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Betontod (D) – Zeig dich!

In Sachen Punkrock mit deutschen Texten sind Betontod längst in der Qualitäts-Liga der Toten Hosen oder den Ärzten angekommen.

Betontod (D) – Zeig dich!

In Sachen Punkrock mit deutschen Texten sind Betontod längst in der Qualitäts-Liga der Toten Hosen oder den Ärzten angekommen. Anfang der Neunziger im pittoresken Rheinberg gegründet, „in einer dieser lauen Sommernächte auf der Parkbank“, lacht Gitarrist Frank Vohwinkel. „Glaubt dir heute auch keiner mehr“, landen Alben wie „Traum von Freiheit“, „Revolution“ oder das erst 2021 veröffentlichte „Pace per Sempre“ regelmäßig auf vorderen Positionen der Charts. Und auch live sind Vohwinkel, Sänger Oliver Meister, Gitarrist Mario Schmelz, Bassist Adam Krosny und Schlagzeuger Maik Feldmann längst in den großen Konzerthallen und auf den größten Festivals angekommen. „Zeig Dich!“ sollte eigentlich schon längst erschienen sein.

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Jetzt muss ich ein bisschen ausholen“, meint Vohwinkel bittersüß lächelnd. „Denn wir haben schon 2018 angefangen, an der Platte zu arbeiten“. Im Studio von Fabian Zimmermann, der im Betontod-Kosmos schon seit ein paar Jahren als Co-Produzenten von Alben wie „Traum von Freiheit“ bekannt ist, fällt seinerzeit der Startschuss für „ZEIG DICH!“, Ende 2019 erscheint die erste Single ‚Das Kapital‘. Und dann kommt Tante Corona zu Besuch und bleibt deutlich länger, als allen lieb ist. „Als der ganze Lockdown dann einen Monat vor dem geplanten Veröffentlichungstermin des Albums richtig losging, haben wir sofort alles gestoppt alles auf unbestimmte Zeit verschoben. Denn leider ist uns relativ schnell klar geworden, dass es mit Auftritten erst mal richtig bescheiden aussieht. Ohne Konzerte hat ein Release zu dem damaligen Zeitpunkt keinen Sinn gemacht.” Die Pandemie selbst haben Betontod dann im „Scheissegal Modus“ verbracht, wie Vohwinkel grinst. Mit „B-Seiten“ und „Pace per sempre“ knallen Betontod zwei “Zwischenalben” (vgl. das Zwischenbier) raus. Auf „B-Seiten“ widmet sich die Band Titeln, die es nicht auf vorherige Alben geschafft haben. „Und da der ganze Rotz danach immer noch nicht vorbei war, haben wir in den nächsten drei Lockdown-Monaten ein weiteres Album gemacht. Wir hatten ja Zeit“. Mit „Pace per sempre“ wollten Betontod „den Leuten einfach mal neue Musik liefern“, wie Frank sagt. Und rechten Schwurblern mit dem wunderbaren Regenbogencover im Vorbeigehen schön die Brüllfalten ins Gesicht tapezieren. Das ist ihnen zweifelsohne gelungen. „Zeig Dich!“ ist ein Album in der guten Tradition von Betontod und bietet alles, was man von den Ruhrpöttlern erwartet. Punk, wie er von den Nachbarn Toten Hosen schon lange nicht mehr zelebriert wird, knallt dem Hörer aus den Boxen entgegen und bietet mit diesen feinen Ohrwürmern Hymnen, die man innerhalb kürzester Zeit nicht mehr aus den Gehörgängen gedreht bekommt. Doch bei Betontod haben auch die Texte immer einen hohen Stellenwert gehabt, was sich auch diesmal nicht geändert hat. Damit sind Betontod auch über 30 Jahre später noch immer authentisch und ehrlich, was man von anderen Bands des Genres nicht immer und unbedingt behaupten kann.

Fazit: „Zeig Dich!“ ist genau der Stoff, den die Fans erwarten durften.

  1. Brandstifter

  2. Zurück ins Schwarz

  3. Nie mehr St. Pauli ohne Dich

  4. Träumer oder Tagedieb

  5. Neonlicht

  6. Das Kapitel

  7. Barrikaden

  8. Tanz im Algorithmus

  9. Diese Liebe

  10. Wir müssen hier raus

  11. Totenkopf

  12. Mehr als Legende

Label: Betontod Records/Tonpool

VÖ: 26.05.2023

Laufzeit: 38:42 Min.

Herkunft: Deutschland

Stil: Punk Rock

Webseite: https://www.betontod.de

Facebook: https://www.facebook.com/antirockstars/

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