Bonfire (D) – Byte The Bullet
Die ganzen Geschehnisse der vergangenen Jahre und Monate schwingen bei Bonfire irgendwie immer mit. Was war nicht alles zu
Die ganzen Geschehnisse der vergangenen Jahre und Monate schwingen bei Bonfire irgendwie immer mit. Was war nicht alles zu lesen über ungebührliches Verhalten den Vorbands gegenüber, das Ausscheiden von Claus Lessmann und dann David Reece, die Verpflichtung von Neusänger Alexx Stahl und und und. Doch unterm Strich geht es um die Musik und da ist das, was sich heute Bonfire nennt, ganz vorne dabei.
Sehr skeptisch bin ich an das neue Werk herangegangen, denn die erste Auskoppelung „Locomotive Breath“ kam, gelinde gesagt, einer Vergewaltigung dieses Klassikers gleich und im Stillen hatte ich gehofft, dass der Kelch an mir vorübergeht. Doch manchmal kommt es anders und nun lausche ich dem Album bereits das dritte Mal und bin schwerst begeistert. Okay, mit den alten Zeiten von Bonfire hat das nicht mehr viel zu tun, ist quasi die Fortführung von Ez Livin, der alten Band von Hans Ziller, die schon immer mehr im Metal verankert war. So sind auch Bonfire heute mehr eine Metal-, denn eine Hardrockband, was nicht nur am Songwriting liegt, sondern auch an Alexx Stahl, der mit seiner Stimme doch wesentlich näher am Metal ist. Passt das denn? Erstaunlicherweise ja, denn schon lange nicht mehr hat Bonfire so kraftvoll geklungen. Ausgewogen, rund und ausdrucksstark kommen die Songs daher, lassen die ganzen schweren Zeiten der Vergangenheit vergessen machen und zeigen, dass mit Bonfire auch 2017 noch (oder wieder?) zu rechnen ist. Bleibt nur zu hoffen, dass auch Altfans wieder den Weg zurück finden und es nicht abhängig machen von den Launen der Vergangenheit. Natürlich darf auch die Frage erlaubt sein, warum Ziller die Band nicht einfach unter seinem Banner weitergeführt hat, denn, wie ja bereits geschrieben, bleibt dieser fade Beigeschmack halt einfach an der Band haften und das hat dieses Album absolut nicht verdient. Einen Song wie „Reach For The Sky“, mit einem mördergeilen Chorus, hat die Band schon seit einer Ewigkeit nicht mehr am Start gehabt. Also, Leute… Kopf frei machen und einfach nur die Songs genießen. Aber „Locomotive Breath“ passt trotzdem nicht und „Sweet Surrender“ weist doch einige Parallelen zu „Make It Real“ von den Scorpions auf. Kann man machen, muss man aber nicht.
Fazit: Leider geil.
- Power Train
- Stand Up 4 Rock
- Praying For A Miracle
- Some Kinda Evil
- Lonely Nights
- Byte The Bullet
- Locomotive Breath
- Reach For The Sky
- Sweet Surrender
- Friedensreich
- InstruMetal
- Too Far From
- HeavenWithout You
- Sweet Obsession
Label: UDR
VÖ: 24.03.2017
Laufzeit: 63:26 Min.
Herkunft: Deutschland
Stil: Melodic Metal
Webseite: http://www.bonfire.de/