Pocher – „Voll OP“ – 22.10.2017 in Hannover, Theater am Aegi
Pocher bei metalglory? Jap, das geht – denn irgendwie ist Pocher Heavy Metal. Warum? Pocher stammt aus Hannover, ist
Pocher bei metalglory?
Jap, das geht – denn irgendwie ist Pocher Heavy Metal.
Warum?
Pocher stammt aus Hannover, ist bekennender 96 Fan und auch sonst schräg drauf – zumindest bei seinem Heimspiel im Theater am Aegi mit „Voll OP – aus dem Leben einer Social-Media-Bitch“.
Das Bühnenbild ist übersichtlich: ein Tisch mit Laptop sowie ein großer Videoscreen genügen vor vier Hängern für den Abend. Der Auftakt beginnt rasant mit Hip-Hop-Tänzer der „Holodeck Skillz Kids“ aus Fulda, die jüngste Tänzerin ist 14 Jahre, für die er dann schon bei sich die „Handschellen klicken hört“.
Diese Schlüpfrigkeit ist Programm des Abends, Pocher geht nach unten, unter die Gürtellinie und auf Angriff, dabei spart er das Publikum nicht aus, im Gegenteil. Pocher nutzt die einfältige Mitteilungsbereitschaft der Menschen im Social-Media. Besucher geben ihm ihre Social-Media-Accounts, worauf diese dann für alle sichtbar auf die Leinwand übertragen werden.
Es lebe der Datenschutz! Und naiv! Wer Pocher bis dahin noch nicht kannte, lernt ihn kennen – wo Pocher ist, ist unten, zumindest für den Gast mit dem Tinder Account. Unter allergrößter Schadenfreude schlachtet er den Account zotig und sexistisch (geht bei Tinder aber auch nicht anders) zu Lasten des Besitzers aus. Bis zum Schluss. Da dies aber Bestandteil des Programms ist – könnte man aber auch Fake News vermuten…
So offenbart das Konzept der Show gleich in den ersten Minuten: Heute wird sich auf Kosten anderer lustig gemacht. Das ist für den einen oder anderen im Publikum gewöhnungsbedürftig, aber wer zu Pocher geht ist muss halt mit allem rechnen. Und es ist diese direkte Art, welche die Essenz von Pocher ausmacht der Kontakt, Angriff auf die Person oder Personengruppe, die Improvisation.
Er hat zwar auch ein umfangreiches Programm, aber das wirkt streckenweise, wie gewollt und nicht gekonnt um hieraus – bleiben wir beim Fußball – die passende Flanke zum Angriff im Strafraum zu erhalten.
Bio-Supermärkte, die riechen wie eine Oma unterm Arm, hässliche Kinder, also Sarah und Pietro, Helene Fischer, Reality-Show-Formate wie „Let’s dance“ oder „Germany’s next Topmodel“. Mario Barth, ist ein Arschloch – da scheint noch was offen zu sein. Aber immer dabei auf den Pass lauernd, um ihn im Publikum zu verwandeln. Und wenn der nicht kommt, kotzt er sich über seine gescheiterte, im Rosenkrieg stehende Beziehung zu Sandy Meyer- Wölden aus – Fehlpass!
Fazit:
Pocher ist Heavy Metal – fürs Publikum. Wer’s mag und die Herausforderung sucht, im Geschehen des Abends – und dies auf keinen Fall vorteilhaft – zu stehen, sollte sich das nicht
entgehen lassen.
LIVE dabei und daher Verfasser des Berichtes: Michael; in Zusammenarbeit mit Matthias!
Fotoquelle: living-concerts.de