At The Movies (S) – The Soundtrack Of Your Life: Vol. 1 & 2
Die Pandemie treibt schon lustige Spielchen und fördert Ungeahntes zu Tage. Wenn die Langeweile zu groß ist, geht man

Die Pandemie treibt schon lustige Spielchen und fördert Ungeahntes zu Tage. Wenn die Langeweile zu groß ist, geht man einfach mal seine Plattensammlung durch, legt die alten Filmmusiken auf und lässt sich dazu inspirieren einige dieser Songs zu covern. So (oder so ähnlich) muss wohl Chris Laney gedacht haben, als er im letzten Jahr einige seiner Freunde zusammentrommelte und sich den Klassikern der 80er Jahre widmete. Das Album avancierte innerhalb kürzester Zeit zum Kult, was nicht zuletzt auch daran lag, dass es wohl keinen Blockbuster gab, der nicht auch einen mehr als genialen Soundtrack zu bieten hatte. Ein zweiter Teil sollte folgen, wurde aber immer wieder verschoben und liegt nun über Atomic Fire Records endlich vor. Da es den ersten Part bisher nur über die Band direkt gab, machte es aber auch Sinn jenen gleich neu aufzulegen.
Wer sich das Line-Up ansieht, wird viele bekannte Recken erkennen, wobei Björn Strid, seines Zeichens bekennender Fan des AOR der achtziger Jahre, hier neben dem Night Flight Orchestra seinen Hang erneut ausüben kann. „Ich liebe es, eine Weile zu verschwinden. Die Welt abzuschalten und einfach mal für zwei Stunden an was anderes zu denken – letztes Jahr natürlich noch mehr als sonst“, erzählt Chris Laney von seiner Filmleidenschaft. „Während des Lockdowns habe ich mir also noch mehr Filme als sonst reingezogen, weil ich einfach nichts Besseres zu hatte“, erinnert sich der »E.T.«- Fan. „Ich gebe gern zu, dass ich auf romantische Komödien wie »Mitten ins Herz – Ein Song für dich« mit Hugh Grant stehe. In diesem Film gibt es diesen unfassbar kitschigen Song, ‚Pop Goes My Heart‘, den ich einfach umwerfend finde!“, lacht der Schwede. „Ich musste sofort ein Cover davon machen, weil ich unbedingt herausfinden wollte, wie die Nummer als Rocksong klingt.“ Einfach nur aus Spaß schickte er den Song an den dänischen Schlagzeuger Allan Sørensen, der sofort Feuer und Flamme für Laneys Idee war, berühmte Titelsongs neu zu interpretieren. „So hat alles angefangen“, zuckt Laney mit den Schultern. „Wir wollten in diesen dunklen Zeiten einfach ein bisschen Spaß haben. Also habe ich ein paar Freunde, die alle richtig Bock darauf hatten, angerufen.“ Die Sache ist ja: Wenn einer wie Laney bei „ein paar Freunden“ anruft, findet er sich plötzlich in einer Band mit Björn „Speed“ Strid (SOILWORK, THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA), Linnéa Vikström (QFT), Morten Sandager (FIRESOUL, ex-PRETTY MAIDS), Pontus Egberg (KING DIAMOND, WOLF) oder Pontus Norgren (HAMMERFALL, PÄNZER, TALISMAN, DREAMS FALL) wieder. Um nur mal ein paar Hausnummern zu nennen. „Ich weiß, dass es ein riesiges Glück ist, all diese talentierten Menschen zu kennen. Mit einigen habe ich in Bands gespielt, mit anderen habe im Studio und auf der Bühne gearbeitet oder ich habe sie einfach so kennengelernt. Wir sind nur alle noch nie im selben Raum gewesen.“ Wer ebenso ein begeisterter Filmfan ist, wird hier Songs wieder neu entdecken können, bei denen man erst mal die Zuordnung herstellen muss, während bei anderen der Film direkt vor dem geistigen Auge abläuft. „Die Songauswahl ist eigentlich recht einfach gewesen“, erzählt das Mastermind. „Ich wollte mich bewusst auf alles andere als auf die Rocksongs konzentrieren. Da gibt es natürlich auch phänomenale Stücke wie ‚Danger Zone‘ oder ‚Eye Of The Tiger‘, aber das sind ja schon Rocksongs. Wir wollten aber eben mal sehen, was passiert, wenn man Discokracher oder diese gewaltigen, dramatischen Popballaden in echte Rocker verwandelt. Am Ende“, lacht er, „mussten wir eine Menge Saxofon durch E-Gitarren ersetzen.“ Die Ergebnisse sprechen am Ende für sich und beweisen, dass ein guter Song ein guter Song ist und bleibt. Speziell die Songs der neunziger Jahre haben durch die rockige Ausrichtung teils eine völlig neue Perspektive bekommen und gefallen nun noch mehr. Ihr sucht die Partyalben schlechthin? Hier werden sie euch kredenzt, machen beide Alben nämlich einfach verdammt viel Spaß.
Fazit: Einfach nur geil.
Vol. 1
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Intro
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No Easy Way Out
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Maniac
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St. Elmo’s Fire
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A View To A Kill
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(I’ve Had) The Time Of My Life
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Wouldn’t It Be Good
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We Don’t Need Another Hero (Thunderdome)
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The Power Of Love
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The Heat Is On
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The Neverending Story
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Far From Over
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Last Christmas (Bonus Track)
Vol. 2
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Waiting For A Star To Fall
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King Of Wishful Thinking
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The One And Only
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When You Say Nothing At All
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(I Just) Died In Your Arms
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(You Drive Me) Crazy
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Heaven Is A Place On Earth
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Crush
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I’ve Been Thinking About You
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Venus
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I Want It That Way
Label: Atomic Fire Records
VÖ: 07.01.2022
Laufzeit: Vol. 1: 49:38 Min., Vol. 2: 42:38 Min
Herkunft: Schweden
Stil: AOR/Melodic Rock
Webseite: https://atthemoviesband.com
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