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Alcatrazz (USA) – Born Innocent

Die Rückkehr einer Legende oder eher Geldschneiderei? Graham Bonnet, um den es lange Zeit ziemlich still war, scheint in

Alcatrazz (USA) – Born Innocent

Die Rückkehr einer Legende oder eher Geldschneiderei? Graham Bonnet, um den es lange Zeit ziemlich still war, scheint in den letzten Jahren einen Jungbrunnen für sich entdeckt zu haben. Neue Alben und Livemitschnitte stellten erneut seinen außergewöhnlichen Gesang zur Schau, zeigten, dass man auch im fortgeschrittenen Alter noch einiges zu sagen hat. Doch zurück zu Alcatrazz. Legendär wurde die Band durch die beiden Gitarristen Yngwie Malmsteen und Steve Vai, die jeweils ein Album mit Bonnet und Co. einspielten. Das dritte und letzte Album „Dangerous Games“ erschien 1986 und konnte an die Klasse seiner beiden Vorgänger vor allem im Songwriting-Sektor zwar mehr ganz anschließen, gilt aber trotzdem auch als Klassiker. Neben Bonnet sind auch die beiden Ur-Mitglieder Gary Shea und Jimmy Waldo wieder mit dabei, während die Sechssaitige von Shreddermeister Joe Stump übernommen wurde. Hinter den Kesseln hat Mark Benquechea, der auch schon in der Graham Bonnet Band für den Beat verantwortlich war, Platz genommen. Doch „Born Innocent“ ist kein Alcatrazz Album, das sich nahtlos in die Liste der drei Klassiker einreiht. „Der Name Alcatrazz ist ein Markenname“, verkündet Frontman und Gründungsmitglied Graham Bonnet. „Die Leute wissen, wofür Alcatrazz steht, und auf diesem Album haben sie die ursprünglichen Ideen von Alcatrazz, aber auf eine moderne Art und Weise mit neuer Inspiration.“

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Diverse Gastauftritte von namhaften Weggefährten, die Bonnet schon früher auf seiner langen Karriere begleitet haben, machen „Born Innocent“ zu einem echten Highlight in der Alcatrazz Discographie. Auf dem Uptempo Opener „Born Innocent“ hört man Chris Impellitter, der die Musik schrieb und alle Gitarren spielt, Bob Kulick (R.I.P.), ist auf „I Am The King“ an der Gitarre zu hören und der virtuose japanische Gitarren-Maestro Nozomu Wakai schrieb und spielt auf „Finn McCool“, eine Ode an Irische Krieger, alle Gitarrenparts. Steve Vai schrieb den Song „Dirty Like The City“, „Something That I Am Missing“ und „Warth Lane“ wurden von dem italienischen Sechssaiten-Maestro Dario Mollo geschrieben und selbstverständlich auch von ihm eingespielt. Riot-Bassist Don Van Stavern spielt den Bass auf dem Titelstück, „Polar Bear“, „Finn McCool“, „London 1666“, „Dirty Like The City“ und „Paper Flags“.  Hinzu kommt noch der Song „We Still Remember“ aus der Feder von D. Kendall Jones  und Jeff Waters (Annihilator) steuerte auf bei „Paper Flags“ ein für ihn typisches Solo bei – um genau zu sein, ist es das zweite in dem Song.

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Nach diesem ganzen Namedropping aber steht die Frage im Raum, wie sind die Songs ausgefallen? In erster Linie stehen und fallen die Songs mit dem Gesang und der fällt kraftvoll wie eh und je aus, auch wenn Bonnet die Höhen (logischerweise) nicht mehr ganz erreicht. Es sind vor allem die Melodien, die einen Alcatrazz-Song erst zu einem solchen machen und da haben alle Songwriter Großes geleistet. Das Spektrum reicht von sperrigen Nummern, wie „Something That I’m Missing“ bis zu locker, leicht, bekömmlichen Songs, wie „We Still Remember“. Man findet kein „Hiroshima Mon Amour“, „Island In The Sun“ oder „God Blessed Video“, wobei das vielleicht auch daran liegen mag, dass wir Musik heute anders wahrnehmen, Alben und Songs häufig gar keine große Chance mehr geben, weil der nächste Song, das nächste Album einer anderen Band schon wieder in Pipeline lauert. Vorbei sind die Zeiten, in denen wir uns einem Album in seiner Gänze widmeten und so lange die Nadel glühen ließen, bis jede einzelne Note saß. Gebt dem Album eine Chance, legt es nicht gleich wieder zur Seite, falls es im ersten Moment nicht sofort zünden will. Natürlich haben sich auch ein paar Lückenfüller eingeschlichen. Aber die gab es auch Anfang der achtziger Jahre auf nahezu jedem Album.

Fazit: Die erste Befürchtung, dass es hier nur um Geldschneiderei geht, haben sich nicht bewahrheitet. „Born Innocent“ ist ein zeitgemäßes Alcatrazz Album, das mit den Klassikern nicht ganz mithalten kann und dennoch seine Daseinsberechtigung hat.

  1. Born Innocent
  2. Polar Bear
  3. Finn McCool
  4. We Still Remember
  5. London 1666
  6. Dirty Like The City
  7. I Am The King
  8. Something That I Am Missing
  9. Paper Flags
  10. The Wound Is Open
  11. Body Beautiful
  12. Warth Lane
  13. For Tony

 

Label: Silver Lining Music

VÖ: 31.07.2020

Laufzeit: 57:53 Min.

Herkunft: USA

Stil: Hardrock

Webseite: https://www.alcatrazzofficial.com/

Facebook: https://www.facebook.com/AlcatrazzMusic/

 

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