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Ellefson (USA) – No Cover

Manchmal bekommt man schon den Eindruck, dass in Ermangelung eigener Ideen nichts mehr hilft, außer man macht halt ein

Ellefson (USA) – No Cover

Manchmal bekommt man schon den Eindruck, dass in Ermangelung eigener Ideen nichts mehr hilft, außer man macht halt ein Coveralbum. Macht ja heute sowieso jeder. Also, warum nicht auch ich, muss sich David Ellefson, hauptamtlicher Basser bei Megadeth, gedacht haben. Dazu hat er seine vielen Kontakte spielen lassen, hat sich ein paar Freunde ins Studio eingeladen und ordentlich drauf los gezimmert.

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Ursprünglich war die Veröffentlichung des gesamten Albums „No Cover“ bereits für den 02. Oktober geplant. Durch unerwartete gesundheitliche Komplikationen musste das Datum verschoben werden. Dazu Sänger und Co-Produzent Thom Hazaert: „Es fällt mir nicht leicht, das zu sagen, aber während der Aufnahmen des Albums im Juli hatte ich ein schweres Herzversagen, welches zu einem totalen Herzstillstand führte. Mein Herz hörte einfach für mehrere Minuten auf zu schlagen. Im Krankenhaus wurde ich wiederbelebt. Es dauerte lange, bis ich mich erholen konnte, aber trotzdem haben wir es geschafft, das Album fertigzustellen und einen tollen Deal mit unseren Freunden und Freundinnen von earMUSIC abzuschließen. Dennoch mussten wir natürlich unsere Zeitpläne anpassen. Ungefähr eineinhalb Monate später waren wir bei Al zu Hause in Los Angeles, um das Video zu ‚Auf Wiedersehen‘ aufzunehmen. Ich bin einfach sehr demütig und dankbar, hier sein zu können und nicht nur dieses unglaubliche Album fertigzustellen, sondern auch noch mitzuerleben, wie es weltweit von so einem tollen Label veröffentlicht wird. Das wäre beinah nicht möglich gewesen.” Er fügt hinzu: “Eigentlich hatten wir uns ‚No Cover‘ als kleines, limitiertes Album vorgestellt. Ein ‚Quarantäne-Projekt‘, das wir einfach zum Spaß mit ein paar Freunden begonnen haben, einfach nur um unser neues Studio-Album nicht inmitten einer Pandemie veröffentlichen zu müssen. Aber als wir fast fertig waren, stellten wir fest, dass es eigentlich so viel mehr geworden ist. Mit Max von earMUSIC verbindet mich eine lange Freundschaft. Dieses Label ist unglaublich und arbeitet mit einigen unserer Lieblingskünstlern und Freunden wie Alice Cooper zusammen. Wir freuen uns sehr, dass wir mit diesem Team jetzt und auch bei zukünftigen Alben von Ellefson zusammenarbeiten werden.” Herausgekommen ist ein Album mit insgesamt 19 Songs, die einen bunten Querschnitt durch die Rock- und Metalgeschichte darstellen. Judas Priest, Cheap Trick, Dead Kennedys, Kiss, Sweet, Nazareth, Krokus und unzählige andere sind dabei verwurstet worden. Die Songs sind größtenteils auf deutlich modern angelegten Metal getrimmt, können dadurch aber den Originalen, die man seit Jahrzehnten in den Ohren hat, häufig nicht das Wasser reichen. Das alles sauber, druckvoll und auch technisch einwandfrei gespielt ist, dürfte in Anbetracht solcher Koryphäen wie Gus G., Doro, Frank Hannon, Dave Lombardo, Bumblefoot, Al Jourgensen, Troy Lucketta oder Todd Kerns klar sein. Doch stellenweise will der Fuke nicht so richtig überspringen, klingt vieles doch mehr gewollt, als gekonnt. Den meisten Songs fehlt die Seele des Originals, auch wenn alles sicher gut gemeint und als Hommage an die jeweiligen Bands gedacht ist. Dennoch sind ein paar Songs dabei, die Spaß machen und dazu verführen, das alte Original mal wieder aus dem Regal zu ziehen.

Fazit: Okay, mehr aber auch nicht.

CD1

  1. Freewheel Burning (Judas Priest) ft. Jason McMaster, Gus G, Andy James, Dave McCLain
    2. Tear It Loose (Twisted Sister) ft. Eddie Ojeda, Dave McClain
    3. Love Me Like A Reptile (Motorhead) ft. Doro Pesch, Greg Handevidt, Chuck Behler
    4. Holiday in Cambodia (Dead Kennedys) ft. Charlie Benante, Bumblefoot
    5. Rebel Yell (Billy Idol) ft. Paolo Caridi
    6. Wasted (Def Leppard) ft. Frank Hannon, Jacob Bunton, Dave McClain
    7. Riff Raff (AC/DC) ft. Jason McMaster (Lead Vocals), Dave Lombardo, Bumblefoot
    8. Nailed To The Gun (Fight) ft. Andrew Freeman, Russ Parrish, Jimmy DeGrasso
    9. Not Fragile (Bachman-Turner Overdrive) ft. John Aquilino, Paolo Caridi, Bumblefoot
    10. Auf Wiedersehen (Cheap Trick) ft. Al Jourgensen, Brandon Yeagley, Charlie Benante

 

CD2

  1. LOVE Machine (W.A.S.P.) ft. Dirk Verbeuren, Dave Alvin, Bumblefoot
    12. Love Hurts (Nazareth) ft. Brandon Yeagley, Chuck Behler, Tyson Leslie
    13. Eat The Rich (Krokus) ft. Jason McMaster, Dave Sharpe and Opus of Dead By Wednesday
    14. Sheer Heart Attack (Queen) ft. Bumblefoot, Doro Pesch, Charlie Benante
    15. Over The Mountain (Ozzy Osbourne) ft. Andrew Freeman (Lead Vocals), Bumblefoot, Jimmy DeGrasso
    16. Sweet FA (Sweet) ft. Todd Kerns (Lead Vocals), Bumblefoot, Shani Kimelman
    17. Beth (KISS) ft. Tyson Leslie, Bumblefoot
    18. Say What You Will (Fastway) ft. Mark Slaughter, Troy Lucketta
  2. Downed (feat. Chip Z’Nuff, Drew Frontier & Mike Heller)

Label: earMusic/Edel

VÖ: 20.11.2020

Laufzeit: 77:02 Min.

Herkunft: USA

Stil: Metal

Webseite: https://www.davidellefson.com/

Instagram: https://www.facebook.com/davidellefson

 

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