COMPRESSOR – „Oblivion“ (EP)
COMPRESSOR – „Oblivion“ (EP) Label: Eigenveröffentlichung Laufzeit: 27:51 min VÖ: 05.05.2018 Genre: Death Metal der wunderbar stumpf-brutalen Sorte Die
COMPRESSOR – „Oblivion“ (EP)
Label: Eigenveröffentlichung
Laufzeit: 27:51 min
VÖ: 05.05.2018
Genre: Death Metal der wunderbar stumpf-brutalen Sorte
Die Hildesheimer Herren COMPRESSOR kommen ganz tief aus dem deutschen Untergrund. Umso schöner, dass sie mit ihrer neuen EP „Oblivion“ nach „Inferno“ 2017 bereits ihr zweites Lebenszeichen von sich geben. Darauf finden sich neben drei neuen auch drei neu arrangierte Stücke von „Inferno“ sowie ein Live-Stück.
Zu hören gibt es schmutzigen, räudigen, dreckigen, brutalen, brachialen, übelgelaunten, aggressiven Death Metal. Oh ja. Da sind die Gitarren tief gestimmt, schrubben und sägen ohne Unterlass und hauen uns im Minutentakt schwere und massive Riffs um die Ohren, die so sind wie sie sein müssen: eingängig, primitiv, grobschlächtig. Da gibt es aber auch mal flirrende Linien, die mit dem Black Metal flirten ((„Blood Substitute“), und melodische Leads, die für Abwechslung sorgen („Blood Substitute“, „Unsightly Treatment“). Und es gibt herrlich kranke Soli („Blood Substitute“, „Scarchild“), dissonant, wahnsinnig und einfach wunderbar! Da gibt es einen feist von ganz tief unten drückenden Bass, der nicht nur als Betonmischer für die Gitarren herhalten muss, sondern in einem schick knochentrockenen Sound mit eigenen Riffmonstern die Stücke brutal aufbläst („Unsightly Treatment“, „Bleeding Eyes“). Dazu passt auch das Schlagzeug, das die Songs nicht nur gnadenlos nach vorne peitscht, sondern mit schweren Grooves und eigenwilligen Rhythmiken Akzente setzt („Scarchild“, „Bleeding Eyes“). Und dann kommt der Herr Augustin am Gesang. Der gute Mann glänzt nicht mit einer besonders variablen Stimme, er growlbrüllt zumeist stark rezitativ auf dem Riff. Das macht er aber mit einer großartigen Intensität wett, den in jedem Ton kratzt, beißt und spuckt er grimmig, wutschäumend, angepisst und giftig!
Hinten raus aus der Maschine kommt dann Death Metal, der lebt, atmet, furzt und schnaubt. Mal rumpelt es schnell voran, viel öfter aber walzt es sich zäh, schwer und massiv vorwärts wie ein verdreckter Panzer tief im schmutzigen Schneematsch. Am besten agieren COMPRESSOR, wenn sie ihre Stücke kurz und kompakt halten, solche Kracher wie „Unsightly Treatment“ und „Level Of Eternity“ belegen das eindrucksvoll. Und dann ist es auch leicht zu verschmerzen, dass der Sound genreüblich zwar tief im Sumpf watet, die Transparenz dabei aber leider etwas auf der Strecke bleibt.
Fazit: COMPRESSOR legen mit „Oblivion“ ein fetten Brocken Death Metal der richtig fiesen Sorte vor. Das faucht, das sägt, das grunzt. Zu jeder Sekunde hört und spürt man den Enthusiasmus, die Hingabe und die bedingungslose Liebe zum Death Metal. Wer Bands wie Master, Autopsy, Benediction und Pestilence mag, der wird auch COMPRESSOR in sein Death Metal Herz schließen. Meine Herren, Applaus!
Liederliste:
1. Blood Substitute (6:29)
2. Oblivion (2:09)
3. Unsightly Treatment (3:44)
4. Level Of Eternity (3:38)
5. Scarchild (4:55)
6. Bleeding Eyes (3:47)
7. Slave Of Society (Live) (3:09)