Axxis (D) – Retrolution
Ihr werdet euch sicherlich fragen, warum das Review zur neuen Axxis Scheibe erst jetzt erfolgt, denn schließlich ist das
Ihr werdet euch sicherlich fragen, warum das Review zur neuen Axxis Scheibe erst jetzt erfolgt, denn schließlich ist das Teil seit nunmehr über drei Wochen auf dem Markt und die ersten Kritiken sind schon lange im Äther verpufft. Zudem ist die Band gerade auf Tour und promoted dabei „Retrolution“ ausgiebig. Aber manchmal kommen Dinge anders als geplant, Krankheiten, chronischer Zeitmangel und unvorhergesehene Ereignisse haben es dem eigentlich dafür vorgesehenen Rezensenten unmöglich gemacht. Deshalb gibt es nun auch nur ein kurzes Review, wobei ohnehin hinzukommt, dass lediglich nur ein Download zur Verfügung steht und man ehrliche Arbeit damit in den Allerwertesten tritt. So musste die CD dann eben leider zum normalen Preis bezogen werden.
Okay, genug ausgekotzt. Es geht hier ja schließlich um ein neues Axxis Album. War der Weg schon auf dem letzten Output „Kingdom Of The Night II“, welches in einer weißen und schwarzen Fassung die verschiedenen Elemente und Einflüsse verarbeitete, klar erkennbar, schließlich ging es wieder „Back to the Roots“, hat die Band um Bernhard Weiß nun diesen Weg konsequent weiter verfolgt, ohne sich dabei aber selber zu kopieren. Dabei merkt man, ganz dem Titel entsprechend, der Band an, dass sie wieder den Weg zurück gefunden hat. Zurück in die Spur, als man noch große Hallen füllen konnte. Ein ganz wesentlicher Bestandteil dieser Verknüpfung von Retro und Revolution ist dabei der Neuzugang an der Sechssaitigen, Stefan Weber. Axxis hatte immer das große Glück ausgezeichnete Musiker in ihren Reihen zu haben, doch mit Weber hat die Band einen absoluten Glücksgriff gemacht. Die vielen kleinen Elemente, die er den ohnehin schon genialen Songs mit seinen Soli verleiht, sie auf ein zusätzliches hohes Level erhebt, ist schlicht beeindruckend. Unbegreiflich, dass solche Talente wie Stefan im musikalischen Underground vor sich hindümpeln. Aber mit Axxis hat er nun endlich den richtigen Weg in die Öffentlichkeit gefunden und man kann der Band nur raten, den Jungen sicher zu verpacken, damit er keinen Schaden nimmt. Doch sämtliche spielerischen und technischen Versiertheiten nützen nichts, wenn das Material nicht stimmt. Da hat Mastermind Weiß, der die meisten Songs verfasst hat, diesmal wieder ein sicheres Gespür für den Song und die Melodie gehabt. Jeder Song ist ein Treffer und dürfte auch endlich den Alt-Fan mal wieder hinter dem Ofen vorholen. Kleine Hymnen, wie im hypermelodischen „Seven Devils“, ziehen sich wie ein roter Faden durch die Songs, laden zum Haare schütteln ein und man ertappt sich dabei, wie selbst beim Verfassen dieser Zeilen der Fuß fleissig mitwippt (Verdammt! Hab ich ihm das erlaubt?). Vergessen sind die Zeiten der Annährung an Trends, was die Band anscheinend auch wieder beflügelt hat, denn die Wurzeln liegen nun einmal eindeutig im Hardrock der achtziger Jahre und nicht im Grunge oder Symphonic Metal. Man kann nur den Hut davor ziehen. Auch soundtechnisch hat sich die Band nämlich wieder auf ihre Herkunft besonnen und keine zusätzlich aufgeplusterten Sounds verarbeitet. Die Songs dringen harmonisch und vor allem ehrlich aus den Boxen, zeigen die Band packend wie schon lange nicht mehr.
Mal ehrlich und unter uns Gebetsbrüdern (und –schwestern natürlich auch). Wenn ihr die Band in den glorreichen Achtzigern lieb gewonnen habt, mit der markanten Stimme klar kommt, die Jungs aber über die Jahre aus den Augen verloren habt, so ist das jetzt eure Chance Axxis wieder für euch zu entdecken. „Retrolution“ dürfte mit Abstand eines der besten Alben in der fast dreissig Jahre andauernden Karriere sein. Zugreifen ist hier Pflicht.
Fazit: Unfassbar, dass Axxis noch einmal solch ein bärenstarkes Album unters Volk bringen.
- Burn! Burn! Burn!
- All My Friends Are Liars
- Dream Chaser
- Burn Down The House
- Rock The Night
- The World Is Mine
- Do It Better
- Queen Of The Wind
- Seven Devils
- This Is My Day
- Somebody Died At The Party
- Heavy Metal Brother
- Welcome To My Nightmare
- Somebody Died At The Party (Party Mix, Bonus Track)
Label: Phonotraxx
VÖ: 24.02.2017
Laufzeit: 47:53 Min.
Herkunft: Deutschland
Stil: Melodic Rock/Hardrock
Webseite: http://www.axxis.de/