Beyond The Black (D) – Horizons
Gehasst von vielen, geliebt von ihren Fans. Wohl kaum eine andere Band polarisiert dermaßen, wie die Band um Sängerin
Gehasst von vielen, geliebt von ihren Fans. Wohl kaum eine andere Band polarisiert dermaßen, wie die Band um Sängerin Jennifer Haben. Seit dem Bekanntwerden, dass die komplette Band 2016 ausgewechselt wurde, muss sich Haben immer wieder dem Vorwurf stellen, dass die Band nur gecastet wurde und von Daddy finanziert wird. Doch sind wir mal ganz ehrlich: spielt es eine Rolle, wenn sich eine Band versteht hochzuarbeiten, dafür auch unbequeme Wege geht und sich dem Zorn der Fans ausliefert? Wohl kaum, denn anders ist es nicht zu erklären, dass Beyond The Black enorm erfolgreich sind. Das erreicht man nicht durch geschicktes Marketing. Auch wenn das als Unterstützung sicher mehr als notwendig ist, von vielen anderen Künstlern aber völlig vernachlässigt wird. Mit “Horizons“ liegt nun das vierte Album vor.
Mit der ersten Vorabsingle aus ihrem neuen Studioalbum präsentiert sich die Band so vielschichtig und selbstbewusst, wie nie zuvor. Dramatisch-treibend, bombastisch, hymnisch, metallisch! Ein weiterer Beweis, dass die Band ihren Platz als eine der erfolgreichsten Metal-Formationen in Deutschland mehr als verdient hat. Besser könnten es die Lyrics von ‘Misery’ nicht ausdrücken: „I believe in myself and I’ll stand my ground. That’s my way and I’m ready to go!“
„Wir haben viel Zeit im Studio verbracht und so intensiv wie nie zuvor gemeinsam als Band an unserem Sound gearbeitet“, so Jennifer Haben über das neue Album. „’Hørizøns‘ ist definitiv ein Beyond The Black Album. ‘Misery’ fügt diesem aber nicht nur eine zusätzliche Facette hinzu, sondern wurde zum Befreiungsschlag für unseren kreativen Schaffensprozess als Band.“ So ist es auf der Seite von Universal Music zu lesen. Nun stellt sich natürlich auch die Frage, ist das alles nur Kalkül oder steckt wirklich mehr dahinter? Beyond The Black überzeugen dabei zuerst einmal mit einem ansprechenden Songwriting, bauen auf die symphonischen Elemente, die sie nicht selten in die Nähe von Within Temptation, Nightwish oder Amaranthe rücken lässt, auf und schaffen es dennoch nicht dem Genre eine neue Facette abzugewinnen. Das liegt vor allem daran, dass sich die Band inzwischen ein wenig vom Metal entfernt hat und auf Melodien baut, die man ansonsten eher im Pop findet. Die raue und straffe Seite des Metals fällt dabei hinten über. Die Songs an sich sind nicht schlecht, zeugen auch davon, dass sich die Band weiterentwickelt hat und versteht was Songwriting bedeutet. Doch dabei das angestrebte Ziel aus den Augen zu verlieren, scheint mir persönlich dann doch zuviel des Guten. Die Zielgruppe sollte man nicht aus den Augen verlieren, außer man geht konsequent den eigenen Weg und schert sich nicht um die Belange der Fans. Das fordert dann allerdings Respekt und es gehört eine Menge Mut dazu. Man darf auf jeden Fall gespannt sein, wie die Fans das neue Album und die Ausrichtung aufnehmen wird.
Fazit: Auch mit ihrem vierten Album bleibt Beyond The Black ein zwiespältiges Eisen.
- Horizons
- Misery
- Wounded Healer (Feat. Elize Ryd)
- Some Kind Of Monster
- Human
- Golden Pariahs
- Marching On
- You’re Not Alone
- Out Of The Ashes
- Paralyzed
- Coming Home
- I Won’t Surrender (Feat. Tina Guo)
- Welcome To My Wasteland
Label: Airforce 1/Napalm Records/Universal Music
VÖ: 19.06.2020
Laufzeit: 55:53 Min.
Herkunft: Deutschland
Stil: Symphonic Metal
Webseite: http://www.beyondtheblack.de/
Facebook: https://de-de.facebook.com/beyondtheblackofficial/