THE DEVON ALLMAN PROJECT & DUANE BETTS, 22-08-2018, Colos-Saal / Aschaffenburg
Wahnsinn, dachte ich mir. Endlich sehe ich die Nachkommen der legendären Allman Brothers Band, live, hier im Colos-Saal, in
Wahnsinn, dachte ich mir. Endlich sehe ich die Nachkommen der legendären Allman Brothers Band, live, hier im Colos-Saal, in Aschaffenburg. Zum einen Devon Allman, Sohn des verstorbenen Gregg Allman – zum anderen Duane Betts, Sohn des Dickey Betts, ebenfalls Teil der Allman Brothers Band. Und beide Sprösse hätten es nicht nötig, mit den Klassikern ihrer Eltern durch die Welt zu tingeln. Duane bastelt an seiner eigenen Karriere und Devon spielt(e) u.a. bei Honeytribe, der Royal Southern Brotherhood, und vielen mehr…sowie natürlich seinem Project. Weil Duane Betts erst später zur Tour hinzu kam (er hatte mit seinem Vater noch ein paar Live-Dates in den USA), übernahmen die Country-Spaßrocker Wynchester die Suportrolle. Mike Bray und John Konosky stehen sonst im Dienst der Kyle Gass Band und Tenacious D. In Aschaffenburg war es trotz anderer Ankündigung, Duane Betts, der sein Programm eine knappe 3/4 Stunde lang präsentieren konnte.
Mit „Downtown Runaround“ startete das Ensemble um Duane Betts Jam-artig, der sich größtenteils an Songs vom aktuellen Album hielt, was aber weder der Stimmung, noch der Qualität einen Abbruch tat. Die Band zeigte sich extrem spielfreudig und ich hatte das Gefühl, eigentlich ist das alles ein großartiger Song. Soll heißen, die Amerikaner haben einen echt guten Flow mit der Songauswahl gefunden und krönten den Gig mit einer Gänsehaut-erzeugenden Version von „In Memory Of Elizabeth Reed“. Das Original schrieb sein Dad mit dem Allman Jam, und das war schon eine geile Nummer. Doch Duanes Version bringt mehr Power und Lautstärke auf, sehr intensiv und ein mehr als würdiger Abschluss. In Duane Betts Musik finde ich die Genre Country, Folk, Blues, aber auch Rock, und das bietet eine Menge Abwechslungsreichtum, bis hin zum typischen Americana Sound. Einige Facetten diesen Mixes, gab es heute gekonnt auf die Ohren und ich plädiere für: mehr davon! Was ein wenig auffiel: eine Stimmungskanone, war Duane Betts nicht wirklich. Er wirkte sehr in sich gekehrt, sorgte aber doch für genug Spaß und Unterhaltung um allen positiv in Erinnerung zu bleiben.
Genau das Gegenteil, stellte wenige Minuten später Devon Allman persönlich dar. Sichtlich gut gelaunt, stieg er in die bereits gestartete Band ein, und gab einen „Wunschhit“ nach dem anderen. „Mahalo“ von Honeytribe startete den Country / Blues Abend, gefolgt von „Alive“ und dem Spinners-Cover „I´ll Be Around“ und einer ausufernden und ergreifenden Version von „Left My Heart In Memphis“ der Royal Southern Brotherhood. Pünktlich zum Allman Brothers Band Song „Blue Sky“ stand dann auch Duane Betts mit auf der Bühne, und ein leichter Hauch Magie lag in der Luft. Es wirkte auch, als wäre Duane inzwischen aufgetaut…Der Grateful Dead Song „Friend Of The Devil“ war so ziemlich das Country-lastigste an diesem Abend, störte aber nicht, weil es ein sehr schöner Song ist und mir diese verspielte Version besser gefällt, als das Original. „Multi Colored Lady“ schrieb Gregg Allman für seine Frau, und wurde vom Sohn sehr tragend bis dramatisch vorgetragen; es war zu dem Zeitpunkt mal sehr ruhig im Club, denn die Zuschauer hingen Devon regelrecht an den Lippen. Sehr gefühlvoll und nicht wirklich vergleichbar mit dem Original. „Live From The Heart“ von Devons aktuellem Album „Ride Or Die“, war nicht weniger emotional, doch dieser leichte Kloß im Hals war bei allen verschwunden und es wurde weiter gefeiert. Und weil die Stimmung grad passt, gibt es das Bill Withers Cover „Lean On Me“. Aber alles kommt mal zu einem Ende, so auch leider dieser abwechslungsreiche Gig. Der „Midnight Rider“ bechließt als 2. Zugabe einen sehr schönen Sommerabend, voll guter Musik.
Fazit: Wenn ich die letzte Meldung richtig mitbekommen habe, konnte das Colos-Saal einen „Sold Out“ vermelden und den vielen zufriedenen Gesichtern nach zu urteilen, waren wohl alle glücklich, ich inklusive. Vielleicht sollte Duane zukünftig an seiner Mimik auf der Bühne arbeiten, vielleicht ging es Ihm den Tag nicht so gut (würde die Interview-Absage erklären), ich weiss es nicht. Mit Devon auf der Bühne gemeinsam, hatte man das Gefühl, er taut langsam auf, macht sich locker. Das Publikum war super drauf, die Musiker waren cool und wirkten nicht nur spielfreudig und so war es ein rundum gelungener Abend im Zeichen des Country / Blues, zelebriert von den Söhnen amerikanischer Musiklegenden, welche selbst auf dem Weg zum Olymp sind. Gern immer wieder!
Galerie:
https://www.metalglory.com/gallery/devon-allman-duane-betts-22-08-2018-colos-saal-aschaffenburg/
Internet:
Devon Allman
FB – https://www.facebook.com/devonallman
HP – https://www.devonallmanproject.com/
Duane Betts
FB – https://www.facebook.com/DuaneBettsBand
HP – https://www.duanebetts.com/
Colos-Saal Aschaffenburg
FB – https://www.facebook.com/ColosSaal/
Youtube:
(The Video is taken from Devon Allman Project official website. We say THANK YOU!)