Alcatrazz (USA) – V
Wenn sich eine Band von einem Sänger trennt, der mit seiner einzigartigen Stimme, seinem Songwriting und charismatischen Art das
Wenn sich eine Band von einem Sänger trennt, der mit seiner einzigartigen Stimme, seinem Songwriting und charismatischen Art das Aushängeschild der Band war, dann stellt sich zwangsläufig die Frage wie viel am Ende von der ursprünglichen Band noch übrig bleibt. Da die Trennung nicht unbedingt geräuschlos verlief, sich das Management und die verbliebenen Bandmitglieder für Doogie White als Nachfolger entschieden, war eigentlich schon klar, dass Alcatrazz ohne Graham Bonnet nicht mehr nach Alcatrazz klingen könnte. Bonnet selber hatte angekündigt, dass er mit neuer Mannschaft seine Version von Alcatrazz unter dem Namen Graham Bonnet’s Alcatrazz weiterführen wird, worauf man natürlich sehr gespannt sein dürfte. Nun liegt mit „V“ das Album seiner ehemaligen Band also vor.
Um es gleich vorweg zu sagen: „V“ klingt wie eine Mischung aus MSG, Rainbow und, eben, Alcatrazz. Doogie White wird seit seinem Posten als letzter Rainbow-Sänger ohnehin immer wieder darauf reduziert, was aber auch an seiner Art zu singen liegt, die nicht variabel genug ist. Das soll seine Qualität als Sänger aber keineswegs klein reden, gehört er doch immer noch zu den besten Sängern im Hardrock weltweit. Die Band besteht weiterhin aus den Gründungsmitgliedern Jimmy Waldo und Gary Shea, die sich mit Shredder Joe Stump und Drummer Mark Benquechea verstärkt haben und sich ein Stück weit von dem alten, ursprünglichen Sound abgewendet haben. „V“ ist moderner, härter, straighter und hat dennoch den Bezug zur eigenen Vergangenheit nicht komplett verloren. Das macht die Sache dann angenehm, zeigt aber auch, dass Bonnet als Songwriter eben nicht so einfach zu ersetzen ist. Die Band wird wohl auf ewig auch immer wieder mit dem Debüt „No Parole From Rock’n’Roll“ identifiziert, das einfach Maßstäbe gesetzt hat und an dem sich alle Alben danach haben messen müssen. Da kann natürlich auch „V“ nicht mithalten, kann sich aber durchaus als Album herausschälen, das zu überzeugen vermag. „Wir sind alle sehr glücklich mit dem neuen Album, wir waren uns alle einig, was die Richtung angeht und was wir erreichen wollten“, freut sich Waldo. „Wir hatten über 20 Songs zur Auswahl, das war schwierig, wir mochten sie alle, das ist sehr ungewöhnlich für eine Band. Ich denke, dieses Album klingt wie die natürliche Weiterentwicklung von No Parole, nur härter.“
Fazit: Auch wenn man Bonnet schmerzlich vermisst, ist „V“ ein Album, das gefallen wird.
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Guardian Angel
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Nightwatch
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Sword Of Deliverance
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Turn Of The Wheel
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Blackheart
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Grace Of God
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Return To Nevermore
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Target
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Maybe Tomorrow
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House Of Lies
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Alice’s Eyes
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Dark Day For My Soul
Label: Silver Lining Records
VÖ: 15.10.2021
Laufzeit: 62:25 Min.
Herkunft: USA
Stil: Hardrock
Webseite: https://www.alcatrazzofficial.com
Facebook: https://www.facebook.com/alcatrazzband/