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EISREGEN – „Grenzgänger“

EISREGEN – „Grenzgänger“ Genre: Eisregen eben: extreme Geschichten – extreme Musik, und das extrem gut! EISREGEN. Album Nr. 15.

EISREGEN – „Grenzgänger“

EISREGEN – „Grenzgänger“

Genre: Eisregen eben: extreme Geschichten – extreme Musik, und das extrem gut!

EISREGEN. Album Nr. 15. Allein dafür gibt es einen kräftigen Applaus. Und der wird auch beim und nach dem Hören nicht abebben. Wie immer marschiert die Musik stoisch voran, wie immer werden die Lieder vom charakteristischen Krächzen und warmen Klargesang des Herrn M. Roth getragen, dem es wieder einmal in herausragender Weise gelingt, mit wunderschönen Worten traurige Geschichten zu erzählen. Diese verschmelzende Verbindung von Musik und Text macht EISREGEN so besonders, so einzigartig, und hebt sie weit hinaus aus der Masse an harten Bands mit kranken Texten.

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Zu hören gibt es die gewohnt krude Mischung aus Gothic, Death und Black Metal. Vorangetrieben von einem selten brutal hetzenden („Auf Galgengrund“), zumeist jedoch im gewohnten Midtempo hart groovenden Schlagzeug von Herrn Yantit, flirrenden Gitarren und melodisch schwebenden Synthieflächen erheben sich die so gewohnten wie sehnsüchtig erwarteten Liedgeschichten wie das marschierende „Gegengift“ mit seinem superbem Gitarrensolo oder der mit einem wunderbar süßlichen Keyboard verzierte Hassbatzen „In Einzelteilen“. Und dann ist da mit „Herbstleiche“ eines der wohl ungewöhnlichsten Liebeslieder, die je erschaffen worden sind. Hier gelingt es EISREGREN, ihre große künstlerische Gabe in Perfektion zu zelebrieren, wenn ein abgrundtief bitterer Text und sinnlich betörende Melodien scheinbar einen unüberbrückbaren Gegensatz bilden, sich in Wahrheit aber in symbiotischer Zärtlichkeit umarmen.

Aber EISREGEN beweisen auch dieses Mal ihre Wandlungsfähigkeit. So gibt sich „Für den Kaiser“ als melancholische Powerballade, und in „Die Frau im Turm“ wird mit einer bittere Tränen weinenden Gitarrenmelodie der Dunkelheit gehuldigt. Und zum Ende erschaffen EISREGEN mit dem fünfteiligen Liedzyklus „Ein Jahr im Leben des Todes“ eine von dunklem Schmerz, tiefster Traurigkeit und sterbender Seele kündende morbide Welt tief in unseren Herzen. Grandios.

Fazit: EISREGEN festigen mit „Grenzgänger“ ihren Status als Meister des Morbiden. Wieder einmal gelingt es den Herren in unvergleichlicher Art und Weise, Musik und Text zu einem einmaligen Ganzen zu verschmelzen. Wie immer wird das nicht jeden Geschmack treffen. Scheiß drauf! Das ist groß, das ist großartig, das ist Wahnsinn, das fordert und belohnt zugleich. Also. Fallen lassen und genießen!

Liederliste:

CD 1

  1. Vorposten (0:58)  
  2. Grenzgänger (4:43)
  3. In Einzelteilen (3:35)
  4. Für den Kaiser (4:53)
  5. Als ich noch Kinder fraß (4:03)
  6. Die Frau im Turm (4:50)
  7. Vom Loch-in-der-Wand-Club (4:05)
  8. Wiedergänger (Album Edit) (4:07)
  9. Auf Galgengrund (3:30)
  10. Kühlkammer (3:55)
  11. Gegengift (3:07)
  12. Stirb lächelnd 2023 (01:04)

Disc 2

  1. Kadaverfrühling (5:59)
  2. Blutsommer (3:56)
  3. Herbstleiche (4:16)
  4. Wintersabbat (3:17)
  5. Rigor Mortis (2:34)

Label: Massacre Records

Laufzeit: 62:52  min

VÖ: 13.01.2023