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DARK ZODIAK – „Ophiuchus“

DARK ZODIAK – „Ophiuchus“ Genre: dunkler Death Thrash Metal voller Energie und Gewalt Dark Zodiak legen mit „Ophiuchus“ (der

DARK ZODIAK – „Ophiuchus“

DARK ZODIAK – „Ophiuchus“

Genre: dunkler Death Thrash Metal voller Energie und Gewalt

Dark Zodiak legen mit „Ophiuchus“ (der Name des Sternbildes „Schlangenträger“) ihr drittes Album vor. Und damit gelingt den fünf Damen und Herren erneut eine deutliche Steigerung zu ihrem bereits starken Vorgänger „Landscapes Of Our Soul“.

Gleich der Opner „Do More Say Less“ glänzt nicht nur mit einem Titel voller Wahrheit, sondern fasst gleichsam als Essenz das Schaffen von DARK ZODIAK in einem Lied zusammen. Angetrieben wird der dunkle Tierkreis wie gewohnt von messerscharf sägenden Riffs, die so eingängig wie aggressiv daherkommen und knackig auf den Punkt gespielt werden. Dazu gibt es immer wieder melodische Soli, die sich wunderbar in die Songs einfügen und für eine feurige Note sorgen. Da zeigen sich das große Können und die feinen Händchen der Herren Gak und Poeck. Dazu liefert Herr Schwarz am Schlagzeug wiederum eine hart rockende und brutal Arsch tretende Performance ab. Zunächst ist es höchst erfreulich, dass das Schlagzeug pur und ohne jede sterile Firlefanzerei aufgenommen wurde. Das klingt dann eben echt und natürlich. Der Groove ist mörderisch, das Tempo wird immer wieder geschickt variiert, und auch der rasende Uffta-Beat wird druckvoll vorangeknüppelt. Vor allem aber sind es die schicken Bassdrumfiguren und das akzentuierte Beckenspiel, die herausragen. Aushängeschilder sind aber zweifellos die beiden Damen. Die neue Frau Bergmann liefert am Bass eine grandiose Leistung ab. Das ist brachiale Kraft, gepaart mit höchster Musikalität. Das ist wuchtig und filigran. Vor allem aber ist der Bass gut zu hören, wenn er sich prägnant und selbstbewusst neben den Gitarren aufstellt und immer wieder mit eigenen Soli glänzt. Und Frau Schwarz steht dem in nichts nach. Ihre Stimme ist nicht nur machtvoll und gewalttätig, sondern auch äußerst variabel. Ob dunkles Growlen, manisches Keifen, geiferndes Krächzen oder fiese Pig Squeals, das wirkt jederzeit souverän, energetisch und explosiv. Die zusätzlich eingestreuten Gangshouts dicken die blutige Suppe dann noch zusätzlich an.

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Aus all ihren musikalischen Gaben und Handfertigkeiten errichten DARK ZODIAK einen düsteren Kosmos aus Death und Thrash Metal. Die Musik ist dabei technisch anspruchvoll, aber jederzeit nachvollziehbar strukturiert und bar jeder Instrumentenonanie. Im Mittelpunkt des Universums steht stets der Song. Das zeigt sich nicht zuletzt im über sieben Miunuten langen Titel-Opus, der die dunkle und melancholische Grundstimmung des Albums wie in einem kosmischen Brennglas einfängt. Neben dem Opener sind es vor allem „Destroy Destruction“ und „Humor“, die mit ihrer effektiven Einprägsamkeit im Ohr hängenbleiben. Und auch der Coronasong „2020 A. D.“ weiß mit seinem tonnenschweren Groove und dem in bester True Metal Tradition runtergezockten Solo zu gefallen. Insgesamt präsentieren sich DARK ZODIAK abwechslungsreich und überraschend. Neben Tempovariationen gibt es immer wieder atmosphärisch dichte Parts, die für eine unheilvolle Stimmung sorgen („Heaven, Earth And Beneath“), aber auch einfach mal nur richtig schön auf die Fresse („Invisible Apocalypse“, Ignorance“). Der Sound der Eigenproduktion fängt all das gut ein, ist natürlich, dunkel, organisch und in der richtigen Art und Weise unperfekt. Das atmet und lebt – und genau so muss das auch sein. Bravo.

Fazit: DARK ZODIAK hauen uns mit „Ophiuchus“ ein herrlich garstiges Stück Death Metal um die Ohren. Das ist so komplex wie eingängig, so anspruchsvoll wie direkt. Bei aller Finesse und Gewalt ist vor allem zu jeder Sekunde die Leidenschaft und Hingabe zu spüren, mit der die fünf Damen und Herren zu Werke gehen. Und ja, Spaß macht das auch – und soll es auch. DARK ZODIAK haben mit dem Album Aufmerksamkeit verdient, denn sie müssen sich nicht verstecken hinter den bekannten Granden des Genres. Es bleibt also zu hoffen, dass sie diese Aufmerksamkeit auch erhalten. Der Anfang ist jedenfalls mit diesem großartigen Album gemacht. Glückwunsch dazu!

Liederliste:

1. Do More Say Less (5:47)
2. Heaven, Earth And Beneath (4:04)
3. Invisible Apocalypse (3:45)
4. Ophiuchus (7:18)
5. Destroy Destruction (4:40)
6. Humor (5:16)
7. From Thrash Til Death (3:03)
8. 2020 A.D. (4:52)
9. Total Freedom (5:27)
10. Ignorance (3:57)

Label: Eigenveröffentlichung

Laufzeit: 48:10 min

VÖ: 30.01.2021

Quelle Bild: www.facebook.com/darkzodiakmusik