ARKHON INFAUSTUS – „Passing The Nekromanteion“
ARKHON INFAUSTUS – „Passing The Nekromanteion“ (EP) Label: Les Acteurs De L’Ombre Productions Laufzeit: 33:32 min VÖ: 06.10.2017 Genre:
ARKHON INFAUSTUS – „Passing The Nekromanteion“ (EP)
Label: Les Acteurs De L’Ombre Productions
Laufzeit: 33:32 min
VÖ: 06.10.2017
Genre: Black Death Metal mit einer ganz hässlichen Fratze
Die letzte Scheibe „Orthodoxyn“ von ARKHON INFAUSTUS datiert von 2007, ist also satte 10 Jahre alt. Nun feiert Oberfaust DK Deviant mit neuem Mitstreiter Skvm am Schlagzeug mit „Passing The Nekromanteion“ die Wiederauferstehung aus modrigem Grab. Vorab zu erwähnen ist die sehr schicke und wertige Aufmachung, da haben Les Acteurs De L’Ombre die gewohnte hervorragende Qualität abgeliefert.
In den vier langen Stücken herrscht eine durchaus böse, hasserfüllte und abgrundtief hässliche Atmosphäre, ein Mahlstrom an Dämonie, Verzweiflung und Missgestalt. Dennoch grenzen sie sich klar voneinander ab und sind auch in sich stets variierend und vielfältig. Nach dem feisten und langsam deine Luft abdrückenden „Amphessatamine Nexion“ folgt das Fleischwolfgewitter „The Precipice Where Souls Slither“, bevor mit „Yesh Le-El Yadi“ eine schwarze Messe eingeläutet wird, bei der es aus dunklen Katakomben manisch nach willigen Seelen ruft. Beschlossen wird das Todesritual mit „Corrupted Épignosis“, einem instrumentalen Abgesang auf alles Lebendige, auf allen Atem unserer Welt.
Neben ultraschnellen, von rasenden Blastbeats und flirrenden Gitarrenteppichen unbarmherzig nach vorne gepeitschten Passagen sind es vor allem die immer wieder sich aufbauenden und durch die Stücke walzenden langsamen und schleppenden Parts, die mit unglaublich fett groovenden Rhythmen und massiven Gitarrenwänden Töne zu einem Tausende Meter hohen Gewaltmassiv auftürmen, dem man als winziges menschliches Stück Fleischexistenz hilflos und ohnmächtig gegenüber steht. Diese unzerstörbaren Riffmonumente sind in ihrer Wucht dabei transparent und nachvollziehbar, packend und emotional. Dazu passt der Gesang, der die jeweilige Seelenlage mit variablem Einsatz – von tiefem Growlen über fieses Keifen bis zu manischem Gebell – nochmals wütend in die Welt hinauskotzt.
In ihrer Stimmung sind ARKHON INFAUSTUS vergleichbar mit Kapellen wie Grave Miasma, Incantation oder Cruciamentum. Allerdings unterscheidet sich der Sound von „Passing The Nekromanteion“ deutlich von denen vieler anderer Genrevertreter. Er ist viel klarer, aggressiver, weniger verrauscht und modrig. Zudem wirken die Instrumente wie in einzelnen Schichten zu einem kraftstrotzenden Klumpen übereinander gelagert, so dass sich ein sehr breiter und massiger Sound ergibt. Dies verpasst den Songs eine außerordentliche Wucht und brutale Dimension, die den Impetus der Musik hervorragend auf den Hörer überträgt.
Fazit: ARKHON INFAUSTUS haben mit „Passing The Nekromanteion“ einen wirklich hässlichen Bastard aus Death und Black Metal auf die Welt gehetzt, der in seiner abgrundtiefen Bösartigkeit so herzerwärmend ist ein Höllenfeuer.
Trackliste:
- Amphessatamine nexion (7:26)
- The precipice where souls slither (8:37)
- Yesh li el yadi (7:24)
- Corrupted Épignosis (10:05)