Eric Krasno (USA) – Always
Eric Krasno gehört in unseren Breitengraden noch zu den Geheimtipps, hat aber bereits zwei Grammys eingeheimst. Auf seinem vierten
Eric Krasno gehört in unseren Breitengraden noch zu den Geheimtipps, hat aber bereits zwei Grammys eingeheimst. Auf seinem vierten Soloalbum definiert er sich in zehn Tracks mit unnachahmlicher Instrumentierung, eloquentem Songwriting und wahrer Ehrlichkeit nicht nur als Künstler, sondern auch als Ehemann, Vater und Mann.
Soulive- und Lettuce-Mitbegründer, Sänger und Multiinstrumentalist Eric Krasno liefert hier ein Feuerwerk zwischen Soul, Funk und Rock ab, das nicht selten an Lenny Kravitz erinnern will. „Vor 2020 hatte ich eine gute Zeit, aber ich war überhaupt nicht geerdet“, erklärt er. „Ich bin von Auftritt zu Auftritt gegangen. Ich rannte immer ohne Ziel herum. Im letzten Jahr habe ich meine Leute in Form meiner Frau und meines Sohnes gefunden. Ich habe mir eine Familie geschaffen, die immer für mich da sein wird. Darum geht es auf dem Album.“ Krasnos umfangreicher Katalog umfasst drei Soloalben, vier Lettuce Alben, zwölf Soulive Alben und Produktion und/oder Songwriting für Norah Jones, Robert Randolph, Pretty Lights, Talib Kweli, 50 Cent, Aaron Neville und Allen Stone. Als Performer teilte er die Bühnen mit den Rolling Stones, der Dave Matthews Band, John Mayer und The Roots. Von den sieben Nominierungen erhielt er zwei GRAMMY® Awards für seine Rolle als Songwriter und Gitarrist auf Tedeschi Trucks Band Album ‚Revelator‘ und als Gitarrist auf dem Derek Trucks Band Album ‚Already Free‘. Im vergangenen Jahr fand Krasno viel Zeit nachzudenken und ebenso viel zu schreiben. Auf Anregung seines alten Lettuce-Bandkollegen Adam Deitch schloss er sich mit dem Musiker und Produzenten Otis McDonald zusammen und arbeitete gemeinsam an einer Version von Bob Dylans „The Man In Me“. Ein Song, der für Eric erst in den letzten Jahren an tieferer Bedeutung gewonnen hat. „Meine Frau und ich hatten geheiratet, ein Haus gekauft und ein Baby bekommen“, erinnert er sich. „Ich hatte den Song schon oft gehört, aber er hatte mich nie wirklich berührt. Erst durch meine neuen Lebensumstände kann ich fühlen, was Dylan mit diesem Song ausdrücken wollte. Ich nahm ihn nur mit einer Akustikgitarre und Gesang auf, und ich liebe was Otis daraus gemacht hat. Er schicke mir das Resultat, und ich dachte: ‚genau so will ich meine nächste Platte machen‘.“ Das Resultat kann dann letztlich auch vollends überzeugen, hat Krasno es doch geschafft eben jene Gefühle einzubinden, sie zu Musik entstehen zu lassen. Dabei hat er sich auch mal in den Blues gewagt, sich neuen musikalischen Welten geöffnet und sich dabei selbst als Musiker entdecken dürfen. „Always“ ist ein Album, das anfangs wenig überraschend wirkt, sich aber mehr und mehr zum Dauerläufer entwickelt. Manche Songs offenbaren ihr Innenleben sofort, wie das herrlich entspannte „Alone Together“, andere wiederum zeigen ihr wahres Gesicht erst nach einigen Durchläufen, wie das kernige „Lost Myself“, das mit seinem Groove an alte Motownsounds zu erinnern vermag. „Always“ wird sicher nicht jedem gefallen, muss es aber auch nicht. Wer aber mit dem Soul, speziell dem Soul der siebziger und achtziger Jahre, etwas anzufangen weiß, kann hier durchaus fündig werden.
Fazit: Klasse Album mit verdammt viel Groove und Vibe.
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Silence
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So Cold
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Lost Myself
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The Man In Me
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Alone Together
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Where I Belong
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Leave Me Alone
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Good Thing
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Hold Tight
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Always With You (ft. Victoria Canal)
Label: Provogue Records
VÖ: 04.02.2022
Laufzeit: 42:52 Min.
Herkunft: USA
Stil: Soul/Funk
Webseite: https://www.erickrasno.com
Facebook: https://www.facebook.com/erickrasnomusic