EXODUS – Live am 13.6.2018, Hannover, Faust
EXODUS – Hannover, Faust 13.06.2018 An einem warmen Sommertag bietet sich nicht nur der Gang nach draußen an, sondern
EXODUS – Hannover, Faust 13.06.2018
An einem warmen Sommertag bietet sich nicht nur der Gang nach draußen an, sondern – wenn EXODUS aus San Francisco kommen – insbesondere der Gang nach drinnen. So auch diesmal, ausnahmsweise nicht im Musikzentrum, sondern in der Faust. Als Verstärkung hatten sich die 5 kalifornischen Thrasher DUST BOLT aus Bayern mitgebracht.
Leider war das Konzert – wahrgenommen – schlecht beworben, trotzdem war die Faust voll, wenngleich dies bei DUST BOLT noch nicht so ganz der Fall war. Leider, muss man sagen, denn was die Jungs hier an wirklich feinem Thrash ablieferten, war höchst hörens- und sehenswert. Da DUST BOLT erstaunlicherweise äußerst pünktlich begannen, war auch um 20:15 schon Schluss und weil EXODUS auf aufwendigere Bühnendeko zwar immer verzichten, aber diesmal nicht mal das Bandlogo im Back prangerte, legten die Kalifornier rund um Lee Altus und Kragen Lum an den Gitarren (letzterer für Gary Holt mal wieder), dem wirklich großartigen und wahrlich unterschätzten Bassisten Jack Gibson (ein absolutes Tier!) sowie Tom Hunting an den Fellen und dem immer noch merkbar bei jedem Auftritt bis in die Haarspitzen motivierten Zetro Souza dann auch schon um 20:40 Uhr los und kündigten einen „Old School“-Gig an – das traf zu. Zunächst mit argen Soundproblemen kämpfend, schwappte die Stimmung bei „Blood In Blood Out“ und dem anschließenden „Deliver us to Evil“ noch nicht wirklich über, und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen folgte mit „Deathamphetamine“ noch ein ultra-langes Stück. Da waren die Soundproblem aber gelöst – und nun ging’s mit „Exodus“ erst richtig los. Auch das erneut fast 8-minütige „Beyond the Pale“ von der EXHIBIT B – THE HUMAN CONDITION kam bei der nun tobenden Masse sehr gut an. Und EXODUS machten irh Versprechen wahr: es folgte „… and the there were none“ und danach gab es kein Halten mehr, auch nicht für den Unterzeichner. AB in die Mitte! Mit „Parasite“ kam ein Song der „PLEASURES OF THE FLESH“, den ich selbst wohl noch nie LIVE hatte, die „Lesson in Violence“, und das insbesondere LIVE unfassbare „Blacklist“ machten den Set immer besser. Selbstredend, dass mit „Bonded by Blood“ und „ToxicWaltz“ die Meute tobte und Lee, Altus, Kragen Lum und Konsorten hatten – wie immer, muss man sagen – sichtlich Spaß. Gegen 22:00 Uhr stimmte dann „Strike of the Beast“ an, und der geneigte EXODUS-Fan war zwar klatsnass, begeistert und brodelte, aber er ahnte auch: Letzter Song. Und ja, so war es. Thrash Metal in der Faust endete um 22:05 Uhr, wenngleich das Publikum noch frenetisch mehr forderte und zumindest Tom Hunting der Eindruck erwecken ließ, als würden EXODUS noch wirklich länger wollen, aber nicht dürfen. Mag Spekulation sein, ich habe es nicht rausgekriegt.
Egal.
Es bleiben folgende Fragen offen:
Warum zum Henker ist diese Band LIVE so eine Macht?
Wo bekomme ich (GELD VERGESSEN!) dieses saugeile Merchandise-Zeug noch her?
Wieso war nach 80 Minuten Schluss – 2 Songs wären doch wohl noch drin gewesen, zumindest Piranha?
Ansonsten: (Fast) perfektes Konzert, wo erneut Gary Holt tatsächlich nicht gefehlt hat, man mag es glauben oder nicht und die Hoffnung, dass EXODUS Hannover und Norddeutschland und Deutschland weiterhin mindestens jährlich – mit oder ohne neuem Longplayer im Gepäck – ansteuern möge!
Setlist:
Blood In Blood Out
Deliver us to Evil
Deathamphetamine
Exodus
Beyond the Pale
And then there were None
Parasite
A Lesson in Violence
Blacklist
Bonded by Blood
Toxic Waltz
Strike of the Beast