Arjen Lucassen’s Star One (NL) – Revel In Time
Tausendsassa Arjen Lucassen gehört definitiv zu den umtriebigsten Künstlern aus unserem Nachbarland und gehört mit zu den besten Gitarristen
Tausendsassa Arjen Lucassen gehört definitiv zu den umtriebigsten Künstlern aus unserem Nachbarland und gehört mit zu den besten Gitarristen der Niederlande. Nach seinem Ausstieg bei Vengeance folgte er seinen eigenen Wegen und rief mit Ayreon etwas ganz Einzigartiges ins Leben. Während Ayreon sehr im Prog Metal, häufig verspielt und auch an alte Yes angelehnt, verwurzelt ist, konnte er mit seinem anderen Projekt Star One eine deutlich härtere Kante auffahren. Zwar sind auch hier die Songs im progressiven Metal angesiedelt, sind streckenweise aber gradliniger und direkter. Zwei Alben gab es bisher, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Nun folgt mit „Revel In Time“ der dritte Streich.
Ganz der Tradition von Ayreon folgend, gibt es auch hier Gäste ohne Ende. Vor allem bei den Sängerposten hat der blonde Hüne ordentlich zugeschlagen und so manche Stimme herbeizaubern können. So finden sich Jeff Scott Soto, Sir Russell Allen, Joe Lynn Turner, Damien Wilson, Dan Swanö oder auch Floor Jansen unter den Stimmen und doch gibt es ein Novum im Vergleich zu den beiden Vorgängern: die ersten beiden Alben hatten die gleiche Besetzung von vier Sängern: Floor Jansen, Russell Allen, Damian Wilson und Dan Swanö. Diesmal entschied sich Arjen jedoch dafür, generell nur einen Sänger pro Track einzusetzen und zwar für fast jeden Track einen anderen. Das zeigt sich besonders auf CD 2, der ‚Same Songs, Different Singers‘-CD, wie Arjen sie gerne nennt. Die Lead-Vocals, die (für die anderen Sänger) aufgenommen wurden, waren viel zu gut, um einfach nur Guide-Vocals zu sein. Also beschloss Arjen, eine zweite Version der Songs mit den Lead-Vocals als CD 2 zu veröffentlichen. Irgendwann fing er an, spontan andere Sänger einzuladen, einige dieser Stücke zu singen, weil er neugierig war, wie die Lieder mit ihren Stimmen klingen würden. Das dürfte sicher für manchen Fan einer Entdeckungsreise gleichen, stellt die Versionen doch so manchem Song in ein anderes Licht. Auf der musikalischen Seite gibt es natürlich auch einige alte Bekannte zu entdecken: Adrian Vandenberg, Michael Romeo, Steve Vai, Ron „Bumblefoot“ Thal oder Joel Hoekstra. Die Drums wurden erneut von Arjens langjährigem Begleiter Ed Warby eingespielt, der auch hier wieder für sein wuchtiges Drumming steht, während Bass, Gitarre und Keyboards vom Meister selbst eingespielt wurden. Wie auch die beiden Vorgänger, handelt es sich bei Star One Alben, im Gegensatz zu Ayreon, nicht um Konzeptalben, folgen aber einer gewissen Grundstruktur. Diesmal hat der Cineast Lucassen seiner Vorliebe für Zeitreisen offene Türen gegönnt. Schaut euch die Videos an und ihr werdet so manchen Film entdecken können. Die Songs an sich sind erneut weniger verspielt, kommen deutlicher auf den Punkt und drücken aufgrund der wieder einmal herrlich homogenen und organischen Produktion ordentlich aus den Boxen. „Revel In Time“ ist wesentlich besser, als der letzte Ayreon Streich „Transitus“, der stellenweise doch ein wenig kraftlos wirkte. Für mich ganz persönlich ist „Revel In Time“ ein absolutes Highlight im Schaffen von Meister Lucassen.
Fazit: Erneut sorgt Lucassen für offene Münder.
Disc 1
01. Fate of Man (05:29)
02. 28 Days (Till the End of Time) (07:20)
03. Prescient (06:34)
04. Back from the Past (04:50)
05. Revel in Time (04:37)
06. The Year of ’41 (06:20)
07. Bridge of Life (05:13)
08. Today is Yesterday (05:46)
09. A Hand on the Clock (05:51)
10. Beyond the Edge of it All (04:52)
11. Lost Children of the Universe (09:46)
Disc 2
01. Fate of Man (alternate version) (05:29)
02. 28 Days (Till the End of Time) (alternate version) (07:20)
03. Prescient (alternate version) (06:34)
04. Back from the Past (alternate version) (04:50)
05. Revel in Time (alternate version) (04:37)
06. The Year of ‘41 (alternate version) (06:20)
07. Bridge of Life (alternate version) (05:13)
08. Today is Yesterday (alternate version) (05:46)
09. A Hand on the Clock (alternate version) (05:51)
10. Beyond the Edge of it All (alternate version) (04:52)
11. Lost Children of the Universe (alternate version) (09:46)
Label: Inside Out Music
VÖ: 18.02.2022
Laufzeit: 133:27 Min.
Herkunft: Niederlande
Stil: Prog Metal
Webseite: www.arjenlucassen.com/
Facebook: https://www.facebook.com/ArjenLucassenOfficial/