – The Ultimate Incantation (1992)
The Wrath – Sothis (1994)
Chaos – The Ultimate Incantation (1992)
Vicious Circle – The Ultimate Incantation (1992)
Dark Age – The Ultimate Incantation (1992)
Silent Empire – De Profundis (1995)
Sothis – De Profundis (1995)
Black to the Blind – Black to the Blind (1997)
Carnal – Black to the Blind (1997)
Wings – Litany (2000)
Cold Demons – Litany (2000)
Epitaph – Revelations (2002)
Dark Transmission – The Beast (2004)
This Is the War – The Art Of War (2005)
Helleluyah (God ist tot) – Impressions in Blood (2006) 
Triumph of Death – Tibi Et Igni (2014)
Shock and Awe – Solitude in Madness (2020)
Outro: Imperial March

Quelle & © der Pics: Metalglory.com//Tourdaten-Flyer-Daten: Massive Music/Vader