FINAL BREATH – „Of Death And Sin“
FINAL BREATH – „Of Death And Sin“ Label: Metalville Laufzeit: 43:38 min VÖ: 19.10.2018 Genre: Thrash Metal mit einem
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FINAL BREATH – „Of Death And Sin“
Label: Metalville
Laufzeit: 43:38 min
VÖ: 19.10.2018
Genre: Thrash Metal mit einem schicken Death Metal Aroma – und dann diese Monsterriffs!
Diese Riffs! Diese verdammt brachialen, sich unbarmherzig in den Schädel fräsenden Riffs! Ich liebe diese Riffs! FINAL BREATH sind wie der Oldboy des Thrash Metal. Nach 14 Jahren in einem dunklen Verlies eingesperrt, lassen die vier Herren all ihre eingepferchte Wut heraus und prügeln sich voller ungezügelter Aggression durch ihre dunkle Seele. Und das machen sie wie eine bis aufs Blut gereizte Meute geifernder Kampfhunde kurz vor dem Verhungern. Grimmig. Hasserfüllt. Grandios!
Herausragend sind die Riffs. So brachial wie eingängig, so massiv wie mitreißend, so brutal wie entzückend. Herr Breitenbach liefert hier große Kunst ab, jedes Riff ist so einzigartig wie eingängig, so ungezügelt wild wie mitreißend und energetisch. Und dann gibt es immer wieder schicke Soli, fies, melodisch, durchdacht, wunderschön. Und es ist ebenso ungewöhnlich wie es von einem breitschultrigen Selbstbewusstsein zeugt, dass uns diese immer wieder bereits nach dem ersten Refrain kredenzt werden – und selbstverständlich ein weiteres im Verlauf des Songs folgt. Dazu zeigen uns die Herren Krumpholz und Wissel, wie man ein richtig fettes Rhythmusfundament legt. Das Schlagzeug rackert mit einer stoischen Erbarmungslosigkeit hart und wuchtig voran und kann mit einer treibenden Doublebass ebenso überzeugen wie mit ultrafettem Groove. Und der Herr Wissel lässt mich mit dem, was er da mit seinem Bass anstellt, gleichsam staunend wie Freudentränen lachend zurück. Das pumpt so massiv, knochentrocken und mächtig, der pure Wahnsinn (Hört Euch nur den Beginn von „…When Finally Mighty Kings Fall“ an und Ihr wisst, was ich meine!)! Und darüber brüllt, schreit, wütet, krawallt wie ein räudiger Straßenköter im Angriffsmodus der Herr Gajda. Das verpasst der Musik noch einmal e schön garstige Kante, jawoll. Der Sound des allseits bekannten Herr Tägtgren ist das, was man heute wohl modern nennt, also druckvoll, knackig und voluminös, dabei aber schön ausgewogen und transparent.
Das alles ergibt in der Summe Lieder, die klar im harten Thrash zu verorten sind, dabei aber gerne auch mal Richtung Death Kinnhaken verteilen („Immemorial Disease“, „Tear Me from My Dreams“, „Born Against“). Das kommt dann mal als heftige Prügel („Illega-lie-sating“, „Yearning for Next Murder“, „Agonized, Zombiefied, Necrotized“, „Chaos Unity“) oder im fiesen Panzergroove daher („Immemorial Disease“, „Born Against“, „…When Finally Mighty Kings Fall“), weiß dabei aber stets mit einer massiven Bulligkeit zu gefallen. Allerdings zeigen uns FINAL BREATH auch, wie schnell man die Grenze von „nichts verlernt“ zu „nichts dazugelernt“ überschreiten kann. „Of Death And Sin“ zeigt leider all die Elemente, die FINAL BREATH aller Motivation und Liebe zur harten Musik zum Trotz schon bisher nicht ganz nach oben geführt haben – und die mir jetzt wieder einfallen, wenn ich an „Mind Explosion“ und „Let Me Be Your Tank“ denke. Es fehlen die Hitrefrains, so wie es Darkness gerade bravourös vorgemacht haben, und einige Songs sind eben nach drei Minuten auserzählt und müssen dann nicht auf fünf Minuten ausgewalzt werden („Born Against“, „Chaos Unity“). Das ist vor allem schade, weil FINAL BREATH mit „Agonized, Zombiefied, Necrotized“, „Illega-lie-sating“ und dem wunderbar knackigen „Babylon C. E.“ eindrucksvoll beweisen, dass sie es können.
Fazit: FINAL BREATH knallen uns mit „Of Death And Sin“ nach 14 Jahren eine fetten Brocken Thrash Metal mitten ins Gesicht. Und dieses Feuerwerk aus brutalen Riffs, aggressiver Stimmung und treibender Härte macht verdammt viel Spaß. Und was will ich denn mehr?! Ich verbeuge mich und rufe laut hinaus in die Welt: Herzlich willkommen zurück, meine Herren. Und ein großes Chapeau!
Liederliste:
1. Babylon C. E. (1:58)
2. Yearning for Next Murder (4:32)
3. Agonized, Zombiefied, Necrotized (3:04)
4. Born Against (5:21)
5. Immemorial Disease (6:00)
6. Tear Me from My Dreams (4:44)
7. …When Finally Mighty Kings Fall (5:46)
8. Illega-lie-sating (1:59)
9. Chaos Unity (5:06)
10. Annihilation (5:08)