Donkey Pilots (D) – Serious Men
Die Hannoveraner Donkey Pilot haben nun endlich, ganze vier Jahre nach „Garbage Man“, ein neues Werk am Start. Inzwischen
Die Hannoveraner Donkey Pilot haben nun endlich, ganze vier Jahre nach „Garbage Man“, ein neues Werk am Start. Inzwischen wurde die Rhythmsection komplett ausgetauscht, was man der erdigen Produktion auch anmerkt, denn Jann Johan Gunderson und Floyd Apple tragen das ihrige zum Sound der Band bei.
Die Band macht gleich am Anfang deutlich, dass sie sich gerne Spaghetti-Western reinzieht, sich an Meister Ennio Morricone und seinen grandiosen Soundtracks erfreut. Wie eine Zugfahrt durch „Spiel mir das Lied vom Tod“ oder „Für eine Handvoll Dollar“ mutet das eröffnende Instrumental dabei an. Doch dabei bleibt es nicht, denn die Pilots haben weitaus mehr zu bieten als sich an vergangenen Sounds zu erwärmen. Dass sie mehr können, haben sie bereits als Support für New Model Army beweisen können und verfolgen den dabei aufgezeigten Faden weiter. Man muss sich zwar erstmal mit dem eigenwilligen Gesangsstil von Sänger Hector Pascal zurecht finden, doch sollte das nicht die Songs in den Hintergrund drängen. Hat man sich an Hectors Gesang nämlich gewöhnt, offenbart sich dem Hörer ein Album mit vielen Spielereien. Ohne dabei progressiv zu wirken, öffnen sich Songstrukturen, die nicht unbedingt alltäglich sind, wie man im herrlich atmosphärischen und verspielten „Soulsucker“ zum Beispiel sehr gut heraushören kann. Hier zeigt die Band ihre Stärken, die sich im Americana genauso wohl fühlen wie in moderneren Klängen und dabei gekonnt irgendwelche Zwänge über Bord schmeisst. Zutiefst erdig und volluminös klingen die Songs, die sich in kein Genre so richtig einordnen lassen wollen und vielleicht gerade deswegen auch den richtigen Soundtrack für einen Tarantino-Streifen abgeben könnten. Ein wenig Arbeit gehört dazu, denn die Songs springen dem Hörer nicht sofort ins Gesicht, knallen nicht mit Ohrwurmmelodien ins Ohr. Doch gerade die Dichte der Songs, der Groove und die schwelgerische Oppulenz stellen eine außergewöhnliche Abwechslung zum verkümmerten Mainstream dar.
Fazit: Vor dem Genuss steht die Arbeit, die am Ende aber deutlich belohnt wird.
- The Howl
- No Right
- One Beer Man
- Hotel Rio
- This Is Not L.A.
- Babylon Road
- Soulsucker
- Blunt And Blonde
- Kerosine In My Genes
- Budweiser Blues
- Zonk-Out In A 30-Zone
- Elevator To Hell
Label: Dog Shit Ave/Timezone
VÖ: 22.09.2017
Laufzeit: 53:01 Min.
Herkunft: Deutschland
Stil: Rock
Webseite: http://www.donkeypilots.com/