Adrian Smith/Richie Kotzen (USA/UK) – Smith/Kotzen
2021 verspricht zu einem höchst erfreulichen Jahr für den nicht totzukriegenden Classic Rock zu werden. Nur kurze Zeit nach
2021 verspricht zu einem höchst erfreulichen Jahr für den nicht totzukriegenden Classic Rock zu werden. Nur kurze Zeit nach der neuen Großtat von THUNDER lassen Maiden-Klampfer Adrian Smith und Tausendsassa Richie Kotzen (u.a. Poison, Winery Dogs, Mr. Big) dieser Tage ihre erste Kollaboration auf die Musikwelt los. Und das Teil ist ein echter Kracher!
Was den geneigten Rockfan hier erwartet, ist bluesiger Hardrock des Gourmet-Kalibers, der sich unüberhörbar an den Classic Rock der Seventies anlehnt. Die neun Albumtracks gehen gänzlich auf das gemeinsam Konto von Smith und Kotzen. Die jahrzehntelange Erfahrung der Protagonisten spiegelt sich im überaus gelungenen Songwriting wider. Nicht unerwähnt bleiben darf die gesangliche Darbietung der beiden Griffbretthexer. Dass Richie Kotzen ein fantastischer Sänger ist, ist hinlänglich bekannt. Der ein oder andere Konsument dürfte allerdings ob der bluesigen – in Ansätzen an Glenn Hughes erinnernden – Röhre von Mr. Smith überrascht mit der Zunge schnalzen. Zumindest dann, sofern sein 1989 veröffentlichtes Solowerk SILVER AND GOLD (Adrian Smith And Project) bislang an einem vorübergegangen ist.
Erfreulicherweise verlieren sich die beiden Gitarrenderwische auch nicht in instrumentaler Nabelschau. Hier wird nicht versucht, den Gegenüber an die nächstgelegene Studiowand zu spielen. Nein, hier wird stets songdienlich agiert. Smith und Kotzen werfen sich gekonnt die Bälle zu und lassen ihre gebündelte Kreativität in ihr geschmackvolles, versiertes Spiel einfließen. Und das harmoniert über die gesamte Spielzeit des Albums ganz vorzüglich mit exzellenten Krachern wie “Running” (Mörder-Groove) und “Solar Fire”, astreinen Midtempo-Bluesern wie “Glory Road” oder der sich umgehend im Kurzzeitgedächtnis festsetzenden Powerballade “I Wanna Stay”.
Produziert wurde das Album – coronabedingt räumlich voneinander getrennt – zu Beginn des vergangenen Jahres von Smith und Kotzen selbst. Lediglich der – ebenfalls gelungene – Mix geht auf das Konto von Kevin “Caveman” Shirley (Black Country Communion, Iron Maiden, Joe Bonamassa, Europe etc.).
Zusammenfassend also eine mehr als gelungene erste Zusammenarbeit von Adrian Smith und Richie Kotzen, die schlicht und ergreifend bestens unterhält und nicht eine Sekunde lang Langeweile aufkommen lässt. Immer vorausgesetzt, man kann bluesigem Hardrock mit Seventies-Einschlag etwas abgewinnen.
Tracklist:
01 Taking My Chances
02 Running
03 Scars
04 Some People
05 Glory Road
06 Solar Fire
07 You Don’t Know Me
08 I Wanna Stay
09 ‘Til Tomorrow
Label : BMG
VÖ: 26.03.2021
Laufzeit: 49:25 Min.
Herkunft: USA/UK
Stil: Blues Rock/Hardrock
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