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DeWolff (NL) – Tascam Tapes

Mit den bisherigen sechs Studioalben konnten sich die Niederländer inzwischen eine treue Fanschar erobern. Ihr Retrosound, der sich irgendwo

DeWolff (NL) – Tascam Tapes

Mit den bisherigen sechs Studioalben konnten sich die Niederländer inzwischen eine treue Fanschar erobern. Ihr Retrosound, der sich irgendwo zwischen Hendrix, Zeppelin, Who und Deep Purple abspielt, haben sie es geschafft sich und ihre Musik in den Fokus zu rücken. Doch was macht man, wenn man sich nicht wiederholen möchte, einfach mal was ganz anders machen will? Man macht es wie die Youngster und geht zurück in der Technik, besinnt sich auf alte, längst vergessene Möglichkeiten und produziert damit etwas, das den Begriff Retro mehr als verdient hat.

Das gesamte Songwriting für die zwölf neuen Tracks auf den „Tascam Tapes“ fand während der Tour statt, aufgenommen wurden sie dann im Bandbus, in Hotels, Backstage in Clubs oder einfach irgendwo unterwegs am Straßenrand. Als Equipment dienten neben dem namengebenden, von Pablo van den Poel vor langer Zeit für 50 Dollar erworbenen Kassettenrekorder lediglich eine Gitarre, ein Mikrofon, ein Sampler mit diversen darauf gespeicherten Soul-Drumbreaks, sowie ein batteriebetriebener alter Synthesizer. Pablo van den Poel beschreibt die „Tascam Tapes” als Musik von DeWolff in einer Art, wie sie bisher noch nie zu hören gewesen sei, und er erklärt: „Es war einfach Zeit dafür, mal etwas völlig anderes zu machen, und dabei hatten wir reichlich Spaß.” Damit trifft er den berühmten Nagel auf den Kopf. Wer nun aber meint, dass durch die Technik Songs im Mittelmass entstanden sind oder gar ein Sound, der nicht mehr zeitgemäß wäre, sieht sich getäuscht. Selten hat ein Album, das dermaßen Retro ist gleichzeitig so frisch und lebendig geklungen. Die Songs grooven, vermitteln den Gedanken der dahinter steckenden Idee geradezu auf geniale Weise. Dabei hat sich die Band auch in Gefilden umgesehen, die man sonst nicht von ihr kannte. So grrovt das funky „It Ain’t Easy“ dermaßen, dass man sich in der Zeit zurückversetzt fühlt, als solche Songs noch die Tanzflächen gefüllt haben. Die Band gibt das Budget der Aufnahmen mit weniger als $50 an, was man fast nicht glauben möchte in Anbetracht des voluminösen Sounds, der aus den Boxen dringt. Die Jungs haben damit ein Album vorgelegt, das in seiner Form wohl bisher einzigartig ist und eine mehr als willkommene Abwechslung zum Zeitgeist bietet.

Fazit: Großartig!

  1. Northpole Blues
  2. Blood Meridian I
  3. It Ain’t Easy
  4. Rain
  5. Made It To 27
  6. Nothing’s Changing
  7. Let It Fly
  8. Blood Meridian II
  9. Awesomeness Of Love
  10. Love Is Such A Waste
  11. Am I Losing My Mind
  12. Life In A Fish Tank

 

Label: Mascot Records

VÖ: 10.01.2020

Laufzeit: 32:08 Min.

Herkunft: Niederlande

Stil: Psychedelic Blues Rock

Webseite: https://www.dewolff.nu/

Facebook: https://de-de.facebook.com/dewolfficial/

 

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