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Das war das ROCKHARZ 2024

Bericht und Fotos Katja Richter Auch dieses Jahr ging es wie jedes Jahr nach Ballenstedt zum ROCKHARZ 2024. Für

Das war das ROCKHARZ 2024

Bericht und Fotos Katja Richter

Auch dieses Jahr ging es wie jedes Jahr nach Ballenstedt zum ROCKHARZ 2024. Für mich immer wieder ein besonderes Festival, mit Freunden, Bekannten und Arbeitskollegen, einfach wie nach Hause kommen.  Das Line-Up fand ich persönlich dieses Jahr sehr gelungen, von Bruce Dickinson, Amorphis, The Halo Effekt und Hatebreed war für jeden was dabei.

Hier die ganze Galerie vom ROCKHARZ 2024

Galerie ROCKHARZ 2024

03.07.2024

Bereits am ersten Tag des Festivals am Mittwoch 03.07.2024 spielten 11 Bands. Power Paladin eröffneten am ersten Tag das Rockharz 2024. Erst ein Erinnerungsfoto von der Crowd vor der Bühne und dann war Musik angesagt. Und die konnte abwechslungsreicher nicht sein. Als zweites durften Gutalax ran, traditionell grunzend und in weißen Ganzkörpermaleranzügen. Gleich danach wurde es episch und nordisch mit den Brothers of Metal, danach eher hardrockig mit Mammoth WVH.

Kärbholz hatten die Menge von Anfang an im Griff und brachten das Publikum zum Kochen. Callejon legten in Sachen Härte noch eine Schippe drauf, wobei die Fans beim Intro der Backstreet Boys zeigten, dass sie auch in diesem Bereich textsicher sind.

Zeit für Oomph!, deren Sänger Daniel Schulz letztes Jahr noch mit seiner alten Band Unzucht beim Rockharz am Start war. Zu hören gab es neue Songs und natürlich Klassiker wie „Gott ist ein Popstar“ und „Augen auf!

Iron-Maiden-Sänger Bruce Dickinson hatte sein neues Projekt mitgebracht. Allerdings wollte er sich nur im Rahmen eines Fotoauftrages ablichten lassen, so dass auch hier nur ein Bild im Bericht zu finden sein wird, da Galerien verboten sind. Wer auf alte Maiden-Klassiker gehofft hatte, wurde leider enttäuscht.

Dafür feuerte Udo Dirkschneider, Ex-Accept-Sänger, einen Accept-Klassiker nach dem anderen ab, von „Starlight“ über „Metal Heart“ und „Princess of the Dawn“ bis hin zu „Fast as a Shark“ und „Balls to the Wall“. Den Abschluss des ersten Tages bildeten Amorphis und Kanonenfieber.

04.07.2024

Nach einer doch recht kühlen Nacht starteten die Rock Harz Runner in den zweiten Tag und liefen ab 10 Uhr um das Camp. Auf der Zielgeraden halfen menschliche Power-Ups, um das Ziel zu erreichen.

Der zweite Tag begann aber auch mit schlechten Nachrichten: Die Feuerwehr drehte ihre Runden durch das Camp, warnte vor Sturm und mahnte, die Zelte gut zu sichern. Der Wind war dann doch nicht so schlimm, dafür kam der Regen – und zwar in Strömen. Echte Metal-Fans ließen sich davon aber nicht abhalten und feierten zu den Klängen von Massive Waggons.

Weniger Spaß hatten die Fans, die auf die Beichte von Powerwolf-Keyboarder Falk Maria Schlegel warteten. Schon vor 12 Uhr standen die ersten vor dem Beichtstuhl an, doch wegen des schlechten Wetters wurde die Aktion um zwei Stunden auf 16.30 Uhr verschoben. Aber echte Powerwolf-Fans halten auch so lange durch. Und dann ging es los, die ersten in der Schlange durften beichten – inzwischen bei Sonnenschein. Jeder bekam einen Ablassbrief und eine CD. Powerwolf spielten allerdings nicht beim Rockharz 2024, sie sind der Headliner für das Festival 2025.

Insgesamt gab es 16 Bands am zweiten Tag, darunter Hammerking, Nyktophobia, The O‘Reillys and the Paddyhats, Bullet, Varg, Rage, Dynazty, Pain und The Halo Effect vor den Headlinern.

The Halo Effect war neben Pain mein persönliches Highlight. Zwei Bands, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

Pain haben schon lange nicht mehr live gespielt und sind das Nebenprojekt von Hypocrisy Sänger Peter Tägtgren. Mit vielen neuen aber auch alten Klassikern fühlt man sich wie auf einer Zeitreise zwischen 2000 und 2024. Peter Tägtgren könnte auch gleich auf dem ROCKHARZ bleiben, denn Hypocrisy spielen am Samstag.

The Halo Effekt, eine sehr junge Band mit Frontmann Mikael Stanne von Dark Tranquillity, brachte die Menge mit ihren neuen und alten Songs zum Beben.

Die Headliner des Tages waren Kreator und Hammerfall, die an diesem Abend zahlreiche Klassiker abfeuerten und bei ihrer Bühnenshow nicht mit Feuer geizten – ebenso wie Dartagnan und Dominum.

Hatebreed hatten sich ein Ziel gesetzt: „Wenn ihr morgen noch eine Stimme habt, dann haben wir etwas falsch gemacht“. Damit brachten sie die Menge zum Beben und sollten recht behalten.

05.07.2024

Tierisch ging es am dritten Tag im Publikum zu. Mehrere Einhörner aus rosa und hellblauem Plüsch hatten sich unter die Besucherinnen und Besucher gemischt. Ein anderer war mit seinem Dino zum Festival geritten. Alle, auch die Fabelwesen, genossen die Auftritte von Surgical Strike, die kurzfristig für Defects eingesprungen waren, The Night Eternal, League of Distortion, Vogelfrey, Spidergawd, Unearth, Van Canto, Benediction und Dying Fetus.

Um 18 Uhr ging es los. Während auf der Bühne zunächst Unleash The Archers, Kissin‘ Dynamite und später Suicidal Tendencies rocken, ist im Mutantenstadl, dem Rock-Harz-Biergarten, eine Großbildleinwand aufgebaut. Dort wird das EM-Viertelfinale Deutschland gegen Spanien übertragen. Das Ergebnis: eine einzigartige Mischung aus Metalfans mit Hut in Deutschlandfarben und Bandshirt. Mit dem Schlusspfiff war das EM-Aus unserer Nationalmannschaft leider besiegelt. Doch das tut der Festivalstimmung keinen Abbruch. Schließlich betreten Amaranthe nur wenige Minuten später die Bühne – da schmeckt die Niederlage zumindest für den Moment nicht mehr ganz so bitter.

Alestorm und Dimmu Borgir waren die Headliner des dritten Tages. Zuerst waren die Schotten mit ihrem Pirate Metal an der Reihe. Und getreu dem Motto der schottischen Fans bei der Fußball-EM hieß es auch bei Alestorm „No Scotland, no party“.

Die Musiker heizten dem Publikum ordentlich ein. Blickfang auf der Bühne waren drei riesige Quietscheentchen, von denen die beiden kleineren am Ende über die Köpfe der Fans hinweg auf die Reise geschickt wurden.

Ganz anders der Auftritt der Norweger Dimmu Borgir. Auf der mit Ruinen dekorierten Bühne wirkte der Auftritt passend zur Musik düster – ein Highlight des Festivals. Die Show bot viele Klassiker aus der Bandgeschichte. Die Norweger feierten beim Rockharz ihr 30-jähriges Bandjubiläum.

In die Nacht entließen die italienischen Comedy-Metaller Nanowar of Steel die Fans unter anderem mit dem „Fluch von Käpt‘n Iglu“ und einem Cover des Mallorca-Hits „Das rote Pferd“. Und nach dem Bedauern über die deutsche EM-Niederlage forderten sie auf: „Ihr fahrt jetzt einfach nicht mehr nach Spanien in Urlaub. Kommt nach Italien.“ Ein optischer Leckerbissen war der Auftritt des Sängers Potowotominimak im Schleiereulenkostüm beim Lied „Il cacciatore della notte“.

06.07.2024

Tage vier ein Tag voller Metal – das Rockharz ist das größte Metal-Festival in Mitteldeutschland. Und der Abschlusstag hatte es in sich: So abwechslungsreich das Musikprogramm, so abwechslungsreich präsentierte sich auch das Wetter.

Schon früh am Morgen schien die Sonne, die Temperaturen lagen deutlich höher als an den ersten drei Tagen. Schattenplätze waren heiß begehrt. Auf der Bühne rockten Nakkeknaekker, Parasite Inc., Storm Seeker, Knife, Coppelius, Mystic Prophecy. Manch einer sehnte sich nach Abkühlung. Und die kam nach Mystic Prophecy.

Das Festival wurde wegen einer Unwetterwarnung unterbrochen. Das Gelände wurde innerhalb weniger Minuten geräumt, die Besucherinnen und Besucher wurden gebeten, in ihren Fahrzeugen zu bleiben und freie Plätze anderen anzubieten. Leider fielen dadurch die Auftritte der Bands Nestor, Avatarium und Draconian ins Wasser, die im nächsten Jahr nachgeholt werden sollen.

Nach dem Neustart füllte sich der Platz zu Orden Ogan, Soilwork und Schandmaul, die von Saltatio Mortis Sänger Alea unterstützt wurden.

Dann war es Zeit für den Headliner. „The Priest is back“, rief Sänger Rob Halford dem Publikum zu. Im Gepäck hatte die Band Klassiker aus allen Phasen der Bandgeschichte wie „Breaking the Law“, „Painkiller“, „Hellbend for Leather“ und „Living after Midnight“, die die meisten Metalfans mitsingen konnten. „Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen“, sagte Rockharz-Chef Thorsten Buddy Kohlrausch, hinterher auf der Bühne.

Aber auch Hypocrisy, Lordi und Faun lockten das Publikum vor die Bühne. Die finnischen Monster-Hardrocker Lordi sorgten unter anderem mit ihrem ESC-Siegertitel Hardrock Hallelujah“ für Stimmung.

Doch nach dem Festival ist vor dem Festival und so startete am Montag, den 08.07.2024 um 17 Uhr der Vorverkauf für das Rockharz 2025 mit den gewohnten Frühbucheroptionen. Wie im vergangenen Jahr haben in den ersten sieben Tagen ausschließlich Stammkunden, die bereits im Rockharz-Shop registriert sind, die Möglichkeit, sich ihre Frühbucherpakete zu sichern.

Danach folgen weitere sieben Tage mit Frühbucher-Optionen für noch nicht registrierte Kunden, bevor der reguläre Vorverkauf mit normalen Tickets beginnt. In diesem Jahr gab es nur 1000 Tickets im normalen Vorverkauf, die innerhalb kürzester Zeit ausverkauft waren. Wer kein Glück hatte und nicht auf Fake-Angebote hereinfallen will, kann sein Glück bei der Rockharz-Ticketbörse versuchen.

https://ticketmarktplatz.rockharz-festival.com/

Dieses Jahr gibt es auch ein Rockharz Festival Film. Der Film ist für alle, die das diesjähriges Festival noch einmal Revue passieren lassen wollen, für alle, die leider nicht dabei sein konnten und/oder sich schon einmal auf das bereits ausverkaufte ROCKHARZ 2025 einstimmen wollen.

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Mehr als Musik: Inklusion und Nachhaltigkeit beim Rockharz

Aber das Rockharz steht nicht nur für viel harte Musik, sondern auch für die Punkte Inklusion und Nachhaltigkeit. So gibt es ein eigenes Zeltcamp für Menschen mit Handicap. Zur Organisation gehört unter anderem auch die Lebenshilfe Braunschweig, die sich mit ihrem Pflegedienst um die Menschen kümmert. Das Schülerprojekt Rock`n`Recycle nahm Spenden in Form von Campingstühlen, haltbaren Lebensmitteln, Schlafsäcken, Pavillons, Isomatten und vielem mehr entgegen.


Wir berichteten darüber auf folgenden Seiten:

Inklusion auf dem ROCKHARZ 2024

Nachhaltigkeit auf dem ROCKHARZ 2024