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COCKROCK SADISTIC PETUS PENNYTRATION – „Tales Of The Undead“

Genre: Old School Death Metal – räudig, dreckig, brutal! Wolfsburg hat schon immer mit ausgesucht guten Bands im Hartwurstbereich

COCKROCK SADISTIC PETUS PENNYTRATION – „Tales Of The Undead“

Genre: Old School Death Metal – räudig, dreckig, brutal!

Wolfsburg hat schon immer mit ausgesucht guten Bands im Hartwurstbereich glänzen können (Protector irgendwer?!). Seit einigen Jahren gehören zu dieser illustren Liga auch die drei Herren von COCKROCK SADISTIC PETUS PENNYTRATION (Seht es mir bitte nach, dass ich ab jetzt CSPP schreibe!). Und die legen nach dem 2021er Rundling „The Path Of Rotten Flesh“ nun mit dem nicht weniger superb betitelten „Tales Of The Undead“ ihr neues Album vor. Und das vorweg: Das ist eine echte Machtdemonstration des räudigen, brutalen, fiesen Death Metal tief aus dem deutschen Underground! Hier sifft, stinkt, brodelt, grunzt und donnert es an allen Ecken und Enden.

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„Tales Of The Undead“ ist eine vertonte Dampfwalze. Voller Rost und Dreck, alle Zylinder auf Volldampf, schnaubt sich dieses Ungetüm unbarmherzig planierend voran und macht gnadenlos alles platt, was nicht bei Drei zur Seite gehechtet ist. Zermatscht von den dicken Walzen werden Zombies, Kannibalen und allerlei Menschengetier mit sonstigem abartigen, bösen und gewaltlüsternen Treiben. Übrig bleiben Eiter, Blut, und ganz viel Fleisch in allen Variationen. Und ganz genau so muss das auch sein.

Die Mittel sind so traditionell bekannt wie heiß geliebt. Da gibt es Riffs, Riffs und noch mehr Riffs. Die sind so simpel wie rasend, so gewaltig wie zäh. Die werden repetitiv eingesetzt, türmen sich auf zu machtvollen Riffgebirgen und ergießen sich in an- und abschwellenden Wellen durch die Lieder. Zuweilen beugt sich das als wütender Hornissenschwarm sogar mal tief in den Black Metal hinein, besonders gelungen im wunderschön betitelten „Death Metal“. Darunter legen Schlagzeug und Bass ein dickes Fundament aus Beton und Knochen. Sowieso ist die Trommelei ein großes Vergnügen, wie sich da heftige Doublebass, knackige Breaks und rumpelndes Uffta-Galopp die Klinke in die Hand geben. Darüber wutgrowlt, hassgeifert und zornschreit sich dann der Gesang durch die bluttriefenden Texte in bester Death Metal Manier.

Bei aller Geradlinigkeit fehlt es nicht an Überraschungen und Abwechslung. Da wird immer wieder das Tempo variiert und von purer Raserei in stoische Grooves gewechselt („Tales Of The Undead“, „Flesh Cult Apocalypse“) oder dem Bass Gelegenheit für ein kurzes Solo gegeben („Bloodshed Begins“, „Time To Bleed“). Der Sound ist roh, unbehauen, dumpf und düster, und genau damit wird die Atmosphäre dunkler Gewalt und abgrundtiefer Rücksichtslosigkeit perfekt eingefangen. Für einen kurzen Moment der Erholung sorgt das fies schleppende „Black Blood“, das einen zunächst mit einer schönen Klargitarre zu umarmen weiß, bevor Dir aus dieser Umarmung lächelnd das Messer in den Rücken gerammt und genüsslich in der Wunde herumgedreht wird. Was für ein mächtiges Soundmassiv! Zu begeistern weiß auch „Time To Bleed“, das von einem eingängigen Heavy Metal Riff bestimmt wird, das sich sofort mit spitzen Widerhaken in den Gehörgängen festsetzt. Grandios.

Fazit: COCKROCK SADISTIC PETUS PENNYTRATION liefern mit „Tales Of The Undead“ erneut ein eindrucksvolles Machwerk ab. Das ist bis oben vollgestopft mit dreckstarrendem Old School Death Metal, der als brutale Dampfwalze daherkommt. Das alles atmet Ehrlichkeit und strotzt nur so vor authentischer Tradition, Leidenschaft und Hingabe an harte Musik. Meine Herren: Daumen hoch und besten Dank! Ach ja, an alle da draußen: Kaufbefehl!

Liederliste:

  1. Intro
  2. Bloodshed Begins
  3. Death Metal
  4. Flesh Cult Apocalypse
  5. Black Blood
  6. Tales Of The Undead
  7. Time To Bleed
  8. First Sign Of Cannibalism
  9. Bloodpath
  10. Outro

Label: ADG Records

Laufzeit: 35:57 min

VÖ: 14.07.2023

Quelle & © Bilder/Info/Clips: ADG Records/CSPP