Allgemein Musik Reviews

Ancient Curse (D) – The New Prophecy

Wenn eine Band nach mehr als zwanzig Jahren aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht, ist die Erwartungshaltung wohl erstmal ziemlich gering.

von Christoph

Juli 14, 2020

Wenn eine Band nach mehr als zwanzig Jahren aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht, ist die Erwartungshaltung wohl erstmal ziemlich gering. Die beiden damaligen Alben „Thirsty Fields“ (1995) und „The Landing“ (1997) waren stellenweise ihrer Zeit ein wenig voraus, waren sperrig und gehörten nicht unbedingt zu den Alben, die sich in den Gehörgängen festzusetzen verstehen. Auch „The New Prophecy” wird das nicht schaffen, dafür sind die Songs nicht eingängig genug.

Doch jetzt mal zurück zum Anfang. Gegründet hat sich die Band bereits 1985 und hat von Anfang an versucht eine Mischung aus anspruchsvoller Musik mit der Urgewalt des Metals zu kombinieren. Gelungen ist das den Bremern eindeutig, führte aber eben auch dazu, dass der ganz große Erfolg ausblieb. Nun also sind sie mit neuem Material zurück und knüpfen stlistisch fast genau da an, wo sie damals aufgehört haben. Noch immer bieten sie technisch versierte Songs, die mit viel Kraft und Druck daher kommen und Anleihen beim Power Metal finden. Dass die Songs nicht mehr ganz so sperrig sind, spricht für die Band und ermöglicht dem Hörer einen schnelleren Zugang. Selbst Parts des Speed und Thrash Metals haben heute Einzug in das Songwriting der Band gehalten, zeugen von einer offenen Ausrichtung, ohne aber die eigenen Wurzeln ganz ad acta zu legen. „The New Prophecy” braucht Zeit, ist nicht für den schnellen Konsum nebenbei gemacht. Auch Fans eher eingängigen Metals werden hier nur schwer Zugang finden. Doch hat man ihn gefunden, offenbart sich die hohe Qualität, die hinter den Songs steckt.

Fazit: Hart, manchmal schnell, sperrig und irgendwie auf seine Art großartig.