Accept and The Orchestra Of Death, 22.04.2019, Mehr! Theater, Hamburg
Da ich noch nie im Mehr! Theater war, habe ich mich sehr auf das Konzert gefreut. Ein Blick auf
Da ich noch nie im Mehr! Theater war, habe ich mich sehr auf das Konzert gefreut. Ein Blick auf die Homepage eines Ticketverkaufsportal zeigt ein bis auf wenige Plätze ausverkauftes Haus an. Nach einer etwas beschwerlichen Anreise dann die Erkenntnis: der Parkplatz ist so gut wie leer. In der Halle zeigte sich: die Ränge sind abgehängt. Der Innenraum bestuhlt. Na, ob so Stimmung aufkommt? Des Weiteren gab es keine Supportband! Dafür waren die Ticketpreise schon heftig. Knapp 700 Fans sind dem Ruf von Wolf Hoffmann gefolgt.
Kurz vor 20 Uhr deutete der letzte Gong den Beginn des Konzertes an. Intro, der Vorhang fiel und Wolf Hoffmann mit Band und Orchester standen schon auf der Bühne und spielten zuerst 5 klassische Stücke ohne Mark Tornillo (siehe Setlist). Erst danach durfte er auf die Bühne und gab seinen Einstand mit „Princess Of The Dawn“. Nach ein paar Songs pausierte er und in der Folge wechselten sich Klassik und Metal ab.
Stimmung kam nur wenig auf, meistens nur nach Aufforderung von der Bühne. Mal vereinzeltes freudiges Rufen oder eine in die Luft gestreckte Pommesgabel. Woran lag es? Vielleicht dass man etwas anderes erwartet hatte? Zum Beispiel: hauptsächlich mit Orchester unterlegte Accept-Songs. So wie damals in Wacken. Gleich zu Beginn mit ausschließlich klassischen Stücken anzufangen tat sicherlich sein Übriges. Oder lag es vielleicht am Sound? Der war zwar nicht schlecht, auch wenn das Schlagzeug viel vom Orchester geschluckt hat, konnte aber mit viel Hall versehen nicht wirklich überzeugen. Der Gitarrensound war nicht wie bei Accept gewohnt bretthart und groovig. Da fehlte was. Bei den Zugaben war er dann da – sehr merkwürdig. Vielleicht lag es an der Technik, denn Hoffmann musste einmal kurz unterbrechen, da es anscheinend ein Problem mit der Gitarre gab. Oder an der Beschallung der Halle? Fehlte Peter Baltes und seine knackigen Bassläufe? Schwer zu sagen.
Schon nach gut der Hälfte des Konzerts verließen einige Fans den Ort des Geschehens, weitere vor den Zugaben. „Balls To The Wall“ machte den Rausschmeißer des Abends (sorry für das Wortspiel) und war mit der beste Song im Set – endlich erhob sich das Publikum und feierte. Leider zu spät. Danach endete die 2-stündige Show.
Das Experiment „Symhonic Terror“ würde ich jetzt nicht als gescheitert betrachten, aber Wolf Hoffmann hätte es vielleicht unter seinem Namen laufen lassen können. A la „Symbiotica – Classic meets Metal“. Da er das letzte verbliebene Originalmitglied ist, fällt es schwer von Accept zu sprechen. Das Konzert fühlte sich eher wie das eines Soloprojektes an, als eine Accept-Show. Aber der Name zieht nun mal mehr. Nur hier nicht. Schade. Schauen wir mal was das nächste Album und die danach anstehende Tour in 2020 zeigen wird. Hoffentlich dann wieder mit dem gewohnten Accept-Sound.
Mehr Bilder der Show gibt es hier: https://www.metalglory.com/gallery/accept-orchestra-death-22-04-2019-mehr-theater-hamburg/
Bericht geschrieben von: Jens-Peter Topp
Setlist:
Night On Bald Mountain
Scherzo
Pathetique
Vivaldi Dbl Cello Concerto
Mozart Symph No 40
Princess Of The Dawn
Stalingrad
Dark Side Of My Heart
Breaker
Swan Lake
Shadow Soldier
The Moldau
Arabian Dance
Aragonaise
Metal Heart
No Regrets
Kill The Pain
Fast As A Shark
Zugaben:
Shades Of Death
Teutonic Terror
Balls To The Wall