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Electric Boys & 3 Wishes, 01.11.2018. Logo, Hamburg

Derzeit scheint Hamburg verkehrstechnisch in einem regelrechten Sumpf zu ersticken. Man schleicht von einem Stau in den nächsten, was

Electric Boys & 3 Wishes, 01.11.2018. Logo, Hamburg

Derzeit scheint Hamburg verkehrstechnisch in einem regelrechten Sumpf zu ersticken. Man schleicht von einem Stau in den nächsten, was eine zeitige Anreise trotz bester Planung fast unmöglich erscheinen lässt. Nach einer Odyssee von über zwei Stunden und dem Drängeln durch Hamburgs Straßen, kam ich also dann zum Glück noch rechtzeitig am Logo an.

Die Lokalmatadoren von 3 Wishes eröffneten dann den musikalischen Reigen recht beachtlich, was mich wieder einmal hinterfragen lässt, warum es diese Band nie geschafft hat einmal richtig durchzustarten. Sowohl songtechnisch als auch von der Performance her haben sie durchaus aus das Zeug dazu, endlich einmal auch größere Clubs bespielen zu dürfen. Die Band spielte ihr Repertoire sauber und ordentlich rockend runter und konnte an diesem Abend sicher auch noch ein paar weitere Fans hinzugewinnen, was vor allem an der sympathischen Art der Hamburger lag.

Nach einer relativ kurzen Umbaupause erklommen dann die Schweden endlich die kleine Bühne im Logo. Doch auch hier offenbarte sich eines der größten Mankos im Logo bereits von Anfang an. Denn trotz vorhandener Scheinwerfer war das Licht eher in homöopathischen Dosen vorhanden. Ob man das nun als künstlerische Freiheit des Lichtmischers oder als pures Unvermögen bezeichnen möchte, überlasse ich jedem selbst. Es ist ohnehin eine Unart der heutigen Zeit, dass Bands häufig nur noch „atmosphärisches“ Licht bekommen, wobei eine Ausleuchtung der Bühne sicher kein allzu schwieriges Unterfangen sein sollte. Der Sinn hinter spärlicher Beleuchtung wird mir wohl auf ewig verborgen bleiben.

Aber genug gemeckert, schließlich geht es ja um die Musik und da konnten die Electric Boys, allen voran natürlich Mainman Conny Bloom, vom ersten Ton an die knapp 150 Fans auf ihre Seite ziehen. Als Einsteiger wählte die Band den energetischen Opener „Hangover In Hannover“ des neuen Albums „The Ghost Ward Diaries“, der bei den Anwesenden mehr als gut ankam. Die Band zockte sich durch ihr Set, das gespickt war von Klassikern, aber auch neue Songs beinhaltete. Conny Bloom bedankte sich mehr als einmal bei seinen Fans für ihre Anwesenheit, was sympathisch und vor allem aufrichtig und ehrlich rüber kam. Auch wenn solche Floskeln zum Business dazu gehören, spürt man, ob solche Aussagen ehrlich gemeint sind oder nur der Höflichkeit geschuldet sind. Authentisch, ehrlich und groovend und mit mächtig Spaß inne Backen konnte die Electric Boys überzeugen, bevor mit ihrem Klassiker „Lips N’ Hips“ vom 1989er Debüt „Funk-O-Metal Carpet Ride“ der Abend zu Ende ging. Dass die Boys demnächst wieder einmal in Deutschland touren, ist absolut wünschenswert und kann jedem Fan von schwedischem Hardrock mit Blueseinschlag und funkigen Zwischentönen nur dringstens empfohlen werden.

 

An dieser Stelle möchte ich es auch nicht versäumen, mich bei Oliver Lange und Carsten Syllwasschy der LaSy GbR zu bedanken, die sowohl im Vorfeld als auch vor Ort einen exzellenten Job gemacht haben. Beide Daumen nach oben!!!

 

Setlist:

Hangover In Hannover

Suffer

Groovus Maximus

Knee Deep In You

Mary In The Mystery World

If Only She Was Lonely

Angel In An Armoured Suit

Gone, Gone, Gone

Electrified

Spaced Out

You Spark My Heart

Rags To Riches

Bad Motherfunker

One Of The Fallen Angels

Encore:

Black Betty

All Lips N’ Hips