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EVIL DAMN – „“Necronomicon““

EVIL DAMN – „“Necronomicon““ Genre: routiniertes Death Metal Inferno EVIL DAMN sind ein fünfköpfiges peruanisches Biest, das sich seit

EVIL DAMN – „“Necronomicon““

EVIL DAMN – „“Necronomicon““

Genre: routiniertes Death Metal Inferno


EVIL DAMN sind ein fünfköpfiges peruanisches Biest, das sich seit 2004 durch den Death Metal Dschungel wälzt, bis auf einge kleinere Lebenszeichen bis zum jetzigen Debüt „Necronomicon“ aber irgendwie eher vor sich hingedümpelt zu haben scheint. Nun liegt es also endlich vor, und der Titel verspricht große Kunst, schürt aber auch ebenso große Erwartungen. Und das vorweg: Den werden die Herren nur bedingt gerecht.

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Aber der Reihe nach. Zu hören gibt es einen schnellen, komplexen und explosiven Death Metal. Komplex deshalb, weil in die Lieder oftmals eine ganze Menge an Riffs und wilden Soli gestopft werden, manchmal wohl eher getreu dem Motto: Viel hilft viel. Dazu gibt es Tempowechsel, dass einem schwindelig wird, und Breaks im Minutentakt. Das Schlagzeug rumpelt ungestüm wie ein Mofa über ein Stoppelfeld, da gibt es ganz viel Uffta, Doublebassgetrümmer und Trommelwirbel, und es ist eine wahre Freude, wie die Snare unermüdlich voran tackert. Zu begeistern weiß der Gesang. Was Señor Erick Neyra Morocho da aus seinem Rachen in die weite Welt hinausspuckt, schreit, kotzt und würgt, das ist ganz große Kunst. Das ist mal roh und dunkel, mal spitz und hoch, aber immer voller Inbrunst und Manie. Zudem wurde die Stimme schön sumpfig und hallig abgemischt, so dass er uns aus einer grabestiefen Gruft anzuschreien scheint. Alle diese Zuateten kumulieren dann in wüsten, ungestümen, garstigen Liedern wie „Ceremonial Decimation“, dem von völlig kranken Soli und einem unheimlichen Babygeschrei garnierten „Graveless Cadaver“, oder „Shaitan“, das sich mit spitzen und angstvollen Schreien hervortut. Im Ergebnis witk das oftmals überfrachtet, hektisch und konfus. Das zeigt sich im Finale „Necronomicon“ das mit seinen mehr als zwölf Minuten grandios an seinem Anspruch scheitert. Das größte Problem ist diese Konfusion dann aber gar nicht, denn genau das werden ja viele gerade mögen. Viel schlimmer ist, dass nach 52 Minuten nichts hängen bleibt. Alles klingt gut, gekonnt – aber eben auch austauschbar, routiniert und wenig originell. Und in einem so überlaufenen Haifischbecken wie dem Death Metal darf Musik fast alles, darf schlecht sein, provozieren, nerven, sie darf aber eines nicht sein: Stangenware sein.

Fazit: EVIL DAMN legen mit „Necronomicon“ ein Album vor, das hektischen, komplexen Death Metal bietet, der mit kranken Soli und einem völlig entfesselten Gesang zu begeistern weiß. Allerdings fehlt es an Wiedererkennungswert, an Spannung und Momenten, die sich in die Seele brennen. Das ist handwerklich ordentlich runtergezockt, das ist energetisch und wütend, aber leider eben auch routiniert und wenig mitreißend. EVIL DAMN reihen sich damit ein in die große Masse an Bands, die sich im Death Metal tummeln, die aufkommen und leise wieder verschwinden. Die Ansätze sind da, und es bleibt zu hoffen und den fünf Herren nur zu wünschen, beim nächsten Mal ihren Fürzen eine gänzlich eigene Marke zu verpassen. Das Können ist jedenfalls da.

Liederliste:

1. The Curse (4:55)
2. Beast of Rlyeh (4:45)
3. Ceremonial Decimation (4:11)
4. Graveless Cadaver (6:35)
5. Darkness Will Remain (4:08)
6. Altares de Innsmouth (5:41)
7. Shaitan (5:28)
8. Necronomicon (12:26)
9. Christ Death (Sarcofago cover) (3:42)


Label: Hells Headbangers Records

Laufzeit: 51:51 min

VÖ: 29.10.2021

Quelle Bild: www.shop-hellsheadbangers.com