Bericht: Fargo & Rosy Vista, 12.04.2025, ASB Bahnhof Barsinghausen
Barsinghausen, im Süd-Westen Hannovers gelegen, ist nicht unbedingt der Nabel der Welt und ist auch nicht das Mekka für

Barsinghausen, im Süd-Westen Hannovers gelegen, ist nicht unbedingt der Nabel der Welt und ist auch nicht das Mekka für Musikbegeisterte. Und doch gibt es hier den wohl einzigen Musikclub Deutschlands mit Bahnanschluss. Was ist einfacher, als mit dem Zug quasi direkt in den Club zu gelangen? das mögen sich an diesem herrlichen Sonnabend auch ein paar Fans der beiden Urgesteine hannöverscher Musikkunst gedacht haben, denn der Bahnhof war restlos ausverkauft. Was allerdings auch kein großes Wunder war, denn speziell Fargo haben 3 Jahre nicht mehr in der Nähe von Hannover, geschweige denn in der niedersächsischen Landesmetropole, gespielt.
Den Beginn machten die vier Ladies von Rosy Vista, die in diesem Jahr auf 40 Jahre zurückblicken können. Auch wenn die Band über Jahrzehnte brach lag, wurde dem Patienten wieder frisches Leben eingehaucht und heute klingt die Band umso lebendiger. Mit Sängerin Andrea Schwarz, Gitarristin Anca Graterol, Bassistin Heike Müller und Drummerin Marina Hlubek stand hier die Traumformation auf der Bühne, die gerade erst mit „FORTY“ ihr neuestes Werk am Start haben.
Bei gefühlt 40° C in der Bude, war es dann auch auch ein heißer Abend, der nicht nur den Bands einiges abverlangte. Rosy Vista waren an diesem Abend mehr als gut drauf, spielten ihre Songs mit mächtig viel Spaß und einer schier endlosen Energie, ließen dem Publikum nur bei einer Ballade kurz die Zeit einmal Luft zu holen. Hier auch nur eine der beteiligten Akteure besonders hervorzuheben, würde dem Rest der Band nicht gerecht werden.
Das Repertoire reichte von Songs des neuen Albums bis zurück zur ersten EP, die 1985 das Licht der Welt beim legendären Noise Label erblickte. Den Schlusspunkt setzten die Damen mit einer grandiosen Version des Steppenwolf-Klassikers „Born To Be Wild“, der ja auch schon ein Gassenhauer und fast schon überstrapaziert ist.
Setlist:
I Can’t Live Without My Radio
Master Of Control
Sadistic Lover
Hopatina
Crazy
I Wanna Get You Back
Addicted To Freedom
Too Much Feeling
Rockin‘ Through The Night
Poor Rosy
Keep on Rockin‘
Born To Be Wild
Nach einer kurzen Umbaupause (gar nicht so einfach in einem Club, der kaum Platz bietet für Equipment, das auf der Bühne nicht mehr benötigt wird), war es dann an der Zeit für Fargo, die Band in der Matthias Jabs für kurze Zeit spielte, bevor ihn der Ruf der Scorpions ereilte und aus der schließlich Victory hervorging.
Mit Peter Ladwig und Peter Knorn sind immerhin noch 50% der einstigen Besetzung an Bord, wobei die Band schon lange von Nikolas Fritz (Ex-Mob Rules) am Schlagzeug unterstützt wird und in Henny Wolter (Nitrogods, Ex-Primal Fear, Ex-Sinner, Ex-Thunderhead) einen zweiten Gitarristen an Bord hat. Besonders Henny ist es zu verdanken, dass die Band live dreckiger klingt und ordentlich rockt.
Nichts mit Altherrenrock, der aus dem letzten Loch pfeift. Amtlich und druckvoll groovt die Band, rockt sich durch ihr Set und lässt kaum Zeit um Luft zu holen. Es war ein echte Freude die Band in dieser bestechenden Form erleben zu dürfen und Peter Ladwig endlich wieder mit seiner heiß geliebten Flying-V hören zu können.
Die Spielfreude der Band war einfach nur grandios, was durch den Mix der Setlist aus alt und neu zusätzlich befeuert wurde. In dieser Form darf Fargo gerne noch ein paar Jahre weitermachen, auch wenn klar ist, dass man den Job nicht mehr ewig machen kann. Doch solange der Spaß die größte und wichtigste Rolle spielt, ist die Band ein gern gesehener Gast auf Deutschlands Bühnen.
Setlist:
Rain Of Champagne
Gimme That Bone
Leave It
I’m A Loser
Soul Survivor
Little Miss Mystery
Fronpage Love
Girl Like A Trigger
Tokyo
The Tide Is Turning
Hard Attack
Arrows In The Wind
Mehr Bilder des Abends sind hier zu finden.