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FURIA – Huta Luna

FURIA (PL) „Huta Luna“Label: Pagan RecordsLaufzeit: 59:55 Min.VÖ: 10.10.2023Genre: grandios atmosphärischer Black Metal Die polnischen FURIA legen mit „Huta

FURIA – Huta Luna

FURIA (PL) „Huta Luna“
Label: Pagan Records
Laufzeit: 59:55 Min.
VÖ: 10.10.2023
Genre: grandios atmosphärischer Black Metal

Die polnischen FURIA legen mit „Huta Luna“ ihr siebtes Album vor. Schon das 2014 veröffentlichte „Nocel“ wusste mit einem Black Metal zu begeistern, der zwar rasend schnell daherkam, aber immer wieder für großartige Überraschungsmomente sorgen konnte. Vor allem gelang es den Herren um Mastermind Michał Kuźniak aka Nihil, für ihre Fans und wohl auch für sich selbst immer wieder neben aller frostigen Kälte fesselnde Momente voller hymnischer und epischer Dunkelheit zu erschaffen. Diesen Weg gehen FURIA auch auf ihrem neuesten Album konsequent weiter.

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Dabei geriert sich „Huta Luna“ musikalisch als janusköpfiges Monster. Die ersten neun Lieder kommen als alles zermalmender Black Metal daher, roh, hypnotisch und repetitiv. Das Schlagzeug zelebriert eine wahre Blastbeatorgie, ohne die Songs zu zerhetzen. Dafür sorgen melancholische Gitarrenleads, die sich über die heftigen Riffgewitter legen und für Nachvollziehbarkeit und Fixpunkte sorgen, an denen sich die Hörenden entlanghangeln können („Idź!“).

In den Liedern entwickelt sich so ein nahezu magischer Sog, verkündend von einer düsteren Welt voller archaischer Wesen und mystischer Schwärze. Dazu trägt auch die Stimme bei, die weniger als Gesang denn als manisch rezitierende Urgewalt über dem musikalischen Mahlstrom schwebt. Mit harten Worten werden da immer wieder die Liedtitel mantraartig als spirituelle Verse wiederholt, um sich tief in den Hörenden als göttliche Stimme zu manifestieren („Swawola niewula“, „Maska masce“). Neben aller Aggressivität klingt auch immer eine gewisse Spur Folk in der Musik mit, wodurch der Eindruck des längst Vergangenen noch verstärkt wird. Das alles funktioniert hervorragend, wenn man denn bereit ist, sich auf FURIA tatsächlich frei und offenen Geistes einzulassen.

Der zweite Teil besteht aus dem letzten Stück „Księżyc, czyli Słońce“. Nun ja, das ist eine fast 28 Minuten lange Geräuschkulisse, den man wohl als minimalistischen Drone oder Ambient bezeichnet. Unheilvolle Geräusche, unendliches Dröhnen, spärliche Töne, verhallter Gesang aus dem Nebel – und nichts weiter. Die Herren werden sich ganz bestimmt etwas dabei gedacht haben, mich allerdings holen sie damit nicht ab. Wer sich aber für diese Art von Musik begeistert, der wird in den langen Minuten bestimmt eine Menge finden, die zu begeistern vermag.

Fazit:
FURIA legen mit „Huta Luna“ ein zweigeteiltes Werk vor. Neben einem langen Dronestück zum Ende begeistern vor allem die ersten neun Lieder mit einem so dunklen wie atmosphärischen Black Metal. Das ist so melancholisch wie mitreißend, so gewalttätig wie ergreifend, so rasend wie eingängig. Ein wahrhaft grandioses Stück Musik, wie es immer wieder nur aus Polen kommt. Der pure Wahnsinn!

Liederliste:

  1. Zamawianie trzecie (3:21)
  2. Swawola niewola (2:57)
  3. Na koń! (3:58)
  4. Wracaj (3:54)
  5. Idź! (3:17)
  6. Spanie polskie (3:26)
  7. Zamawianie wirujących Sarmatów (czwarte) (3:10)
  8. Maska masce (3:21)
  9. Gore! (4:45)
  10. Księżyc, czyli Słońce (7:46)

Quelle & © Bilder/Info/Clips: Pagan Records / Furia