HUMAN ABYSS – „Death Obsessed“
Genre: Brachialer Death Metal mit schicker Black Metal Patina! Wer mal wieder Lust auf ein ordentliches Death Metal Geballer
Genre: Brachialer Death Metal mit schicker Black Metal Patina!
Wer mal wieder Lust auf ein ordentliches Death Metal Geballer hat, der ist bei den Berliner Band HUMAN ABYSS an der richtigen Adresse. Ihr neues und zweites Album „Death Obsessed“ ist ein dichter und gewaltiger Brocken Death Metal. Schon der Sound ist in seiner überragend geschliffenen Transparenz und seinem Druck qualitativ hochwertig, dabei aber weit davon entfernt, glattgebügelt zu sein. Im Gegenteil, an Rost und Schmutz mangelt es zu keiner Sekunde. Dafür bürgen die Kohlekeller-Produktion und die Tatsache, dass der Gesang von niemand geringerem als der großartigen Britta Görtz aufgenommen wurde.
Die Texte sind komplex und behandeln neben Blut, Sterben, Todessehnsucht und Gewalt insbesondere die prägenden Erfahrungen von Lynn am Gesang als intergeschlechtlicher Person. Passend übersetzt wird dies von der Musik, die aggressiv, extrem und bedingungslos nach vorn prescht. Dabei halten sich technische Finesse und die unmittelbare Faust in die Fresse nahezu perfekt die Waage. Angetrieben von einem hämmernden Schlagzeug und einem sich gut durchsetzenden pulsierenden Bass sind es die schneidenden Riffs, die dafür sorgen, dass sich die Lieder zu mächtigen Soundbergen auftürmen. Das ist dicht, massiv und schwer. Herausragend ist dann der Gesang von Lynn. Neben einem tiefen Growlen sind es vor allem diese fiesen Screams, dieses manische kreischende Krächzen, das sich in den Schädeln der Hörenden gnadenlos festbeißt und der Musik nicht nur eine Black Metal Patina, sondern einen ordentlichen Schuss Einzigartigkeit verpasst. Hört Euch nur „Cut“ an, in dem die Screams eine wirklich hässliche und hoffnungslose Atmosphäre zu erschaffen vermögen. Auch „Dreadnought“, „Oblivion“ und das abschließende „Ghoul“ zeigen, dass HUMAN ABYSS nicht einfach nur drauflos ballern, sondern mit Tempowechseln und quietschenden Gitarren für Abwechslung sorgen wollen. Und das passt und macht höllisch Spaß.
Fazit: HUMAN ABYSS beweisen mit ihrem Zweitling „Death Obsessed“, dass Technik und Seele ein verdammt erotisches Death Metal Liebespaar bilden können. Das ist kein Blümchensex, sondern animalische Anziehung und gieriges Toben. Das ist Instinkt, Leidenschaft und trieft vor ehrlichem Schweiß. HUMAN ABYSS gewinnen keinen Preis für Innovation, alles bewegt sich hier in den üblichen Genregrenzen des Death Metal. Aber mal ehrlich, wo das ansonsten als Kritik aufgefasst werden könnte, bedeutet das hier den Stempel höchster Qualität. Jetzt fehlen nur noch ein paar eingängige Hits, dann kann diese Bande keiner mehr aufhalten.
Liederliste:
- Skinless
- Death Obsessed
- Dark Passage
- Cut
- Temple
- Dreadnought
- Oblivion
- Meat the Creator
- The Abyss II
- Ghoul
Label: Eigenveröffentlichung
Laufzeit: 45:55 min
VÖ: 21.03.2024
Quelle & © Bilder/Info/Clips: HUMAN ABYSS