CALLEJON – „Eternia“
Genre: düsterer Metalcore voller Macht und Poesie CALLEJON sind keine Band für kompromissfreudige Menschen. Die fünf Herren werden gemeinhin
Genre: düsterer Metalcore voller Macht und Poesie
CALLEJON sind keine Band für kompromissfreudige Menschen. Die fünf Herren werden gemeinhin für ihre Musik und ihre Attitüde geliebt – oder aber eben abgrundtief abgelehnt. Damit hat es ihnen an einer geradezu unüberschaubaren Masse an Kritikerinnen und Kritikern nie gefehlt. Und was mussten sie sich nicht alles anhören für ihren Metalcore mit deutschen Texten. Den genau gibt es nun auch auf ihrem neuen Album „Eternia“ zu hören – und das hat es in sich. Uns zwar in bester Weise. Schon das Cover in schwarz-weiß zeigt, wo es diesmal hingeht: Hinein, sehr tief hinein in eine abweisende, angsteinflößende und zerreißende Dunkelheit.
CALLEJON schaffen es dabei, ihre Lieder jeweils interessant und abwechslungsreich zu gestalten. Diese garnieren sie mit den bekannten und von ihren Fans sehnsüchtig erwarteten Trademarks. Da treffen etwa brutale Riffs im Thrash-Gewand in „Tor des Todes“, „Eternia“, „Sternenstaub“ und „Guillotine“ auf fast schon hinterhältig eingängige Refrains. „Mary Shelley“ glänzt mit süßlichem Klargesang über messerscharfen Hacke-Riffs und echtem Hit-Potenzial. In die gleiche Kerbe schlagen „Emokeller“ und „Silver Surfer“, in denen der Spannungszustand aus hart und zart in nahezu perfekter Weise zelebriert wird. Das ist dann zwar gekonnt, aber eben auch erwartbar. Da ragt dann eine in bester In Flames-Tradition auf einer packenden Melancholie-Welle reitende Powerballade wie „Ich komme niemals an“ in ihrer düsteren Emotionalität ebenso heraus wie das abschließende Brachial-Epos „Loreley X2p1“. In diesen Stücken beweist Herr Sobtzick eindrucksvoll, wie sehr er der Anführer von CALLEJON ist, der aus diesem fest verzahnten Kollektiv dann eben doch dieses eine kleine Stückchen herausragt.
Fazit: CALLEJON gelingt mit ihrem zehnten Album „Eternia“ ein bockstarker Spagat aus erwartbarem Dienst am Fan und überraschender Frische. Das ist massiv, mitreißend, nachdenklich, labend und sehr mächtig. Das ist Gefühl, Dunkelheit und alles umarmende Hoffnung. Das ist einfach nur großartige harte Musik und meterdicker Beton für den Sockel, auf dem CALLEJON steht. Glückwunsch, meine Herren!
Liederliste:
1. Eternia (3:51)
2. Tor des Todes (1:43)
3. Guillotine (3:00)
4. Sternenstaub (3:48)
5. Mary Shelley (4:20)
6. Emokeller (3:47)
7. Scareglow (3:13)
8. Ich komme niemals an (4:08)
9. Hexenhaus (4:37)
10. Silver Surfer (3:32)
11. Loreley X2p1 (7:15)
Label: Warner Music
Laufzeit: 55:24 min
VÖ: 28.10.2022